Hamburg. Nutzer der runden Fahrradhäuschen fürchten um ihre Stellflächen. In Eimsbüttel könnte es jetzt eine pragmatische Lösung geben.
Innovative Radboxen sollen die bislang bekannten Fahrradpavillons in Wohngebieten in Hamburg ergänzen und langfristig ersetzen. In Eimsbüttel startete dazu ein Pilotprojekt. Viele Nutzer der bisherigen Fahrradpavillons sind allerdings verunsichert und sorgen sich um ihre angestammten Fahrradparkplätze vor der Tür.
So befürchten beispielsweise Anwohner an der Mansteinstraße in Hoheluft-West, dass auch ihre Fahrradhäuschen verschwinden, obwohl sie einmal viel Geld dafür investiert hatten. Hintergrund: Die alten Pavillons an der Mansteinstraße sollen in Zuge des Straßenumbaus abgebaut werden. Das hat für Ärger gesorgt. Doch nun gibt es einen Rettungsversuch für die alten Fahrradhäuschen.
Eimsbüttel: Grüne wollen die alten Fahrradhäuschen an der Mansteinstraße retten
Die Grünen im Bezirk Eimsbüttel setzen sich für die Rettung der Fahrradpavillons an der Mansteinstraße ein. In einem Antrag fordern sie den Erhalt der Fahrradhäuser für die Anwohner. Der Antrag wurde im Kerngebietsausschuss am Montag angenommen. „Die Fahrradhäuschen dürfen nicht dem Umbau zum Opfer fallen“, so Kathrin Warnecke, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Eimsbüttel.
Sie fordert unter anderem, dass die Fahrradhäuschen für die Dauer des Umbaus ortsnah einen Ersatzstandort zugesichert bekommen und dass auch nach der Baustelle in der Mansteinstraße alle bestehenden Fahrradhäuschen die nötigen Flächen erhalten.
- Ärger über Lastenräder in Hamburg: „Auf dem Gehweg haben sie nichts zu suchen“
- Schnelsen: Streit um Pläne für Frohmestraße in Hamburg hört nicht auf
- Eimsbüttel: Ärger über Lastenrad-Fahrer in Hamburg – Vollgas auf dem Gehweg
Die Grünen in Eimsbüttel gehen aber noch weiter und setzen sich für einen generellen Bestandsschutz für die alten Fahrradhäuschen im Bezirk ein. Sie sollten auch weiterhin genehmigt werden. Derzeit gibt es 217 Fahrradhäuschen im Bezirk Eimsbüttel, die letzten zwei Neugenehmigungen stammen aus dem Jahr 2020.
Fahrradhäuschen in Eimsbüttel haben Vorteile gegenüber den modernen Radboxen
Kathrin Warnecke: „Die Nachfrage ist nach wie vor groß. Es wird angestrebt, den bestehenden Modus der privat initiierten Fahrradhäuschen in Zusammenarbeit von Bezirksverwaltung und Politik sowie der Nutzer und Nutzerinnen weiterzuentwickeln.“
So sollten die alten Fahrradhäuser Typ „Ottensen“ neben den angedachten neuen Radboxen bestehen. Die alten Pavillons haben demnach nämlich auch Vorteile gegenüber den neuen Radboxen: „Zum einen sind sie mittlerweile charakteristisch für Eimsbüttel. Zum anderen weisen sie eine hohe Flächeneffizienz auf, da sie auf einer geringen Grundfläche zwölf Fahrrädern sicheren Parkraum bieten“, so Warnecke. Zum Vergleich: In die modernen Radboxen passen derzeit lediglich sechs Fahrräder.