Hamburg. In Eimsbüttel oder Eppendorf fahren viele mit den großen Rädern auf dem Bürgersteig. Hamburger berichten von äußerst unangenehmen Begegnungen.
Eltern, die häufig auf Lastenrädern über Gehwege fahren: Das ist nicht nur in Eimsbüttel ein Ärgernis, sondern auch in anderen Stadtteilen in Hamburg. Wie sehr viele Hamburger sich über das oft rücksichtslose, ja manchmal selbstgefällige Verhalten einiger Radfahrer ärgern, zeigen die Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Einige fordern sogar eine Kennzeichnungspflicht für Radfahrer.
„Die Lastenräder mit Mutti und dem Cappu in der Hand: Ich kann in Eppendorf auch ein Lied davon singen. Besonders sympathisch sind (häufig) die jungen Väter, die mit ihrem E-Lastenrad das Handy am Ohr haben – auf der falschen Straßenseite versteht sich“, berichtet die Autorin Rita Fischer aus Eppendorf. Frechheit siege eben.
Lastenräder in Hamburg-Eimsbüttel: „Auf der Straße nerven die Dinger auch“
Auf Facebook schreibt Abendblatt-Leser „Micha am Eis“: „Da kommt mir Mutti mit dem E-Lastenrad mit Überlänge, mit 3 Kids ungesichert ohne Helm auf der verkehrten Straßenseite entgegen. Ich sage ihr, dass die andere Straßenseite die richtige wäre, und schon bin ich ihr Problem. Dann muss ich mir anhören, dass mich das gar nichts angehe. Ich halte mich an die Regeln und bin das Problem.“
Eine andere Abendblatt-Leserin findet das Fahren auf Gehwegen grundsätzlich gefährlich: „Auf dem Gehweg haben sie überhaupt nichts zu suchen. Da laufen auch Kinder mal unkontrolliert herum oder die ältere Dame, die nicht mehr gut sieht oder hört. Aber Muddi fühlt sich da sicherer. Ich fasse es nicht.“
Lastenräder scheinen bei manchen Hamburgern generell nicht besonders beliebt zu sein. Karo Sievers schreibt: „Aber auf der Straße nerven die Dinger auch, man kommt weder als Auto- noch als Motorradfahrer an ihnen vorbei. Die verursachen morgens im Berufsverkehr so manchen Stau!“
Lastenrad: Einige Hamburger fordern Steuern, Parkgebühr und Führerscheinpflicht
Andere fordern strengere Regelungen für Fahrradfahrer: „So behandeln wie SUV, Paris macht‘s vor“. Zum Hintergrund: In der französischen Hauptstadt wurden Steuern und die Parkgebühr für SUVs erhöht. „Das Lastenrad ist das SUV von diesen Weltrettern. Überall stehen diese Dinger herum, werden auf Fußwege gefahren, sodass man teilweise Angst haben muss, nicht auf die Hörner genommen zu werden! Rücksichtsloses Verhalten von diesen Herrschaften auf ihren Rädern und Lastenrädern ist ein großes Problem geworden“, schreibt Patrick Voss.
- Verkehr Hamburg: Fernwärme-Bauarbeiten – wieder werden Straßen in Eimsbüttel aufgerissen
- Eppendorfer Weg in Hamburg: Umbau beginnt – jetzt kommt umstrittene Veloroute
- Eppendorfer Weg: Händler alarmiert – Umbau erhöht „aggressives Verhalten“
Chris Chross fordert: „Führerschein für Radfahrer, Anmeldepflicht mit Nummernschild für Lastenrad/Fahrrad, Steuern fürs Rad/Radfahrer, Parkgebühren an zahlungspflichtigen Abstellplätzen, die genutzt werden müssen! ( Lastenrad zahlt selbstverständlich doppelt, weil größer und länger).“
Sandra Clausen hält die Diskussion um Lastenräder auf Gehwegen für „Blabla“. Denn: „Heute fuhr ein Auto am Zebrastreifen durch und ließ mich nicht rüber. Die ganzen Diskussionen bringen eh nichts. Es wird immer Menschen geben, die sich falsch verhalten und machen, was sie wollen. Das hat nichts nur mit Lastenrädern zu tun ... es gibt tagtägliches Fehlverhalten im Straßenverkehr ... deswegen passiert ja auch so viel.“