Eimsbüttel. An der Mansteinstraße herrscht Parkplatz-Ärger. Beteiligung zur Umgestaltung war während der Pandemie. Nicht alle waren informiert.
Sie sind fassungslos und verärgert, weil mehr als die Hälfte der Parkplätze in ihrer Wohnstraße in Hamburg wegfallen. Vor allem fehlen den Anliegern der betroffenen Mansteinstraße in Hoheluft-WestBürgerbeteiligung und Mitsprache.
„Wir wussten nichts von den angekündigten Umbaumaßnahmen und hatten keine Ahnung, dass von 155 Parkplätzen 95 wegfallen werden“, sagt Janina Hahn, die mit ihrer Familie an der Mansteinstraße wohnt. „Wir wurden nicht angeschrieben, um uns beteiligen zu können.“
Parkplätze in Hamburg: Mansteinstraße – Bürgerbeteiligung während Corona und digital
Tatsächlich lief die Bürgerbeteiligung im Fall der Umbaumaßnahmen in der Mansteinstraße anders ab als üblich. „Gewöhnlich führen wir Präsenzveranstaltungen durch und/oder Onlinebeteiligungen, die wir über Pressearbeit, Wurfsendungen und Plakate bewerben“, sagt Kay Becker, Bezirksamtssprecher in Eimsbüttel. „In diesem Fall musste die Bürgerbeteiligung ausschließlich digital stattfinden. Grund dafür waren die damaligen Beschränkungen durch die Corona-Pandemie. Ob wir parallel Plakate ausgehängt haben, kann ich nicht mehr beantworten, da der Termin vier Jahre zurückliegt.“
Die Anzahl der Beiträge von den Bürgerinnen und Bürger liegt nach Angaben des Bezirkssprechers bei mehr als 300. Ob diese 300 Eimsbütteler direkt vom Umbau der Mansteinstraße betroffen sind oder in den Nebenstraßen leben, kann er jedoch nicht sagen.
„Die Teilnehmer der Bürgerbeteiligung werden weder bei Präsenzveranstaltungen noch bei einer Onlinebeteiligung statistisch erfasst“, so Kay Becker. „Man müsste sonst bei Präsenzveranstaltungen Ausweiskontrollen durchführen und bei Onlineverfahren entsprechende technische Hürden einbauen. Die Erfahrung zeigt, dass sich aber meist die Menschen einbringen, die unmittelbar betroffen sind oder eben ein Interesse haben, also in der Regel Anwohner.“
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Parkplatz-Ärger in Hamburg – Anwohner: „Bürgerbeteiligung hat niemand mitbekommen“
Interesse an der Umgestaltung der Mansteinstraße haben sicher diverse Anwohner. Das Problem: „Zumindest aus unserem Haus hat diese ‚Bürgerbeteiligung‘ in der Pandemie niemand mitbekommen“, betont Janina Hahn. „Es gab keine Aushänge im Viertel oder an den Haustüren.“
Sie und ihre Nachbarn fragen sich, warum man sich derart am Generalsviertel „abarbeite“. Damit meint sie auch den unglücklichen Zuschnitt der Anwohnerparkzonen in dem Gebiet. Hahn: „Zudem ist der Zeitpunkt der Umgestaltung mehr als ärgerlich, nachdem die Straße schon ein Jahr lang gesperrt war. Es gab keine Koordination.“