Hamburg. Die geplante Nachverdichtung in dem Hamburger Stadtteil ist umstritten. Bezirkspolitiker stärken das Mitspracherecht der Betroffenen.

  • In Hamburg-Niendorf sollen künftig deutlich höhere Häuser gebaut werden
  • Bei einer Ideenwerkstatt sollen auch Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden
  • FDP sagt, Nachverdichtung brauche Akzeptanz im Stadtteil

Die geplante Nachverdichtung im Hamburger Stadtteil Niendorf sorgt bei vielen Bewohnern und Bewohnerinnen im Stadtteil für Besorgnis. Die Initiative Niendorf e. V. lehnt die Planungen, die der im März verabschiedete Bebauungsplan Niendorf 93 (N93) vorsieht, vehement ab. Nun erhält die Initiative Unterstützung von der FDP-Fraktion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel.

In der Sitzung am Donnerstag wurde ein Antrag beschlossen, eine Ideenwerkstatt einzurichten, in der Verwaltung, Politik sowie die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam die weitere Bebauungsplanung für Niendorf erarbeiten sollen.

Hamburg-Niendorf: Bürger wollen keine Betonwüste in ihrem Stadtteil

„Wir halten, was wir vor der Wahl versprochen haben. Eine Nachverdichtung in Niendorf wird es mit der FDP nur geben, wenn diese auf Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger stößt“, sagt Benjamin Schwanke, Vorsitzender der FDP-Bezirksfraktion in Eimsbüttel. Im April – also noch vor den Bezirkswahlen – hatten sich die Fraktionsvorsitzenden im Bezirk Eimsbüttel bei einem Politik-Talk in der Aula der Stadtteilschule Niendorf den Fragen der Anwohner gestellt.

Schwanke hatte damals gesagt: „Wir sind gegen eine geschlossene Bebauung und halten die Vorlage der Initiative für eine Alternative.“ Man dürfe keine „Betonwüste“ schaffen.

An der Paul-Sorge-Straße in Niendorf sollen künftig viergeschossige Gebäude entstehen.
An der Paul-Sorge-Straße in Hamburg-Niendorf sollen künftig viergeschossige Gebäude entstehen. © Elisabeth Jessen | Elisabeth Jessen

FDP: „Planungsverfahren in Niendorf offen und transparent gestalten“

Aus Sicht der Liberalen kann die Akzeptanz vor Ort am besten erreicht werden, wenn die Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess direkt eingebunden werden. „Wir freuen uns, dass CDU und Volt unser Anliegen unterstützen und den Antrag mit uns gemeinsam stellen“, sagt Schwanke kurz vor der Bezirksversammlung. „Wir appellieren an SPD und Grüne, ebenfalls ihre Zusage von vor der Wahl einzuhalten und das weitere Planungsverfahren in Niendorf offen und transparent zu gestalten.“

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Neben der Einrichtung einer Ideenwerkstatt sieht der Antrag der FDP vor, dass eine Veränderungssperre erlassen werden soll und die Bezirkspolitik über alle Bauvorhaben in dem betroffenen Gebiet umfassend informiert wird.

Der Bebauungsplan Niendorf 93 sei zwar im Frühjahr beschlossen worden, jedoch habe die Mehrheit der Bezirksversammlung ebenso wie die Verwaltung erklärt, diesen Plan noch einmal zu verändern, wenn sich dies aus dem weiteren Planungsprozess zu Niendorf 95 ergibt. Schwanke: „Diese Absicht darf nun nicht durch die Schaffung von Fakten auf Grundlage des jetzigen Planrechts vereitelt werden.“