Hamburg. Erst vergangenen Monat wurde die Geschwindigkeitsbegrenzung am Garstedter Weg aufgehoben. Wie es jetzt zur Rolle rückwärts kam.

Nur wenige Wochen ist es her, dass die Tempo-30-Strecke am Garstedter Weg im Hamburger Stadtteil Niendorf innerhalb kürzester Zeit in eine 50er-Strecke umgewandelt wurde. Jetzt die kuriose Wende: Künftig soll im Bereich am Garstedter Weg/Höhe Burgunderweg – dort, wo zuletzt ein Altersheim geschlossen und dafür eine Obdachlosenunterkunft eröffnet hatte – nun doch wieder Tempo 30 gelten.

Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer Sitzung des runden Tisches zum Garstedter Weg 20 und 79-85. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehörten Vertreter und Vertreterinnen der Sozialbehörde, von Fördern und Wohnen, des Bezirksamts, der Polizei sowie von unterschiedlichen Vereinen und Initiativen. Gemeinsam trafen sich die Beteiligten nun, um sich über die aktuellen Entwicklungen rund um die kürzlich eröffnete Obdachlosenunterkunft auszutauschen.

Verkehr Hamburg: Tempo 30 am Garstedter Weg erst kürzlich aufgehoben

Zum Hintergrund: Die Unterkunft, in der künftig unter anderem pflegebedürftige Menschen versorgt werden sollen, hatte im Stadtteil wochenlang für hitzige Diskussionen gesorgt. Auch die im Mai erfolgte Umwandlung der Tempo-30-Strecke stieß bei vielen Anwohnern auf Kritik – unter anderem, weil sowohl eine Kita als auch eine Grundschule direkt am Garstedter Weg liegen, aber auch, weil die in der Unterkunft lebenden Menschen teilweise schutz- und hilfebedürftig sind.

Zur Begründung, die Geschwindigkeitsbegrenzung aufzuheben, hieß es damals: „Die 30er-Strecke war im Jahr 2020 geprüft und angeordnet worden, weil es dort das Alten- und Pflegeheim gab“, so Matthias Fick, Leiter Prävention und Verkehr im Polizeikommissariat (PK) 24 in Niendorf. Die neue Pflegeunterkunft für obdachlose Menschen entspreche indes nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben.

Garstedter Weg in Niendorf wird wieder zur Tempo-30-Zone – „erfreulich“

Sowohl der Elternrat, die SPD-Fraktion Eimsbüttel als auch die Hamburger Sozialbehörde sprachen sich dafür aus, den Sachverhalt von der Innenbehörde erneut prüfen zu lassen – mit Erfolg. „Erfreulicherweise kann berichtet werden, dass die erneute Prüfung der Zentralen Straßenverkehrsbehörde positiv verlaufen ist“, sagte Wolfgang Arnhold, Sprecher der Sozialbehörde. „Wir sind sehr froh darüber, dass das geklappt hat“, so Arnhold weiter, „denn wir wissen, dass das ein großes Anliegen der Anwohner und Anwohnerinnen war.“

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Und auch Daniel Schäfer, Sprecher der Innenbehörde, bestätigt: „Künftig wird der Bereich wieder eine Tempo-30-Strecke. Eine Prüfung hat ergeben, dass die Obdachlosenunterkunft am Garstedter Weg genauso zu betrachten ist wie andere schützenswerte Einrichtungen.“ Ab wann genau die Geschwindigkeitsbegrenzung wieder gilt, steht noch nicht fest.