Hamburg. Nachbarn spekulieren, ob die großen Flüchtlingsunterkünfte erweitert werden. Das sagt das Bezirksamt Eimsbüttel zu dem Gerücht.

Die Sandhaufen auf dem Gelände von Mercedes in Hamburg-Niendorf haben in den vergangenen Wochen für einige Spekulationen im Stadtteil gesorgt. Werden die Flüchtlingsunterkünfte an der Schmiedekoppel, derentwegen es zuletzt Ärger mit Anwohnern gegeben hatte, erweitert? Dieses Gerücht hält sich, doch mit der Realität hat es nichts zu tun. Denn die Baustelle hat einen ganz anderen Grund.

Laut Kay Becker, Sprecher des Bezirks Eimsbüttel, wurde für den Standort des Autohauses mit der Adresse Kollaustraße 171, dessen Gelände sich bis zur Schmiedekoppel erstreckt, im September 2023 eine Baugenehmigung für ein bestimmtes Vorhaben erteilt: für den Anbau einer eingeschossigen Service-Lobby, den Neubau eines eingeschossigen Vertriebsbereichs mit Waschanlage und den Neubau eines mehrgeschossigen Parkhauses für Pkw und Vans.

Hamburg-Niendorf: Mercedes plant den Neubau eines großen Parkhauses

Zudem genehmigte die Behörde kleinere Umbauten und die Modernisierung vorheriger Büroflächen sowie den Umbau von Flächen zu Büroflächen.

Dietmar Göllner Venturi, Sprecher von Mercedes-Benz Cars Vertrieb Deutschland, erklärt auf Abendblatt-Anfrage: „Zusätzlich zu den Neubauten des Parkhauses und des Gebäudes zur Fahrzeugwiederaufbereitung findet bei laufendem Betrieb ein umfangreicher Umbau des bestehenden Autohauses statt. Dabei wird das Autohaus auf die Standards einer hochmodernen Mercedes-Benz-Markenarchitektur gebracht.“

Die Fertigstellung sei Anfang 2025 geplant. Diese Maßnahmen seien bereits seit langer Zeit in Planung und stünden in keinem Zusammenhang mit der Anfang des Jahres kommunizierten Prüfung der Strukturen aller konzerneigenen Niederlassungen. In Hamburg bangen derzeit 750 Mercedes-Mitarbeiter um ihre Zukunft.

Flüchtlinge Hamburg: Schmiedekoppel – klärendes Gespräch mit Anwohnern

Unterdessen gab es in Sachen Flüchtlingsunterkünfte in der Schmiedekoppel einen Termin mit Nachbarn der beiden Einrichtungen sowie Vertretern der Sozialbehörde und der Innenbehörde. „Es war ein gutes Gespräch in offener und freundlicher Atmosphäre“, sagt Wolfgang Arnhold, Sprecher der Hamburger Sozialbehörde. „Von den Anwohnern und Anwohnerinnen wurden insbesondere die Themen Müllproblematik und Lärm zum Teil sogar sehr kritisch angesprochen.“

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Dazu hätten die Beteiligten verschiedene Prüfaufträge miteinander vereinbart, die nun abgearbeitet würden. Arnhold betont: „Wir bleiben mit den Anwohnerinnen und Anwohnern in Kontakt.“