Hamburg. Eine Kette aus München hat das imposante Gebäude am Alsterufer übernommen. Auch ein Restaurant ist geplant. Die Details des Deals.

Das ehemalige US-Generalkonsulat an der Außenalster ist verkauft. Das bestätigte Generalkonsul Jason Chue auf Abendblatt-Anfrage und sagte: „Die Vereinigten Staaten von Amerika haben mit der Derag einen Vertrag über den Verkauf des ehemaligen US-Generalkonsulats am Alsterufer 27/28 unterzeichnet.“ Das prominente Gebäude stand seit Herbst vergangenen Jahres zum Verkauf.

Künftig werden hier an der Alster Gäste aus dem In- und Ausland beherbergt: Zur Derag (Deutsche Realbesitz Unternehmensgruppe) mit Hauptsitz in der bayerischen Hauptstadt München gehören die Living Hotels. Die Kette hat aktuell 18 Häuser unter anderen in Berlin, Düsseldorf, Nürnberg, München und Frankfurt, aber auch in der österreichischen Hauptstadt Wien und im südafrikanischen Kapstadt.

Alster Hamburg: Das neue Hotel im ehemaligen US-Konsulat soll The Jefferson heißen

Das Hotel in Hamburg wird The Jefferson heißen. Ein Eröffnungstermin steht noch nicht fest. Warum sich die Münchener für den Erwerb des ehemaligen US-Generalkonsulats entschieden haben? „Eine derartige Objektperle kann man nicht suchen, das kann einem nur begegnen. Da ich eine tiefe Leidenschaft für Gebäude mit Historie und Denkmal habe, habe ich mich vom ersten Moment an schlicht in das Haus verliebt“, sagte der geschäftsführende Mehrheitsgesellschafter Max Schlereth im exklusiven Abendblatt-Gespräch.

Max Schlereth ist geschäftsführender Mehrheitsgesellschafter der Derag Livinghotels AG & Co. KG, die das Hotel im ehemaligen US-Konsulat an der Alster betreiben wird.
Max Schlereth ist geschäftsführender Mehrheitsgesellschafter der Derag Livinghotels AG & Co. KG, die das Hotel im ehemaligen US-Konsulat an der Alster betreiben wird. © Living Hotels | Living Hotels

Zur Erinnerung: Die Amerikaner hatten das imposante „Weiße Haus an der Alster“ – wie die Immobilie auch bezeichnet wird – im Sommer vergangenen Jahres verlassen und das neue Generalkonsulat an der Straße Kehrwieder in der HafenCity am 1. August offiziell in Betrieb genommen.

US-Konsulat in Hamburg: Der Kaufpreis soll bei rund 17 Millionen Euro gelegen haben

Deshalb gab es grünes Licht für den Verkauf der Immobilie in Eins-a-Lage im Stadtteil Rotherbaum an der Straße Alsterufer mit Wasserblick auf einem mehr als 3600 Quadratmeter großen Areal. Mit der Vermarktung wurde das Maklerhaus Cushman & Wakefield beauftragt.

Welcher Kaufpreis jetzt erzielt wurde, dazu gibt es keine offiziellen Angaben. Nach Abendblatt-Informationen lag dieser bei rund 17 Millionen Euro. Dafür gibt es zwei miteinander verbundene, denkmalgeschützte Villen und einen wenig repräsentativen Anbau, der abgerissen und neu gebaut werden könnte. Die aktuelle Bruttogeschossfläche liegt bei rund 5200 Quadratmetern.

Hotel Hamburg: In dem Gebäude an der Alster ist auch ein Restaurant mit Bar geplant

Das Gebäude soll aber nicht nur als Hotel genutzt werden, sondern auch ein Ort für die Hamburger werden: Das Restaurant St. Ribs inklusive Bar wird dort einziehen. Dort werden passend zum Namen Spareribs in elegantem Ambiente serviert. Das Konzept gibt es bereits in dem Bonner und Münchener Haus der Kette.

Im Abendblatt-Gespräch erklärte der geschäftsführende Mehrheitsgesellschafter Schlereth sein Ziel: „Wesentlich und wichtig ist uns, dass das The Jefferson ein Teil von Hamburg wird.“ Zudem kündigt der Hotelier an: „Da es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, werden wir äußerst sorgfältig, sensibel und in engem Austausch mit der Stadt Hamburg bei der Umgestaltung vorgehen.“

Alster Hamburg: Neues Hotel soll Geschichte des Hauses berücksichtigen

Wie das neue Hotel aussehen und wie viele Zimmer es haben wird, dazu gibt es noch keine weiteren Informationen. Unternehmer Schlereth führte weiter aus: „Uns ist bei der künftigen Umwidmung vor allem wichtig, dass wir aus dem Gebäude eine Begegnungsstätte und ein Hotel gestalten, das Hamburg gerecht wird, das ein hohes Maß an Wertigkeit ausdrückt und das die Geschichte des Hauses sowie die Bedeutung des historischen Kontexts auch widerspiegelt.“

Das US-Generalkonsulat in Hamburg wurde 1790 als erste diplomatische Vertretung der USA in Deutschland eröffnet. Das Gebäude am Alsterufer kauften die Amerikaner 1950.

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Gabor Gottlieb, SPD-Fraktionschef in der Bezirksversammlung Eimsbüttel, begrüßte die künftige Nutzung: „Das ,Weiße Haus‘ ist zweifellos eines der markantesten Gebäude an der Alster. Daher freue ich mich sehr, dass es wieder mit Leben erfüllt wird. Die Entscheidung, es als Hotel und Restaurant zu nutzen, bietet eine adäquate Verwendung für das ehemalige Konsulat und verspricht ein weiteres kulinarisches Highlight am Alsterufer.“

Immobilien Hamburg: Doppelvilla an der Alster wird für alle Hamburger zugänglich

Besonders schön sei, dass die prominente Doppelvilla so endlich für alle Hamburgerinnen und Hamburger frei zugänglich werde. Der Politiker kündigte an: „Wir werden die weiteren Planungen, insbesondere die verkehrlichen Auswirkungen für das Quartier, konstruktiv begleiten.“

Bleibt die Frage, was Milliardär Klaus-Michael Kühne zu der neuen Konkurrenz in der Nachbarschaft sagt, denn sein Luxushotel The Fontenay liegt nur ein paar Gehminuten entfernt.