Hamburg. Umbauten sollen die Straße attraktiver und zum Herz des Stadtteils machen. Wie Anwohner ihre Vorstellungen einbringen können.
Die Frohmestraße in Hamburg-Schnelsen ist in die Jahre gekommen und soll schöner werden. Die Planungen für die Umgestaltung der Einkaufsstraße, die schon einige Jahre andauern, werden nun konkreter.
„Leider verschwinden immer mehr Geschäfte, und stattdessen eröffnen immer mehr kleine Kitas in ehemaligen Läden“, sagt Ali Mir Agha, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksfraktion Eimsbüttel. Er wünscht sich eine Belebung der Straße mit Gastronomie und Cafés. So hatte vor einem Jahr nach 90 Jahren die Bäckerei und Konditorei Stechmann aufgegeben – und noch immer steht das Ladengeschäft leer.
Hamburg-Schnelsen: Frohmestraße soll wieder attraktiver werden
Ziel der Umgestaltung ist es, die Aufenthaltsqualität und die Verkehrssituation zu verbessern. Das Bezirksamt Eimsbüttel plant, die Frohmestraße verkehrlich und gestalterisch neu zu ordnen. Die ersten Entwürfe wurden gerade im Regionalausschuss vorgestellt.
Zentrale Idee des Projektes: Die Frohmestraße soll wieder das Herz von Schnelsen werden. Dafür stehen rund 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Finanziert wird das Projekt auch mit Mitteln des Rahmenprogramms Integrierte Stadtentwicklung (RISE).
Hamburg-Schnelsen: Verkehsberuhigte Frohmestraße ist eine Variante
Der Planungsbereich erstreckt sich von der Wählingsallee bis zur Oldesloer Straße. Dieser Abschnitt gilt als das Herzstück des Stadtteils Schnelsen und ist zentraler Treffpunkt und Geschäftszentrum.
Nun wurden verschiedene Ideen geprüft. Realisierbar wäre ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich, eine andere Variante sieht Schutzstreifen für Radfahrer auf der Fahrbahn vor. Außerdem sind zwei verschiedene Ausstattungen des öffentlichen Raumes angedacht: eine Standardmöblierung oder eine Alternativmöblierung mit einer höherwertigen Ausstattung.
Grüne in Eimsbüttel fordern Tempo 20 auf der Frohmestraße
Zum anderen sollen die Bäume am sogenannten „Glißmanndreieck“ erhalten bleiben und zusätzlich neue angepflanzt werden.
Grünen-Politiker Ali Mir Agha plädiert für einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit Tempo 20: „Dieser bietet die Chance für breite Fußwege, mehr Aufenthaltsflächen und sichere Wege für die Schüler und Schülerinnen und Kita-Kinder auf dem Weg zur Schule und in die Kita.“
Schnelsen: Wird die Frohmestraße wie die Mö teils für den Verkehr gesperrt?
Die Grünen denken dabei größer und stellen sich eine sogenannte Kommunaltrasse nach dem Vorbild der Großen Bergstraße in Altona oder der Mönckebergstraße in der City vor. Eine solche Trasse zwischen Meddenwarf und Glißmannweg dürfte auf den 150 Metern nur von Bussen, Taxis, Anwohnern und Radfahrenden befahren werden. „Das würde den Durchgangsverkehr weiter reduzieren und weiteren Platz für mehr Aufenthaltsqualität und Orte zum Verweilen ermöglichen.“
Wünschenswert seien auch breite Gehwege nach dem Vorbild der Osterstraße mit den vielen Einzelhändlern, mit Cafés oder Grüninseln mit Sitzmöglichkeiten.
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Um die Schnelsener frühzeitig in die Planungen einzubeziehen, bieten die Grünen zwei Termine an, an denen die Anwohner ihre Vorstellungen und Ideen vorbringen können: Am Sonnabend, 17. Februar, gibt es einen Infostand zwischen 12 und 14 Uhr an der Kreuzung Frohmestraße/Meddenwarf.
Am Sonnabend, 24. Februar, können sich Interessierte auf einem Stadtteilspaziergang informieren. Treffpunkt ist um 12 Uhr am Glißmanndreieck.
Hamburg-Schnelsen: SPD macht sich für Durchgangsverkehr stark
Koorosh Armi, Sprecher im Mobilitätsausschuss der SPD-Fraktion Eimsbüttel, unterstützt die Pläne zur Umgestaltung, macht sich aber auch für den Durchgangsverkehr stark: „Die Umgestaltung der Frohmestraße ist mehr als überfällig. Wichtig ist aber, dass auch die Erreichbarkeit für Pkw und Busse weiterhin möglich bleibt.“
Ziel müsse es sein, die Attraktivität der Schnelsener Einkaufsstraße zu verbessern und nicht zu verschlechtern.