Hamburg. Der Traditionsbetrieb Stechmann war der letzte richtige Bäcker in Schnelsen. Zum Aus führte auch ein trauriger Grund.

Schon wieder hat in Hamburg ein Traditionsbetrieb geschlossen. Nach 90 Jahren hat die Bäckerei und Konditorei Stechmann in Schnelsen aufgegeben. Die Schaufenster in der Frohmestraße 34 sind zugehängt, an der Scheibe hängt ein handschriftlicher Zettel, auf dem steht: „Liebe Kunden, aufgrund von Personalmangel und Krankheit sind wir leider nicht mehr in der Lage, das Geschäft fortzuführen. Wir danken Ihnen alle für die Treue in den vergangenen Jahren. Ihre Familie Stechmann & Team.“

Susanne Stechmann hatte sich vor zehn Jahren mit damals 45 Jahren entschlossen, den elterlichen Betrieb von ihrem Vater Peter Stechmann zu übernehmen und lernte damals das Bäckerhandwerk zusätzlich zu ihrer Ausbildung als Konditorin noch einmal von der Pike auf. Ihre Himbeer-Sahne-Torte gehörte damals schon seit Jahren zu den beliebtesten Spezialitäten in der kleinen, familieneigenen Bäckerei. Auch der Enkel von Peter Stechmann hat eine Bäckerlehre absolviert.

Konditorei muss nach 90 Jahren schließen – Kunden geschockt

Jetzt geht in der Bäckerei auch niemand mehr ans Telefon. Der Anruf geht ins Leere, das Klingeln bricht irgendwann ab. In den sozialen Medien äußern sich Kunden sehr betroffen: „Das ist eine Katastrophe! Was für eine Institution! Und nun auch weg. Wir wünschen alles erdenklich Gute! schreibt ein User.

„Ich bin heute auch vorbeigegangen und war geschockt und traurig. Habe dort immer sehr gerne gekauft“, schreibt eine Frau. Ein anderer ehemaliger Kunde schreibt: „Wir hoffen, die Gesundheit kommt zurück, wir werden Euch als den letzten richtigen Bäcker in Schnelsen sehr vermissen.“