Hamburg. Im Luruper Weg sollen 88 Stellplätze wegfallen, doch Autofahrer wollen die Hälfte erhalten. Nun laufen die Bauarbeiten bereits aus.

Die ersten Abschnitte des Luruper Wegs in Hamburg-Eimsbüttel sind bereits umgebaut. Fahrzeuge parken seit Kurzem nur noch in Längsrichtung. Neue Fahrradbügel schaffen Platz für abgestellte Räder. Dadurch gehen allerdings 88 Parkplätze verloren. Damit zeigt sich in dieser Wohnstraße ein ähnliches Bild wie beispielsweise im Abendrothsweg und an der Husumer Straße.

Im Kerngebietsausschuss im Bezirk Eimsbüttel stellten Bürger aus dem Luruper Weg, in dem auch Bewohnerparken gilt, am Montagabend nun einen Kompromissvorschlag vor, nachdem sie schon lange versucht hatten, ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen. Ihr Wunsch: Die Autos sollen nur auf einer Straßenseite längs parken, auf der anderen Seite solle aber weiterhin Schräg- beziehungsweise Querparken erlaubt sein. „Das würde den Erhalt von mehr als 40 Parkplätzen ermöglichen“, sagte eine Anwohnerin.

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Eine längere Diskussion entspann sich auch darüber, ob die sechs Meter breite Straße ausreichend breit sei für quer parkende Fahrzeuge. Die Bürger, die zur Ausschusssitzung gekommen waren, sagten, dass das Querparken in ihrer Straße seit 40 Jahren bewährte Praxis sei.

Allerdings sei nun Eile geboten, damit die laufenden Bauarbeiten nicht „Fakten schafften“, die nicht mehr zurückgebaut werden könnten. Eine Anwohnerin sprach auch von Spannungen in der Straße zwischen Befürwortern und Gegnern des Umbaus. Ein Bürgergespräch könne für Klarheit sorgen, sagte sie, denn es habe keine ausreichende Information über die geplanten Maßnahmen gegeben.

CDU-Fraktion im Bezirk unterstützt Kompromissvorschlag für Luruper Weg

Die CDU-Fraktion unterstützt den Kompromissvorschlag der Anwohner, der im Ergebnis sogar mehr Fahrrad- und Lastenbügel ermöglichen würde als die aktuelle Planung und stellte einen entsprechenden Antrag.

Der Luruper Weg in Eimsbüttel liegt in einem Anwohner-Parkgebiet.
Der Luruper Weg in Eimsbüttel liegt in einem Anwohner-Parkgebiet. © Elisabeth Jessen | Elisabeth Jessen

„Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten, den Kompromissvorschlag umgehend durch das Fachamt Management des öffentlichen Raums bearbeiten und prüfen zu lassen“, hieß es darin. „Kann der Kompromiss umgesetzt werden, ist dies bei der aktuellen Bautätigkeit umgehend zu berücksichtigen.“

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Der CDU-Antrag fand keine Mehrheit, doch es wurde ein abgeschwächter Änderungsantrag beschlossen, demzufolge der Kompromissvorschlag geprüft werden soll. Allerdings solle die aktuelle Bautätigkeit davon unberührt bleiben. Damit werden nun möglicherweise doch Fakten geschaffen, falls die Prüfung länger dauert als die Umbauarbeiten im Luruper Weg.

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Der Sprecher der CDU-Fraktion im Kerngebietsausschuss, Thomas Thomsen, sagte im Gespräch mit dem Abendblatt, früher sei es Tradition gewesen, dass sich die Mitglieder des Kerngebietsausschusses, wenn sich ein Problem anbahnte, bei einem Vor-Ort-Termin ein Bild der Lage gemacht hätten. „Wir wollen eigentlich den Dialog vorher suchen und dann einen Kompromiss finden.“

Doch im Luruper Weg werde ein seit vielen Jahren geübtes Gewohnheitsrecht verändert, ohne dass man den Dialog mit den Betroffenen gesucht habe.