Hamburg. Besonderes Verkehrsmittel könnte Konzertbesucher und HSV-Fans die Anreise erleichtern. Das sind die ambitionierten Pläne.

Es ist eine spektakuläre Idee: Zwischen der S-Bahn-Station Stellingen und den Arenen am Volkspark könnte in Zukunft eine oberirdische Magnetschwebebahn die Hamburger zum Heimspiel des HSV oder in die Barclays Arena bringen.

Noch müssen Konzertbesucher oder Fußballfans ab dem S-Bahnhof mit dem Bus weiterfahren, oder sie kommen gleich mit dem eigenen Auto und stehen häufig im Stau. Nun gibt es Überlegungen der Stadt Hamburg gemeinsam mit der Handelskammer, in dem Bereich eine Magnetschwebebahn bauen zu lassen.

Hamburg-Stellingen: Magnetschwebebahn zu Volksparkstadion und Barclays Arena?

„Die Stadt Hamburg erörtert gemeinsam mit der Handelskammer Hamburg und der Firmengruppe Max Bögl die Möglichkeiten für ein Pilotprojekt einer Magnetschwebebahn“, sagt Dennis Krämer, Sprecher der zuständigen Verkehrsbehörde.

Ob diese Art des öffentlichen Personennahverkehrs dann aber wirklich realisiert wird, ist noch nicht klar: „Der Austausch hierzu ist allerdings in einem sehr frühen Stadium. Es ist derzeit noch komplett offen, ob und wie ein solches Vorhaben realisiert werden könnte. Erste Erkundungsarbeiten sollen dazu beitragen, einige damit verbundene Sachfragen zu klären.“

Magnetschwebebahn zu den Arenen? HSV würde es freuen

Auch Handelskammer-Sprecher Peter Feder bestätigt die gemeinsamen Pläne: „Wir sind dazu im Gespräch, für Details ist es aber noch zu früh.“ Die Idee zur Schwebebahn kam während der Mobilitätsmesse „Hey Hamburg“ in der Handelskammer auf, als Vertreter der Hamburger Verkehrsbehörde, der Handelskammer und des bayerischen Schwebebahnherstellers Bögl zusammenkamen.

Vertreter der Stadt haben die Idee auch schon dem HSV präsentiert, dessen Fans maßgeblich von einer Umsetzung profitieren würden. Wie aus dem Volkspark zu hören ist, begrüßt der Hamburger Zweitligist solche innovativen Vorstöße, die eine ernsthafte Verbesserung der Anreise seiner Fans mit sich brächte – zumal es sich im konkreten Fall um einen nachhaltigen Vorstoß handelt.

Magnetschwebebahn soll sogar schon zur EM fertig gebaut sein

Der NDR hatte zuerst über diese Überlegungen berichtet. Demnach gebe es Pläne, dass die Magnetschwebebahn sogar bereits zu den Spielen der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr in Betrieb gehen solle. Sie sei laut Behörde aber nicht als kurzfristige Einrichtung gedacht, sondern als langfristiges Verkehrsmittel.

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Ob daraus tatsächlich etwas wird, ist fraglich, wenn man vergangene Ideen dieser Art betrachtet: So folgten bei der Seilbahn über die Elbe dem kreativen Vorschlag keine Taten. In sieben Minuten sollten bis zu 3000 Menschen pro Stunde in 80 Meter Höhe über dem Hafen schweben.

Hamburg-Stellingen: Aus spektakulärer Seilbahn-Idee wurde nie etwas

Die Seilbahn scheiterte am Votum der Hamburger: Während die Initiative „Ja zur Seilbahn“ von einer „einmaligen umweltfreundlichen Chance zum Nulltarif“ schwärmte und schon von einer Fortsetzung der Bahn bis nach Wilhelmsburg träumte, fürchteten die Gegner eine Zerstörung des Stadtbildes, noch mehr Verkehr und weitere Touristenströme.

Auch nach Sylt sollte vom Festland eine Seilbahn die Urlauber auf die beliebte Nordseeinsel bringen. Aber daraus wurde bislang ebenfalls nichts.