Hamburg. Erst McDonald’s, dann Biomarkt, jetzt Stadthotel: Wann die Bauarbeiten an der Osterstraße beginnen – und was noch geplant ist.

Seit mehr als einem Jahr steht der Flachbau am Fanny-Mendelssohn-Platz an der Osterstraße/Ecke Heußweg leer. Auf der prominenten Fläche war zuletzt ein Bio-Supermarkt, in den Jahren davor eine McDonald’s-Filiale untergebracht. Nachdem monatelang spekuliert wurde, was an selber Stelle folgt, kommt nun Bewegung in die Sache.

Der Inhaber und Verwalter der Immobilie, der Unternehmer Kurt Groenewold, plant, ein siebenstöckiges Stadthotel samt Café und italienischem Restaurant im Erdgeschoss zu bauen. Einen entsprechenden Bauvorbescheidsantrag hat Groenewold kürzlich beim Bezirksamt Eimsbüttel eingereicht. Dies bestätigte das Amt dem Abendblatt auf Nachfrage.

Eimsbüttel: Neues Hotel an der Osterstraße geplant – Pläne von namhaftem Architekten

Für die Planungen hat Groenewold den in Hamburg lebenden Architekten Andreas Heller engagiert, der unter anderem auch die Konzepte für das Buddenbrookhaus in Lübeck und das Deutsche Auswanderermuseum in Bremerhaven entwickelt hat.

Die Visualisierung für das Vorhaben auf dem Fanny-Mendelssohn-Platz zeigt das Restaurant und Café im Erdgeschoss mit Glasfassaden und darüber den Aufbau des Hotels. Hier ist eine Mischung aus Holzfassade und ebenfalls viel Glas zu sehen. Auf allen Ebenen gibt es balkonähnliche Umläufe mit Grünbepflanzung.

Wer genau Restaurant, Café und Hotel betreiben wird, soll zunächst noch nicht bekannt gegeben werden. Aber Groenewold macht klar: „Es wird kein Luxushotel, sondern eher ein Bed-and-Breakfast-Hotel für den kleineren Geldbeutel.“

Osterstraße: Neubau am Fanny-Mendelssohn-Platz – erst kommt der Abriss

Klar ist schon jetzt: „Um das verwirklichen zu können, müssen wir den bestehenden Flachbau zunächst abreißen und dann ganz neu bauen“, so Groenewold. Der 86-Jährige ist zuversichtlich, dass das Projekt so umgesetzt werden kann.

Die Pläne habe er schon länger gehabt: „Ich habe einen ähnlichen Antrag bereits vor einigen Jahren eingereicht. Dieser wurde allerdings abgelehnt. Dieses Mal gehe ich wegen der intensiven Vorgespräche aber davon aus, dass die Anträge positiv beschieden werden.“

Seine Zeitplanung: „Ich rechne damit, dass wir Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025 mit dem Abriss beginnen können“, so Groenewold. Der Abschluss des Projektes ist dann nach jetzigem Stand im Laufe des Jahres 2026 geplant.

Der Unternehmer und Rechtsanwalt Kurt Groenewold in seinen Büroräumen in der Karl-Schneider-Passage
Der Unternehmer und Rechtsanwalt Kurt Groenewold in seinen Büroräumen in der Karl-Schneider-Passage © Juliane Lauterbach | Juliane Lauterbach

Osterstraße: Groenewolds Vater baute Edeka-Fläche nach Krieg wieder auf

Kurt Groenewold ist seit Langem in Eimsbüttel engagiert und tief in dem Stadtteil verwurzelt. Schon als junger Mann stieg er in die Immobiliengeschäfte seines Vaters Friedrich ein. Dieser war es, der nach dem Krieg das Eckgrundstück Heußweg/Ecke Osterstraße (jetzt Edeka) wieder aufbaute.

Groenewold: „Das war das erste Gebäude in Hamburg, das aus einer Vorstadt einen Stadtteil gemacht hat.“ Auch die Nachbargrundstücke kaufte die Familie dazu: Dazu gehören neben der Karl-Schneider-Passage auch das heutige Ärztehaus auf dem Fanny-Mendelssohn-Platz.