Wie soll der süße Nachwuchs heißen? Das wollen Zoochef und Taufpate Sasha verkünden – doch dem Moderator passiert ein Patzer.
- Im Tierpark Hagenbeck wurde der im Dezember geborene Eisbär feierlich getauft.
- Popsänger Sasha fungierte als Taufpate.
- Moderator Carlo von Tiedemann wirbelte die Dramaturgie durcheinander.
Hamburg. Riesenrummel im Tierpark Hagenbeck. Trotz der stürmischen Böen und Regenschauer waren am Montagvormittag scharenweise neugierige Schaulustige und Medienvertreter zur Taufe des im Dezember in Hamburg geborenen Eisbärbabys gekommen. Smilla, Sunflower, Anouk oder Talvi – auf welchen Namen würde die kleine Eisprinzessin getauft werden?
Urgestein Carlo von Tiedemann übernahm die Anmoderation. Und hielt zunächst auch dicht. „Ich kenne den Namen, das habe ich euch voraus“, sagte er zu den kleinen und großen Zaungästen, die sich rings um das Eismeergehege versammelt hatten. Und verriet nur so viel: Seine Kollegen vom NDR, für den er seit 53 Jahren arbeitet, hätten den Namen Anouk vorgeschlagen.
Tierpark Hagenbeck: Hamburgs Eisbärbaby getauft – Moderator verrät Namen zu früh
Dann folgte ein kurzes Interview mit Tierarzt Michael Flügger, der berichtete, dass das kleine Eisbärmädchen sehr verspielt sei und sein Geburtsgewicht von 500 bis 600 Gramm mittlerweile auf 60 Kilogramm verhundertfacht habe. Und anschließend erschienen Taufpate Sasha und Tierpark-Geschäftsführer Dirk Albrecht auf einer Empore über dem Eisbärengehege.
Er habe „Pipi in den Augen“ gehabt, als er als Eisbärpate angefragt worden sei, sagte Sasha gerührt. Und Albrecht betonte, wie „riesenstolz“ man nicht nur auf das Eisbärbaby sei – sondern auch darauf, dass man den prominenten Sänger für die Taufe habe gewinnen können.
Eisbärbaby bekommt Taufgeschenk von Sasha – einen Schwimmring
Dann warf Sasha sein Taufgeschenk – einen blau-weißen Schwimmring mit der Aufschrift „Alles Gute“ – ins Eisbärbecken, und Carlo von Tiedemann übernahm wieder die Moderation. Und da passierte es: Der Moderator verkündete den Namen der kleinen Eisbärin – was zu dem Zeitpunkt eigentlich noch nicht geplant war. „Sie heißt Anouk.“
Als Dirk Albrecht wenig später den Namen offiziell verkündete und Sasha per Knopfdruck ein großes Banner mit dem Namen über dem Eismeerfelsen entrollte, war der Name vom Publikum bereits wohlwollend zur Kenntnis genommen worden.
Tierpark Hagenbeck: Hamburgs niedliche Eisprinzessin heißt Anouk
Als plötzlich das riesige Namensschild mit dem Konterfei ihrer Tochter über den Felsen auftauchte, hob Eisbärmama Victoria den Kopf. Lange schaute sie das Banner an – ganz zufrieden und stolz, wie es schien. Zuvor hatte sie bereits im Wasserbecken dafür gesorgt, dass ihre Tochter Sashas Taufgeschenk auch findet.
Nachdem der Ring im Wasser gelandet war, hatte es nicht lange gedauert, bis Mutter und Tochter neugierig schnuppernd in seine Richtung tappten. Als Victoria das neue Spielzeug dann entdeckte, stieg sie über ein eigens für die Kleine an den Felsen angebrachtes Netz ins Becken und schwamm darauf zu.
Carlo von Tiedemann passiert ein Patzer: Er verrät den Namen vorab
Trotz unübersehbarer Neugier traute sich Anouk, die bereits seit ein paar Wochen auf dem Außengelände ist, nicht hinterher – und nahm lieber den sicheren Weg ins Wasser: eine flache Stelle gegenüber der Sichtscheibe.
Währenddessen hatte Victoria den Reifen bereits erprobt und bugsierte ihn nun die kleine Anouk zu. Diese nahm ihn sofort begeistert in Besitz, steckte erst den Kopf hindurch, nahm ihn dann zwischen ihre Fänge und trug ihn voller Stolz zurück auf die Felsen.
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Bei Hagenbeck nahm man die versehentliche Vorabbekanntgabe des Namens gelassen. „Dass Carlo die Dramaturgie durcheinandergewirbelt hat, ist nicht tragisch. Das kann bei Live-Acts passieren“, sagte Geschäftsführer Albrecht im Nachhinein. Im Gegenteil: Man sei sehr froh, dass er für die Moderation zugesagt habe.
Tierpark Hagenbeck: Geschäftsführer Dirk Albrecht mag den Namen Anouk
Er sei auch sehr zufrieden mit dem neuen Namen der Kleinen, so Albrecht. „Anouk heißt: die Anmutige. Das passt doch sehr gut.“ Das fand auch Tierarzt Flügger – obwohl er und seine Kollegen eigentlich den Namen Talvi (finnisch für: Winter) ausgesucht hatten.
Über die Namen hatten die Tierpark-Besucherinnen und -Besucher zuvor mit einem sogenannten Arkto-Meter abstimmen können: vier Röhren, in die sie je einen Chip einwerfen konnten.