Hamburg. Nach der Eingewöhnungsphase sind die neuen Tiere Cass und Nela nun im Außengehege zu sehen. Auf Bibi müssen Besucher noch warten.
Als das Tor zur Außenanlage geöffnet wird, gucken Cass und Nela zunächst skeptisch. Die beiden Elenantilopen, die Anfang des Monats bei Hagenbeck eintrafen, waren bislang im Stall geblieben, um sich an ihre neue Heimat im Hamburger Tierpark zu gewöhnen. Der Verlockung, jetzt mal wieder draußen herumzuspringen, können sie nicht lange widerstehen.
Schon nach wenigen Minuten hüpfen sie ins Freie und erkunden das 3000 Quadratmeter große Gehege, in dem früher die Giraffen gelebt haben. Jetzt sind Cass und Nela die neuen Bewohner, die im Juni aus dem tschechischen Zoo Dvur Kralove nach Hamburg gereist sind.
Tierpark Hagenbeck: „Neue“ Antilopen Cass und Nela verlassen den Stall
Rund zwei Jahre sind die beiden stattlichen Elenantilopen alt. Wie alle Männchen könnte Cass einmal eine Schulterhöhe von 1,85 Meter erreichen und bis zu 700 Kilogramm auf die Waage bringen – Nela bis zu 500 Kilogramm. Das wird aber noch etwas dauern, denn ausgewachsen sind die Tiere erst im Alter von vier bis fünf Jahren.
Mit den Neuzugängen besinnt sich der Tierpark auf frühere Zeiten. „Bereits vor rund 30 Jahren gab es Elenantilopen bei Hagenbeck“, erklärt Hagenbeck-Geschäftsführer Dirk Albrecht. „Die Tiere mussten jedoch aufgrund von baulichen Veränderungen abgegeben werden. Umso größer ist unsere Freude, dass diese größte Antilopenart ihren Weg zurück in den Tierpark gefunden hat.“
Elenantilope Bibi muss drinnen bleiben, bis ihr Horn verheilt ist
Auch Zootierarzt Michael Flügger freut sich über die Antilopen, die ihre ursprüngliche Heimat in Afrika haben und zu den bedrohten Tierarten zählen. „Die Elenantilope ist eine sehr umgängliche und ruhige Art. Sie sind entspannt, erschrecken sich nur selten und haben auch vor uns Tierärzten keine Angst.“
Nela und Cass sind jedoch nicht die einzigen Elenantilopen bei Hagenbeck. Im Stall erholt sich Bibi, die im Mai aus dem dänischen Ebeltoft nach Hamburg kam, immer noch von ihrer Verletzung. Sie hatte sich wenige Tage nach ihrer Ankunft im Tierpark schlimm das Horn gestoßen.
Metallkonstrukt soll Bibis Horn während der Heilung stabilisieren
Dank der kreativen Zusammenarbeit von Tierarzt Flügger, dem Zoologischen Direktor Guido Westhoff und den Hagenbeck-Schlossern wurde ein zierliches Metallkonstrukt angefertigt, das zwischen Bibis Hörnern angebracht wurde. Es soll das verletzte Horn stabilisieren und so dafür sorgen, dass es gut heilt.
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Bibi, die in einer Einzelbox untergebracht ist, jetzt nach draußen zu lassen, würde das gefährden – da Antilopen, gerade am Anfang ihres Zusammenlebens, zur Klärung der Rangordnung immer wieder rangeln. Das wäre fatal für den Heilungsprozess.
Tierpark Hagenbeck plant, kleine Herde von Elenantilopen zu bilden
Geplant ist, dass weitere Elenantilopen nach Hagenbeck kommen, um eine kleine Herde zu bilden. In den nächsten Jahren rechnet der Tierpark mit Nachwuchs bei den neuen Huftieren, die ab einem Alter von rund drei Jahren geschlechtsreif sind.
In den nächsten Tagen werden die Neuankömmlinge ihre neuen Mitbewohner, die Großen Kudus, die Impalas und die Hornraben kennenlernen, die ebenfalls auf der Giraffenanlage leben.