Hamburg. Nach dem Ärger um Posaunentag und Roncalli-Gastspiel muss nun auch die Promi-Köchin um die Genehmigung auf der Moorweide bangen.
- Cornelia Poletto bangt um eine Genehmigung auf der Kleinen Moorweide
- Die TV-Köchin möchte dort ihre Dinnershow „Palazzo“ veranstalten
- Doch dafür sieht es gar nicht gut aus
Wieder gibt es Ärger um die Nutzung der Moorweide im Bezirk Eimsbüttel:Erst sollte das Posaunenfest untersagt werden, dann das Gastspiel vom Circus Roncalli – und nun muss TV-Köchin Cornelia Poletto um eine Genehmigung auf der Kleinen Moorweide bangen.
Poletto möchte mit ihrer Dinnershow „Palazzo“ vom 9. Oktober 2023 bis 22. März 2024 erneut auf die Kleine Moorweide ausweichen, weil sie wegen einer Baustelle nicht wie sonst vor den Deichtorhallen gastieren kann – die Fläche dort steht bis zum Sommer 2024 nicht zur Verfügung. Ein Antrag auf eine entsprechende Genehmigung für die Kleine Moorweide liegt dem Bezirksamt vor.
Grüne lehnen Polettos Palazzo auf Moorweide ab
Die Entscheidung dazu wird in der Bezirksversammlung am kommenden Donnerstag (29. Juni) fallen. Aber die Aussichten auf eine erneute Genehmigung sehen nicht so gut aus. Denn die Grünen im Bezirk sind dagegen. Wie auch schon beim Posaunentag und dem Roncalli-Gastspiel. Senatorin Katharina Fegebank (Grüne) wollte damals das Zirkus-Gastspiel erlauben und stellte sich gegen die Entscheidung der Eimsbütteler grün-schwarzen Koalition.
„Eine Ausnahmegenehmigung im vergangenen Jahr war möglich. Dieses Mal werden wir das aber ablehnen“, sagt Ali Mir Agha, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Eimsbüttel. „Die Kleine Moorweide ist lediglich für die Sommermonate als Veranstaltungsfläche freigegeben, Frau Poletto hatte ja bereits einmal in den Winter hinein verlängert.“
Moorweide: Lediglich zwei Veranstaltungen im Jahr sind dort vorgesehen
Zum Hintergrund: Die Kleine Moorweide ist offiziell eine ausgewiesene Veranstaltungsfläche für die Sommermonate von Mai bis September. „Hier sind in der Regel zwei Nutzungen pro Jahr möglich und vorgesehen“, sagt Kay Becker, Sprecher des Bezirksamtes Eimsbüttel. Dieses gilt vor allem eher für kurzzeitige Auftritte über rund vier Wochen, wie bei Zirkus- oder Theatergastspielen.
„Zur Regeneration der Flächen haben wir in der Vergangenheit während der Phase der Vegetationsruhe von Oktober bis April keine Veranstaltungen genehmigt“, so der Bezirksamtssprecher.
Cornelia Poletto: Grünfläche war nach Palazzo in einwandfreiem Zustand
Polettos Palazzo, das dort von Oktober 2022 bis März 2023 aufgebaut war, war eine Ausnahme. Zu beanstanden hatten die Verantwortlichen im Bezirk damals nichts, Cornelia Poletto und ihr Team hatten das Areal ordentlich hinterlassen: „Die Fläche wurde nach Abschluss der Veranstaltung sehr professionell wiederhergestellt.“
Für das kommende Jahr liegen dem Bezirksamt Eimsbüttel für die Kleine Moorweide bereits mehrere Anfragen vor – vom Zirkus Europa vom 1. April bis 2. Juni 2024 und vom Zirkus Arena vom 19. August bis 16. September. Alle Veranstalter verpflichten sich, das Grün wieder ordentlich zu hinterlassen.
Dinnershow – Poletto hofft auf eine Genehmigung
Rückendeckung bekommt Cornelia Poletto von der SPD-Fraktion. „Wir wollen auch in diesem Jahr das beliebte Kochevent für Hamburg ermöglichen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Gabor Gottlieb. „Es wäre schade, wenn die Kochshow in diesem Jahr nicht stattfinden kann und die Nutzung der Moorweide verboten wird.“
- Restaurant-Trend- Leitungswasser-Flatrate für bis zu 9 Euro
- Eimsbüttel soll einen Park im Mini-Format bekommen
- Traditionslokal schließt noch diese Woche – Gäste überrascht
Cornelia Poletto war mit der Kleinen Moorweide sehr zufrieden. „Es wäre großartig, wenn mein Palazzo auch in der kommenden Saison wieder auf der Kleinen Moorweide stattfinden dürfte.“ Das ganze Team und allen voran die Gäste seien von dem Standort begeistert gewesen „Schaut man sich die Grünfläche heute an, sieht sie dank der Maßnahmen, die zu den Genehmigungsbedingungen gehörten, schöner aus als je zuvor.“
Grünen-Chef Ali Mir Agha bleibt hart und sorgt sich um die Vegetation in der Stadt: „Wir leben nicht in einer Bananenrepublik und müssen uns an die Vorgaben halten. Diese Nutzung verstößt gegen die Grünflächennutzungsverordnung.“