Hamburg. Das ging schneller als gedacht: Restaurant Fadda sagt Arrivederci. Ein Portugiese übernimmt im Heußweg und verrät seine Pläne.

Es ist das nun doch sehr plötzliche Ende einer Ära in Eimsbüttel: Das Traditionslokal Fadda am Heußweg schließt am Sonnabend endgültig seine Türen. Schon im vergangenen Februar suchten die Inhaber Susanne Skovmand-Fadda und Fausto Fadda im Internet nach einem Nachfolger und erklärten, dass spätestens am Ende des Jahres Schluss mit dem sardischen Restaurant sein solle. Jetzt ist klar: Zu diesem Zeitpunkt wird das Fadda in dieser Form schon lange nicht mehr existieren.

Was für die Anwohner und Anwohnerinnen eine Nachricht ist, die großes Bedauern auslöst, ist für die langjährige Inhaberin und Wahlhamburgerin eine sehnlichst herbeigewünschte Entwicklung: „Wir haben jemanden gefunden, der unser Lokal kauft, wie es ist“, erzählt Susanne Skovmand-Fadda und lässt keinen Zweifel daran, wie glücklich sie darüber ist: „Mir fällt eine Last von den Schultern.“

Hamburg-Eimsbüttel: Traditionslokal Fadda schließt diese Woche

Dieser „jemand“, von dem die Inhaberin spricht, ist Manuel da Silva. Der 48-jährige Portugiese ist gelernter Koch und wohnt in der Nähe des Fadda. Seit mittlerweile neun Jahren lebt der Gastronom in Hamburg und möchte nun in Eimsbüttel das „Man41“ eröffnen – am liebsten schon in knapp einem Monat, am 17. Juli, sofern bis dahin die Bürokratie erledigt ist und die neue Konzession vorliegt.

„Die Karte soll ein Mix aus portugiesischer und deutscher Küche werden“, erzählt der neue Inhaber, der in den letzten Jahren vermehrt österreichische Gerichte gekocht habe und auch diese Einflüsse mit in das Angebot einfließen lassen wolle.

Einige Gerichte des Restaurants Fadda sollen bleiben

Ein Blick in die neue Speisekarte, die dem Hamburger Abendblatt bereits vorliegt, zeigt: Neben Vitello Tonnato, Pasta und Coq au Vin werden auch Klassiker wie Spinatknödel, Spätzle oder Kaiserschmarrn auf der monatlich wechselnden Karte zu finden sein.

Bei der Auswahl seiner Gerichte will der Gastronom auf saisonale und regionale Zutaten setzen – und auch einige Gerichte des Fadda beibehalten. Den langjährigen Koch Elvis wird Manuel da Silva weiterbeschäftigen – ein Herzensanliegen von Susanne Skovmand-Fadda und ihrem Ehemann, die das Restaurant zuletzt mit zwei festen Mitarbeitenden und Aushilfen betrieben.

Hamburg-Eimsbüttel: 27 Jahre gab es im Heußweg sardische Köstlichkeiten

Die vergangenen Jahre seien hart gewesen, besonders die Pandemie habe die persönlichen Kapazitäten endgültig erschöpft. „Wir sind einfach müde und kaputt“, beschreibt die 65 Jahre alte Inhaberin den Grund für die Schließung, während sie mit einem Espresso an einem Tisch des kleinen Bistros sitzt, das (noch) mit allerlei Spezialitäten aus Sardinien bestückt ist.

Fausto und Susanne Fadda vor ihrem Restaurant Fadda in Eimsbüttel. 27 Jahre lang bewirteten sie hier ihre Gäste.
Fausto und Susanne Fadda vor ihrem Restaurant Fadda in Eimsbüttel. 27 Jahre lang bewirteten sie hier ihre Gäste. © Achim Leoni (FMG)

Ganze 27 Jahre servierte das Ehepaar seinen Gästen Köstlichkeiten aus dem Süden, zum Beispiel Antipasti oder die beliebten Fregula-Nudeln. Entstanden sei die Idee zu einem eigenen Geschäft, als das Paar die Hochzeit von Freunden ausrichtete – und dafür auch das Essen kochte.

Restaurant Hamburg: Fadda-Inhaber ziehen nach Sardinien um

„Wir haben immer gerne gekocht, und zwar nicht nach Rezepten, sondern einfach ausprobiert“, sagt Susanne Skovmand-Fadda. Über viele Jahre hinweg habe das Paar „immer wieder tolle Gäste gehabt, die auch oft zu Freunden geworden sind“. Der Gedanke, auch aus gesundheitlichen Gründen aufzuhören, sei dem Paar seit knapp sechs Jahren immer wieder gekommen – und nun realisiert worden.

Am Freitag werden die Faddas in ihrem an diesem Tag schon jetzt restlos ausgebuchten Restaurant zum letzten Mal ihre Gäste bewirten und danach Eimsbüttel – zumindest vorerst – den Rücken kehren, denn: Mitte Juli wollen Susanne Skovmand-Fadda und Fausto Fadda Hamburg verlassen, um nach Sardinien zu ziehen – und dort ihren verdienten Ruhestand zu genießen.