Hamburg. Der inklusiven Kita wurde nach 30 Jahren gekündigt. Auf Antrag der Linken soll ein Umzug in das illegal genutzte Haus geprüft werden.

Es könnte eine Win-win-Situation werden: Auf Antrag der Linksfraktion hat der Kerngebietsausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Eimsbüttel einstimmig beschlossen, zu prüfen, ob die illegal genutzte Villa Lupi am Heußweg für die von der Kündigung bedrohte Kindervilla an der Fruchtallee genutzt werden kann.

Wie berichtet wird die von der Stadt in Erbpacht vergebenen Villa Lupi nicht wie vorgesehen als Kulturzentrum betrieben, sondern offenbar als Unterkunft für Monteure – laut Erbpächter für eine Monatsmiete von 8500 Euro Miete. Der lange schwelende Streit zwischen Stadt, Nutzer und Pächter konnte trotz Beschwerden aus der Nachbarschaft über Lärm, Müll und herabfallende Fassadenteile sowie einer Intervention der Bezirkspolitik noch nicht beendet werden.

Villa Lupi: Neue Heimat für Kindervilla Eimsbüttel?

Die Kindervilla Eimsbüttel – eine inklusive Kita, die gerade für ihre Engagement mit dem Holger-Hanisch-Preis geehrt wurde – muss bis zum kommenden Frühjahr aus der Villa an der Fruchtallee ausziehen, weil die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Eimsbüttel ihr nach 30 Jahren gekündigt hat. Überlegungen, in einem benachbarten Neubau unterzukommen, haben sich mittlerweile zerschlagen.

„Die Stadt sollte jetzt ihr Eigentumsrecht wahrnehmen, statt sich weiterhin am Nasenring durch die Manege führen zu lassen“, so Peter Gutzeit von der Linksfraktion: „Kinderrechte haben Vorrang vor kleinkarierten Streitereien.“ Die für die Sanierung der Villa Lupi benötigten finanziellen Mittel könnten „durch das reich gefüllte Horn der Bezirksversammlung“ aufgebracht werden.