Hamburg. Bürgerpreis-Kandidat Karl Woller (70) aus Allermöhe engagiert sich seit Jahrzehnten im SCVM und in der Politik.

Der Sport-Club Vier- und Marschlande (SCVM) ist wichtiger Bestandteil seines Lebens: Karl Woller ist seit 1968 Mitglied des Vereins, der damals VfL Kirchwärder hieß und sich auf Fußball konzentrierte. 1982 übernahm der heute 70-Jährige das erste Ehrenamt: Er wurde Liga-Obmann, als der Verein nach der ersten Fusion den Namen TSV Kirchwerder trug – bis zu einer weiteren Fusion im Jahre 1999 zum heutigen SCVM.

Bürgerprieskandidat Karl Woller ist Mitglied beim SCVM

Woller arbeitete von 1983 an als Liga-Abteilungsleiter. Bis er vor 25 Jahren in den Vorstand wechselte, erst als dritter, dann als zweiter Vorsitzender. Bei der Fusion zum SCVM übte sich Woller in vornehmer Zurückhaltung und überließ Erhard Dammeyer und Norbert Pernitt, bis dato Vorsitzende der beiden einzelnen Vereine, den Vortritt und wurde wieder dritter Vorsitzender. Seit 2014 bis heute ist er der stellvertretende Chef des größten Sportvereins im Landgebiet mit rund 3500 Mitgliedern.

Der stämmige, ruhige Mann lebt mit Frau Heike (63) seit 1982 im eigenen Haus am Allermöher Deich. Woller betreibt seit 1977 eine Firma für Sanitär- und Heizungsarbeiten, inzwischen gemeinsam mit Sohn Ingo (27). „Wir sind beide gelernte Gas- und Wasserinstallateure“, sagt der Senior. Zu den sieben Mitarbeitern zählt auch seine Ehefrau, die das Büro leitet. Das Paar hat ein weiteres Kind: Tochter Katja (36) verdient ihren Lebensunterhalt als Bauingenieurin.

Woller engagiert sich nicht nur für den Sport, auch in der Politik

Ihr Vater wurde in Reinbek geboren, wuchs in Neuengamme auf. Dort besuchte er die Grundschule Neuengamme-Niederwärts, danach die Zentralschule Curslack-Neuengamme. In seiner Freizeit ist Woller gern mit seiner Frau auf dem E-Bike im Landgebiet unterwegs. „Wir reisen auch gern, haben schon die halbe Welt bereist. Oft sind wir zusammen mit Freunden unterwegs.“

Woller engagiert sich nicht nur für den Sport: Sein alter Schulfreund Bernd Capeletti animierte ihn, sich von 1984 an, dem Jahr, in dem Woller in die Partei eingetreten war, in der CDU zu engagieren. Zwar käme er aus einem SPD-Haushalt, aber 1982 habe er sich zu sehr über den linken Flügel der Sozialdemokraten geärgert: „Ich konnte nicht verstehen, dass sie ihren besten Mann, Helmut Schmidt, abgewählt hatten.“

2024 will sich Woller aus dem SCVM-Vorstand zurückziehen

Das Logo zum Bürgerpreis Bergedorf.
Das Logo zum Bürgerpreis Bergedorf. © BGZ | BGZ

„Er war damals schon im Ortsverband Vier- und Marschlande aktiv“, sagt Woller. Fortan saß er mit im Grünausschuss, der damals im Ortsamt am Kurfürstendeich tagte. Zwei Jahre später wechselte er in den Ortsausschuss, den heutigen Regionalausschuss, dessen Mitglied er bis heute ist. Auch im Unterausschuss Bau, im Ausschuss Sport und Bildung und in der Bezirksversammlung zählt sein Wort.

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„Früher habe ich es gehasst, wenn die Leute mit 80 noch am Sessel kleben“, sagt der Politiker und Funktionär. Deshalb möchte er sich 2024 aus dem SCVM-Vorstand zurückziehen, „falls ich überhaupt im kommenden Jahr wiedergewählt werde“. Dann sei er 74 – „das reicht“. Auch bei den Bezirkswahlen will er nicht wieder antreten.

Liebe zum Fußball schon im Kinderwagen entstanden

Es sei wichtig, auf die Jugend eingehen zu können, sich deren Vertrauen zu erarbeiten. „Das wird nicht einfacher, wenn man älter ist.“ Allerdings: „Ich habe selbst gespielt und weiß, wie Fußballer ticken.“

Seit seiner Kindheit seien ihm Sportplätze vertraut: „Schon im Kinderwagen war ich bei Fußballspielen in Nettelnburg als kleiner Gast dabei.“ Irgendwann habe ihm schlicht die Zeit gefehlt, selbst dem runden Leder hinterherzujagen. Die Arbeit hinter den Vereinskulissen habe sich besser mit Arbeit und Familie verbinden lassen: „Die Treffen waren und sind später am Abend.“ Sport käme für ihn noch vor der Politik: „Damit bin ich aufgewachsen.“ Woller gibt noch etwas preis: „Ich bin zwar ein ruhiger Typ, aber manchmal koche ich innerlich. Mein Sternzeichen ist Löwe. Wir sind ruhig, aber wir können auch brüllen.“