Fünfhausen. Die Erweiterung in Fünfhausen könnte schon im Februar stehen. Staatsrat und Turnverband-Präsidentin betonen Bedeutung von Vereinssport.
Der Sport-Club Vier- und Marschlande (SCVM) ist mit rund 3500 Mitgliedern – Tendenz steigend – der größte Sportverein im Landgebiet. Die Nachfrage nach Hallenzeiten am Sporthallenweg/Ecke Durchdeich ist groß. Doch bis 16 Uhr wird die Dreifeldhalle von Schülern genutzt. Deshalb ist ein Anbau geplant.
Die Ende der 1990er-Jahre eröffnete Dreifeldhalle, deren Bau 3,5 Millionen Euro kostete, soll am rechten Ende über dem Umkleidebereich in die Höhe wachsen. Durch das Aufstocken wird die Halle um einen fast 300 Quadratmeter großen Übungsraum erweitert. Dort sollen zahlreiche Gruppe Sport treiben können, darunter die Senioren- und die Gesundheits-Abteilung.
Baugenehmigung schnell erteilt
„Eigentlich sollte der Anbau bereits 2019 fertig sein“, sagt Geschäftsführer Thomas Niese. Die Baugenehmigung sei auch schnell erteilt worden, doch die Suche nach Architekten und Handwerkern – alle bereits mit Aufträgen eingedeckt – sowie die Koordination mit Schulbau Hamburg und der Bezirksverwaltung habe länger als geplant gedauert.
Der Vereinsvorsitzende Norbert Kurfürst geht allerdings davon aus, dass es nun bald losgehen kann, bestenfalls schon im Februar: „Der Anbau ist aus Holz. Der Aufbau der vorgefertigten Einzelteile dauert nur wenige Tage“, sagt er: „Wir stehen in den Startlöchern.“ 670.000 Euro kostet das Projekt. „Das Geld kommt vom SCVM und aus diversen Fördertöpfen“, sagt Kassenwart Bernd Ennuschat.
Auf dem nach Südosten abgeschrägten Dach soll eine Fotovoltaikanlage angebracht werden. Sie wird zusammen mit einem Wärmepumpensystem für CO2-freie Heizungswärme sorgen, berichtete Kurfürst gestern auf dem Neujahrsempfang des Vereins.
„Jeder Euro kommt mehrfach zurück“
Etwa 100 geladene Gäste waren in der Aula der Schule Fünfhausen-Warwisch erschienen, darunter zahlreiche Politiker aus Regionalausschuss, Bezirksamt und Bürgerschaft, Vertreter von Polizei und Feuerwehr. Staatsrat Christoph Holstein, in der Innenbehörde für Sport zuständig, berichtete von einer wissenschaftlichen Untersuchung darüber, wie sich Sport auf das Großstadtleben auswirkt: „Jeder vom Senat investierte Euro kommt mehrfach zurück.“ Vereinssport sei besonders in Zeiten der Demagogen wichtig: „Es ist immer schwieriger, die Vernünftigen in die Debatte zu bekommen“, sagte Holstein: „Sportvereine sind offen für alle und deshalb ein sehr relevanter Teil unserer Gesellschaft.“
Auch Dörte Kuhn, Vorsitzende des Verbandes für Turnen und Freizeit sowie Vizepräsidentin des Hamburger Sportbundes, lobte das Wirken des 1899 gegründeten Sport-Clubs: „Hier gibt es moderne Angebote jenseits von Leistungssport. Ihr seid ein Großteil des Herzens der Vier- und Marschlande.“
Norbert Kurfürst hatte errechnet, dass der Verein mit seinen sechs Turnhallen und drei Fußballplätzen seinen Mitgliedern „mehr als 16.000 Stunden Sport im Jahr“ anbiete. Dass das möglich sei, habe der SCVM vor allem seinen 160 Übungsleitern und etlichen ehrenamtlichen Helfern zu verdanken, betonte der Vorsitzende.