Hamburg. Hunderte Haushalte im Landgebiet und Osten des Bezirks bleiben beim Glasfaserausbau unversorgt. CDU-Nachfrageantrag angenommen.

Schnelles Internet für alle Bürger sollte durch einen zwischen Hamburg und der Telekom geschlossenen Vertrag auch in dünn besiedelten Stadtgebieten möglich sein. Hamburg gibt einen Zuschuss, die Telekom verlegt Glasfaser, so der Deal. Doch für Teile der Vier- und Marschlande sowie des Bergedorfer Ostens gilt dieses Versprechen nicht, strich Jörg Froh (CDU) während der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses heraus. Mit einem Antrag will seine Fraktion noch einmal Druck machen.

Mehrere Hundert Haushalte bekommen nach Aussage des Christdemokraten keinen Internetanschluss. Und mehrere Hundert Haushalte müssen mit einem nicht leistungsfähigen Anschluss leben. Das Problem sind die sogenannten weißen Flecken. In diesen Bereichen ist die Verlegung von Glasfaserkabeln für das Unternehmen nicht wirtschaftlich. Diese Wirtschaftlichkeitslücke sollte durch den Zuschuss der Stadt eigentlich geschlossen werden.

Glasfaserausbau: Keine Auffahrt auf die weltweite Datenautobahn

Die flächendeckende Internetversorgung in den ländlichen Bereichen Bergedorfs ist ein Dauerbrenner der Bezirkspolitik. Froh erinnerte daran, dass bereits vor zehn Jahren SPD und CDU mit einem gemeinsamen Antrag initiativ geworden waren. Im Bürgerschaftswahlkampf 2015 hatte der damalige Bürgermeister und heutige SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz Mittel aus einem Förderprogramm des Bundes versprochen.

Vor drei Jahren wurden dann vom Hamburgischen Amt für Medien und der Telekom erste Planungen vorgestellt. Nach einigen Zeitverzögerungen standen dann die Beteiligten sowie ein Richtfunkanbieter im Regionalausschuss Rede und Antwort. Dabei wurde klar, dass Bürger unversorgt bleiben werden.

Bezirksverwaltung soll sich bei den Behörden für die Bürger einsetzen

Der CDU-Antrag wurde einstimmig angenommen. Nun soll sich die Bezirksverwaltung bei den zuständigen Behörden für die Bürger einsetzen, damit sie nicht weiterhin als Schnecken auf der weltweiten Datenautobahn unterwegs sein müssen.