Hamburg. Viele Bürger im Landgebiet haben schlechtes Internet. Miko-Net will das ändern, wartet aber noch auf Baugenehmigungen für Funkmasten.
Viele Menschen in den Vier- und Marschlanden haben keine oder nur eine schlechte, langsame Internetverbindung. Die Telekom hat erneut angekündigt, den Zeitplan für die Versorgung mit schnellem Internet im Landgebiet nicht einhalten zu können (wir berichteten). Wer auf den Glasfaserausbau nicht warten wollte und auf Richtfunk für die bessere Anbindung setzt, muss möglicherweise umdisponieren. Die Firma Miko-Net wartet noch immer auf Baugenehmigungen für die notwendigen Funkmasten. Doch nun kommt Bewegung in das Verfahren.
Richtfunk-Ausbau im Landgebiet verzögert sich weiter
"Das Bergedorfer Bauamt hat die Genehmigung für die Aufstellung eines Funkmasts am Kiebitzdeich zugesagt", sagt Miko-Net-Chef Michael Kolle. Allerdings stehe die abschließende Bewertung der Umweltbehörde noch aus. Dafür sei das Erstellen eines weiteren Gutachtens nötig, sagt Kolle - "zum Flugverhalten von Vögeln". In Zeiten von Corona, in denen viele Menschen im Homeoffice arbeiten, sei die Unterversorgung der Haushalte besonders ärgerlich, betont der Miko-Net-Chef. Er wisse von massiven Problemen an Straßen wie etwa Neuengammer Hausdeich oder Kirchwerder Marschbahndamm. Kolle: "Doch leider zieht sich alles endlos hin."
Mitarbeiter und Technik würden bereitstehen, betont Kolle. Rund 70 Kunden seien bislang angeschlossen worden, etwa 200 weitere würden auf der Warteliste stehen. Um deren Adressen erreichen zu können, müssten aber die beiden mobilen, etwa 30 Meter hohen Masten durch 45 bis 50 Meter hohe feste Masten ersetzt werden.
Für Mast am Allermöher liegt Bauvorbescheid vor
Bisher hat Miko-Net zwei mobile Einheiten in den Vier- und Marschlanden aufgestellt - eine am Kiebitzdeich in Neuengamme und eine am Allermöher Deich in Allermöhe. Damit kann seit Sommer ein Teil der Haushalte im Landgebiet versorgt werden. "An diesen beiden Standorten wollen wir die festen Masten aufstellen", sagt Kolle. Sie sollen weite Teile des Landgebiets mit Richtfunk versorgen. Doch die Umsetzung des Projekt kommt nur schleppend voran: "Wir befinden uns mit dem Mast am Kiebitzdeich seit mehr als einem Jahr im Baugenehmigungsverfahren", sagt der Unternehmer.
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Für den Mast am Allermöher Deich existiere ein Bauvorbescheid. Auch hier sei ein Gutachten zu naturschutzrechtlichen Belangen erforderlich. Kolle könne deshalb nicht einschätzen, wann die Masten aufgestellt werden können. Er bezweifle, dass dies im kommenden Jahr möglich ist.