Wentorf. Serie Anstoß, Teil 4: Fußball-Bezirksligist SC Wentorf will vieles anders machen als in der vergangenen Saison.
Wie stellt man Begriffe wie „Hubschraubereinsatz“ oder „Flugzeugentführung“ pantomimisch dar? Darum ging es im Trainingslager des Fußball-BezirksligistenSC Wentorf im Uwe Seeler Fußball Park in Malente. „Wir haben an den Abenden bis Mitternacht zusammengesessen und Activity gespielt. Zimmer gegen Zimmer. Es war ein Riesenspaß“, schwärmt SCW-Trainer Slawomir „Slavec“ Rogowski.
Stolze 28 Spieler umfasst der Wentorfer Kader für die neue Saison, darunter elf Neuzugänge. Da wird sich manches wohl erst einspielen müssen. „Wir haben uns daher im Trainingslager zusammengesetzt und uns ein großes Ziel vorgenommen“, berichtet Rogowski. „Am Ende der Saison wollen wir ein Team geworden sein.“
Der SC Wentorf will einiges anders machen als in der Vorsaison
Bescheidene Töne, die ein Umdenken nach der so enttäuschend verlaufenen Vorsaison zum Ausdruck bringen. Nach zehn Siegen in elf Partien im ersten Halbjahr 2022 waren die Wentorfer vor einem Jahr als potenzieller Aufstiegskandidat gehandelt worden, erlebten dann aber einen dramatischen Absturz ins Mittelmaß – Platz acht.
Nun soll bei den Schwarz-Gelben zwar nicht alles, aber doch vieles anders werden. Das Thema Jugend forscht hat nicht länger absolute Priorität, denn den sportlichen Absturz macht Rogowski vor allem an den Nachwuchstalenten fest.
„Dreimal auf der Bank, schon suchen sich junge Spieler einen neuen Verein“
„Die junge Generation ist einfach nicht mehr so verbindlich, wenn es darum geht, zum Training oder zum Spiel zu kommen“, hat der SCW-Coach erfahren. „Wenn sie dreimal auf der Bank sitzen, verfallen sie in den Modus: ,Ich suche mir einen anderen Verein.’ Ich bin es einfach leid, immer wieder zu erklären, dass jemand, der in der A-Jugend Landesliga oder Oberliga gespielt hat, nicht automatisch damit rechnen kann, in der Herren-Bezirksliga Stammspieler zu sein. Herrenfußball ist halt eine ganz andere Sache.“
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Verpflichtet wurden daher auch eine Reihe an erfahrenen Kräften wie Rückkehrer Justin Rönnau, die früheren 1. Herren-Spieler Jonathan Dehn und Marius Suck, die ihr Comeback geben, oder Lohbrügges Keeper Jonathan Tydecks. Dazu mischen sich dann aber doch einige junge Talente wie Thore Runge und Trainersohn Levy Rogowski, die beide aus der Lohbrügger A-Jugend kommen, die jüngst den Aufstieg in die Regionalliga geschafft hat. Dazu gesellt sich mit Ahmad Djalal Razmenda ein Angreifer, der zuletzt sogar zuletzt beim MSK Tesla Stropkov in der 2. Slowakischen Liga gespielt hat.
Die Abwehr glänzt: Bisher null Gegentore in den Testspielen
Sie alle sollen nun Zeit bekommen, um als Team zusammenzuwachsen. Mit dem Geist von Malente soll es zu neuen Erfolgen gehen. Der Erste, der dabei über seinen Schatten springen und sich von liebgewonnenen Gewohnheiten trennen musste, war der Trainer selbst. „Ich mag es nicht, die Mannschaft im Training laufen zu lassen“, gesteht Rogowski. „Ich lasse lieber Fußball spielen, ich möchte, dass sie vor allem Spaß haben. Doch die Mannschaft hat beschlossen, in der Saisonvorbereitung zumindest eine ,Schweinewoche’ mit Konditionstraining einzubauen. Das haben wir dann gleich zu Beginn hinter uns gebracht.“
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Ansonsten lag das Augenmerk im Training bislang auf einer stabilen Defensive. Mit Erfolg: In den Testspielen gegen die TSG Bergedorf (2:0), die Wentorfer B-Jugend (5:0) und zuletzt gegen den Landesligisten Voran Ohe (0:0) kassierte die Rogowski-Elf keinen einzige Gegentreffer. Ärgerlich nur: Verteidiger Christopher Karkosch sah gegen Ohe die Rote Karte und fehlt damit sowohl im Pokal beim ASV Bergedorf 85 (21. Juli) als auch beim Bezirksliga-Saisonauftakt am 30. Juli gegen den TuS Berne (15 Uhr, Am Sportplatz).