Düneberg. Der Offensivmann des Düneberger SV steuert Traumtor und Vorlage zum 3:1-Sieg bei. Warum Coach Tornieporth sein größter Fan ist.
Als Dennis Tornieporth, Trainer des Düneberger SV, seinen Offensivspieler Mert Akkus in der Nachspielzeit des Landesliga-Derbys gegen den SV Altengamme zur Auswechslung bat, schaute der 21-jährige Fußballer zunächst geradezu verschüchtert zu Boden. Ihm war bewusst, dass er sich nun vor Glückwünschen zu seiner tollen Leistung und Umarmungen nicht würde retten können. Und es schien Akkus unangenehm zu sein, im Mittelpunkt zu stehen.
Denn diese Rolle ist neu für den Angreifer, der beim VfL Lohbrügge drei Jahre lang zwischen Ersatzbank und Anfangself gependelt war, den Durchbruch jedoch nie ganz geschafft hatte. Mit dem Wechsel an den Silberberg ist der Knoten geplatzt. „Er war der überragende Mann auf dem Feld“, lobte Tornieporth seinen Youngster, der ein Traumtor und eine Vorlage zum 3:1-Erfolg gegen die Vierländer beisteuerte.
Düneberger SV gegen SV Altengamme zog 250 Zuschauer an
Der Coach erdrückte Akkus nach dessen Auswechslung beinahe, so stolz war er auf die Leistung des Sommerzugangs. „Der Junge braucht Spielzeit und Vertrauen. Er hat noch einen weiten Weg vor sich, das weiß er selbst. Aber er kann ein Top-Spieler in dieser Liga werden“, sagte Tornieporth über den Matchwinner, der nur einen Katzensprung vom Düneberger Sportplatz am Silberberg entfernt wohnt.
Über 250 Zuschauer hatten sich dort am Freitagabend eingefunden und waren Zeugen einer emotionalen Partie. Die Hausherren waren dominant, vergaßen aber zunächst das Toreschießen. Ausgerechnet als Altengamme dann besser ins Spiel fand, traf Tarik Cosgun zum 1:0 (21.). Mehr noch als der Zeitpunkt des Gegentors ärgerte SVA-Coach Ingo Carstensen die mangelnde Standfestigkeit einiger seiner Akteure auf dem Plastikgrün.
Mert Akkus hat bereits sechs Saisontore auf seinem Konto
„Jeder weiß, dass es hier glatt ist. Wir hatten beim Dienstagstraining noch einmal darauf hingewiesen, das richtige Schuhwerk mitzunehmen. Und dann gehen die Jungs aufs Feld und fahren Schlittschuh“, schimpfte der Trainer.
So auch als Akkus auf halblinker Position angespielt wurde, unwiderstehlich nach innen zog und Keeper Marco Fedgenhäuer – den mit Abstand besten Altengammer – mit einem Schuss genau ins Tordreieck bezwang (54.). Ein typisches „Tornie-Tor“ des Angreifers. Denn Treffer dieser Art hatte der Ex-Profi früher so einige erzielt. Kein Wunder also, dass Dünebergs Trainer ein großer Fan von Akkus ist, der nun bereits sechs Saisontore auf seinem Konto hat.
Die Düneberger mussten bis zur Schlussminute zittern
Altengamme bäumte sich auf, kam durch Christopher Kleinert auch tatsächlich zum 1:2-Anschlusstreffer (83.) und hatte danach noch ein, zwei Halbchancen. „Das war aber alles nicht Fisch, nicht Fleisch“, sagte Carstensen. „Wir sind heute nicht an unser Maximum gekommen. Und dann langt es leider nicht. Düneberg hat verdient gewonnen.“
Die Geesthachter mussten allerdings bis zur Schlussminute zittern. Dann legte Akkus uneigennützig quer auf den eingewechselten Dennis Boakye, der mit seiner zweiten Ballberührung zum 3:1 traf. Die Düneberger feierten den Sieg bis in die frühen Morgenstunden in der Kabine. „Wir haben einen guten Teamspirit“, freute sich Tornieporth.
Düneberg: Hantusch – Wolter, Warmbier, Sanni (70. Rudat), Özcerkes – Jürß, Heidmann, Nägele, Akkus (90.+3 Germer) – Schraub (89. Boakye), Cosgun.Altengamme: Fedgenhäuer – Klasen (62. Böttcher), Behr (83. Geffert), Reimers, P. Wegner – Kleinert, Bierwagen, Voß (62. Garbers), E. Wegner, Buck – Voigt (50. Stegen)