Moorfleet. Die Vorarbeiten laufen. Bis 2031 soll alles fertig sein, der Verkehr achtspurig über die Elbe rollen. Wie der Bau im Detail geplant ist.
Zwar wird die neue Brücke wohl erst 2031 fertig sein, doch die Sondierungsarbeiten haben längst begonnen. Die Norderelbbrücke, die die Autobahn 1 kurz hinter dem Dreieck Südost in westliche Richtung führt, soll im Zuge des Ausbaus der A 1 von sechs auf acht Hauptfahrstreifen abgerissen und erneuert werden. Auch die bestehende Süderelbbrücke soll weichen.
Der Baugrund war schon seit 2019 mehrfach geprüft worden, doch nun, wo klar ist, wie die beiden neuen Brücken exakt aussehen und „wo welche Einbauten sind“, gibt es weitere Bodenuntersuchungen, sagt Rüdiger Martens, Projektleiter der Deges Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH. Arbeiter führen Baugrunduntersuchungen anhand von Drucksondierungen durch. Gearbeitet wird im Bereich der A1 in Fahrtrichtung Lübeck und Bremen zwischen der Anschlussstelle Harburg und dem Dreieck Südost vom 22. bis zum 26. August jeweils nachts zwischen 20 und 5 Uhr. Es wird jeweils ein Fahrstreifen gesperrt.
Verkehr staut sich derzeit, der Ausbau soll Engpässe beseitigen
Durch den Ausbau des acht Kilometer langen Abschnitts der Autobahn 1 zwischen der Anschlussstelle Harburg und dem Dreieck Südost sollen die bestehenden Kapazitätsengpässe beseitigt werden. Zudem weist die bestehende Norderelbbrücke diverse Schäden auf. Sie muss regelmäßig gewartet werden. Martens spricht von „vordringlichem Bedarf“, weil sich der Verkehr dort häufig staut. „Der Verkehr in der Stadt ist geprägt von den beiden Großbrücken über Norder- und Süderelbe“, sagt der Diplom-Ingenieur.
Doch bis sich die Situation auf der Autobahn entspannt, ist es noch ein weiter Weg: In der zweiten Hälfte dieses Jahres werde das Planfeststellungsverfahren eingeleitet, das sich voraussichtlich zweieinhalb Jahre hinziehen wird. Mit den Bauarbeiten kann dann vermutlich 2025 begonnen werden.
Die Norderelbbrücke wird in zwei Etappen neu gebaut
Die neue Norderelbbrücke wird aus zwei Teilbauwerken bestehen. „Es handelt sich eigentlich um zwei Brücken, die nacheinander entstehen und zusammengefügt werden“, sagt Martens. Das Bauwerk nördlich der vorhandenen, 1963 errichteten Brücke, wird als erstes gebaut, zwischen 2025 und 2027. „Der Verkehr rollt in dieser Zeit über die bestehende Brücke weiter“, sagt der Projektleiter. Wenn das erste Bauwerk fertig ist, wird die alte Brücke abgerissen und der Verkehr über den Neubau geführt – „bereits auf vier Fahrstreifen pro Richtung“. Das südliche Teilbauwerk, also die zweite Hälfte der neuen Brücke für den Verkehr in Fahrtrichtung Moorfleet (Norden), soll von 2027 bis 2031 entstehen.
Der Rest der Acht-Kilometer-Strecke werde parallel angegangen. Besondere Herausforderung seien aber die beiden Elbbrücken mit ihren Verflechtungsstreifen (Auf- und Abfahrten), dem sogenannten Randverkehr. „Deshalb dauern Abriss und Neubau der Brücken am längsten“, sagt der Ingenieur. Zumal beide Brücken unterschiedliche Bauwerke mit anderen Gegebenheiten seien. Ansonsten handle es sich um eine Autobahn-Erweiterung im Standardverfahren.
Etwas zeitversetzt wird auch die Süderelbbrücke neu entstehen
Mit dem Neubau der Süderelbbrücke soll sechs Monate vor dem Neubau der Norderelbbrücke begonnen werden. Das Autobahndreieck Norderelbe, bis 2019 Kreuz Hamburg-Süd, werde komplett umgebaut, berichtet Martens: „Der Verkehr aus dem Süden wird künftig unter der A 1 in Richtung Innenstadt geführt. Die A 1 wird zur Hauptfahrbahn ausgebaut.“ Das in Moorfleet gelegene Dreieck Südost bleibe hingegen unangetastet. „Der Umbau startet unter dem Autobahnkreuz, einige Hundert Meter von der Elbbrücke entfernt.
Die Deges plant und baut im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes.