Moorfleet. Moorfleet. Die neue Elbbrücke soll nach einem Entwurf von LAP und gmp gebaut werden, acht Fahrstreifen und einen Radweg bieten.
Die neue Brücke über die Norderelbe soll nach einem Entwurf der Planungsgemeinschaft Leonhard, Andrä und Partner (LAP) und Gerkan, Marg und Partner (gmp) gebaut werden. Der Entwurf von LAP/gmp hat sich gegen fünf weitere Beiträge in einem Realisierungswettbewerb durchgesetzt.
Die beiden 53 Meter hohen, blauen Pylone der alten Norderelbbrücke sind eine feste Landmarke im Osten Hamburgs. Das Überfahren der 1963 eingeweihten Schrägseilbrücke ist für viele, die auf der A 1 aus Richtung Süden kommen, mit dem Gefühl des „Nach-Hause-Kommens“ verbunden – direkt danach geht’s rechts ab auf „unsere“ Marschenautobahn, die A 25.
Alte Norderelbbrücke hat zahlreiche Schäden
Doch die Tage der Norderelbbrücke sind gezählt. Das markante Bauwerk weist diverse Schäden auf und hat laut einer Nachberechnung aus dem Jahr 2016 nur noch eine Nutzungsdauer von etwa zehn Jahren. Entsprechend soll im Rahmen des A 1-Ausbaus von sechs auf acht Fahrspuren, der im Bundesverkehrswegeplan 2030 in die höchste Kategorie, „Vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“, eingeordnet ist, auch die Brücke ersetzt werden. Die Elbquerung soll auf vier Fahrstreifen sowie zwei Verflechtungsfahrstreifen und zusätzlichem Standstreifen pro Fahrtrichtung verbreitert werden. Auch ein Fahrradweg ist für die neue Brücke vorgesehen.
Jurs lobt filigranen ästhetischen Anspruch
Der Siegerentwurf überzeuge durch seinen filigranen ästhetischen Anspruch, bei dem sich Statik und Gestaltung die Hand geben, heißt es in einer Pressemitteilung des Senats von Freitag. Er sei bis ins Detail sorgfältig durchgearbeitet. Die umfangreichen technischen Randbedingungen würden gut erfüllt. In absehbarer Zeit sei eine Dokumentation und eine Wanderausstellung zur Präsentation aller Wettbewerbsbeiträge geplant.
Jury-Mitglied Staatsrat Andreas Rieckhof sagte: „Der Siegerentwurf unterstreicht die immense Bedeutung dieses Bauwerks für die Nord-Süd-Achse der A 1, ohne sich dabei zu sehr in der sensiblen Landschaft aufzudrängen. Mit diesem Entwurf wird der Wahrzeichencharakter des Bauwerks bewahrt und die Elbquerung bei attraktiver Gestaltung für die prognostizierten Verkehre ausgelegt.“
Bau beginnt frühestens im Jahr 2024
Hamburg hat die Planungen zum acht-streifigen Ausbau der A 1 im Auftrag des Bundes aufgenommen und mit der Realisierung die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) betraut. Die Baukosten trägt der Bund. Das Planfeststellungsverfahren ist ab 2021 vorgesehen, der Bau wird frühestens in 2024 beginnen.