Lohbrügge/Allermöhe. Verkehrskontrollen im Bezirk Bergedorf als Teil einer hamburgweiten Aktion. Was August und September noch bringen.

Vor ihm das Gebüsch, hinter ihm die Mülltonnen: Der Polizist, der am Mittwoch, 23. August, an der Mendelstraße/Höhe Schulenburgring gut versteckt seine Laserpistole aufgebaut hatte, war inmitten des Grüns kaum zu erkennen. Entsprechend tappte manch ein Lohbrügger Autofahrer in die Falle: Neun Temposünder wurden hier binnen zwei Stunden (12 bis 14 Uhr) festgestellt – und einige andere hatten wohl noch Glück, weil ein abgestellter Paketwagen vorübergehend die Autos ausbremste.

Die Geschwindigkeitskontrolle in der unmittelbaren Nähe des Gymnasiums Bornbrook war eine von zweien am Mittwoch in Bergedorf – und von etlichen weiteren hamburgweit. Morgens standen die Beamten des Bergedorfer Polizeikommissariates 43 auch zwei Stunden am Rungedamm beim Gewerbegebiet Allermöhe.

Polizeikontrolle in Lohbrügge: Der Schnellste fuhr 55 km/h durch Tempo-30-Bereich

Die Bilanz: Am Rungedamm (Tempo 30) waren zwischen 9 und 11 Uhr 17 Autos zu schnell. Der schnellste fuhr 56 km/h. Zudem wurden zwei Mängelmeldungen geschrieben – dazu zählt etwa, wenn der Autofahrer keinen Führerschein vorzeigen kann. An der Mendelstraße gab es unter den neun Geschwindigkeitsverstößen einen Spitzenreiter: Er fuhr hier mit 55 km/h durch den Tempo-30-Bereich. Keine Ausnahme, wie eine Anwohnerin kommentierte: „Hier fahren alle zu schnell, vor allem die Eltern, die ihre Kinder an der Schule absetzen.“ Zweimal sei sie schon „fast überfahren worden“.

Sie wünschte sich, dass die Polizisten öfter zur Schulzeit kontrollieren – was diese nach eigenem Bekunden auch tun. Technische Voraussetzung für eine Kontrolle mit Laserpistole ist allerdings eine ausreichend lange, gerade Straßenstrecke von etwa 135 Metern – wie es sie an der Mendelstraße, aber nicht am Schulenburgring selbst gibt, wo das Gymnasium liegt. Fällt ein Autofahrer bei der Messung auf, wird er von anderen Polizisten zum Anhalten aufgefordert, denn anders als bei Blitzeranhängern und Co. werden keine Fotos gemacht.

Weitere Kontrollen werden im August folgen

Die Aktion in Bergedorf war Teil eines hamburgweiten Kontrollschwerpunkts der Polizei im August: Nachdem im Juli ein Fokus auf „Technische Mängel“ und „Ruhender Verkehr“ gelegt worden war, sind in diesem Monat die Themen Geschwindigkeit und „ungeschützte Verkehrsteilnehmer“ – Radfahrer oder Fußgänger – an der Reihe. Weitere Kontrollen werden im Rest des Monats folgen.

Die stadtweiten Aktionen sind effizient: Im Juli hatte die Polizei mehr als 200 Straf- und über 18.000 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Darunter 16.426 Verstöße im ruhenden Verkehr, zudem verbotene Handynutzung am Steuer (330 Fälle), Missachten der Gurtpflicht (122) oder ungesicherte Kinder im Auto (21). Auch Radfahrer und Rollerfahrer wurden kontrolliert. Unter anderem mussten sich 122 „Geisterradler“ verantworten, die auf der falschen Radwegseite unterwegs waren.

Die Bilanz der neuen Aktion erfolgt Ende August. Zurücklehnen können sich alle Verkehrsteilnehmer dann aber trotzdem nicht: Denn im September startet der nächste Kontrollreigen. Themenschwerpunkt dann: Alkohol und Drogen am Steuer sowie das Fahren über rote Ampeln.