Hamburg. Wie soll Hamburgs neuer Stadtteil an die Autobahn angeschlossen werden? Das steht nun fest. Die CDU befürchtet Chaos.
Grünes Licht für Oberbillwerders erste Straßenanbindung: Einstimmig votierte der Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung am Donnerstag für den umfangreichen Ausbau der Hans-Duncker-Straße im Gewerbepark Allermöhe. Auch wenn die ersten Vorarbeiten für den 15.000-Einwohner-Stadtteil auf den Wiesen am S-Bahnhof Allermöhe mindestens noch ein Jahr auf sich warten lassen, ist damit klar, dass ein Großteil des Verkehrs durch den Gewerbepark zur A25 fließen soll.
Vorerst sind 3 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt. Damit soll die heute vornehmlich von Lkw genutzte Hans-Duncker-Straße dreispurig ausgebaut und damit fit gemacht werden für täglich Tausende Autofahrer aus Oberbillwerder. Auch die Knotenpunkte mit dem Wilhelm-Iwan-Ring und dem Rungedamm werden deutlich erweitert und mit Ampelanlagen ausgestattet.
Erschließung Oberbillwerder: Straße wird ausgebaut
„Im Vergleich zur alternativ geprüften Streckenführung über eine neu anzulegende Straße entlang des Moorfleeter Randgrabens liegt diese Variante nur bei einem Drittel der Kosten“, sagte Bergedorfs Tiefbauchefin Mona Rühle im Ausschuss. Auch im Hinblick auf den Umweltschutz und den Verbleib der Kita am Rungedamm sowie der Kleingärtner am Randgraben sei der Ausbau der Hans-Duncker-Straße zu bevorzugen. „Lediglich der Rangier- und Lieferverkehr für die dort ansässigen Gewerbebetriebe wird leicht eingeschränkt.“
Skeptisch äußerte sich CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein einziger zusätzlicher Fahrstreifen ausreicht, um den ganzen Verkehr aus Oberbillwerder aufzunehmen. Zudem ist die Straße Teil der Umleitungsstrecke U66, die bei Sperrungen der A25 den gesamten Verkehr dieser Autobahn zur A1 führt. Genau das ist zuletzt sehr häufig vorgekommen – und wird in Zukunft ins Chaos führen.“
Nachbesserungen für den Fahrradverkehr angemahnt
Dr. Reinhold Reumann, Bergedorfs Vorsitzender der Radler-Lobby ADFC, mahnte beim Blick auf die vorgelegten Entwurfszeichnungen Nachbesserungen für den Radverkehr an – und lief damit bei Mona Rühle offene Türen ein: „Die gezeigten Darstellungen stammen von 2018. Da werden wir natürlich zeitgemäß nacharbeiten“, versprach die Tiefbauchefin. Wann der Straßenumbau beginnt, stehe aber noch nicht fest.
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Oberbillwerder erreichen die Autofahrer von der Hans-Duncker-Straße aus über Rungedamm, Mittleren Landweg und eine neue Straße, die von kurz hinter der S-Bahn-Station Mittlerer Landweg nach Osten abzweigt. Für deren Anbindung sollen die beiden dort stehenden Doppelhäuser der Saga abgerissen werden. Deren Mieter sind bereits vor Monaten ausgezogen.