Hamburg. Am 21. April führt die Polizei in Hamburg verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durch. Warum ein Blick in den Bußgeldkatalog lohnt.

Autofahrer aufgepasst, am Freitag ist es wieder so weit: Am 21. April beteiligt sich auch Hamburg an dem sogenannten Speed-Marathon des European Roads Policing Network (ROADPOL). Dann kommt es zwischen 7 und 24 Uhr im gesamten Stadtgebiet zu verstärkten Geschwindigkeitskontrollen, im Volksmund auch Blitzermarathon genannt. Dafür werden neben den stationären „Starenkästen“ auch mobile Blitzer aufgestellt – wie viele, konnte die Polizei am Mittwoch noch nicht sagen.

Von der Aktion verspricht sich die Verkehrsdirektion 1 (VD 1) eine Sensibilisierung für die angezeigten Tempo-Vorgaben. ROADPOL, ein Zusammenschluss verschiedener europäischer Polizeibehörden, hat es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, die Zahl der schweren und tödlichen Unfälle auf den Straßen zu senken. In diesem Zuge wurde die gesamte Woche zur „Speedweek“ erklärt, in deren Rahmen einzelne Bundesländer sogar mehrere Tage lang verstärkt Radarfallen aufstellen ließen.

Blitzermarathon in Hamburg am 21. April 2023

In Hamburg ist dies allerdings ausschließlich an diesem Freitag der Fall. Im vergangenen August brachte der Blitzermarathon in der Hansestadt durchaus nachweisbaren Erfolg: Damals wurden durch die 47 stationären Blitzer sowie mobile Geschwindigkeitsüberwachungsanhänger und Kraftwagen insgesamt 516.607 Fahrzeugmessungen durchgeführt – in 3770 Fällen wurde eine Überschreitung der jeweils zulässigen Höchstgeschwindigkeit festgestellt und geahndet.

Der Großteil der Verkehrssünder wurde dabei durch die mobilen Blitzeranlagen überführt (1465 Überschreitungen bei 128.731 Messungen). Die Kraftwagen stellten 1386 Verstöße fest, 919-mal löste schließlich eine stationäre Anlage aus. Der größte Temposünder ging der Polizei beim vergangenen Blitzermarathon im Hamburger Hafen ins Netz: Über die Straße Vollhöfner Weiden in Altenwerder war ein Auto mit 101 km/h statt der erlaubten 50 km/h gebrettert.

Bußgeldkatalog: Das kostet zu schnelles Fahren

Zu schnelles Fahren tut dem Portemonnaie seit geraumer Zeit übrigens noch mehr weh als früher: Durch die Änderung im Bußgeldkatalog im November 2021 werden für eine Geschwindigkeitsüberschreitung von bis zu 10 km/h nun schon 30 Euro statt zuvor 15 Euro fällig. Auch wer bis zu 20 km/h zu schnell fährt, zahlt mit 70 Euro mittlerweile das Doppelte. Die Stadtkassen freut es: Hamburg verzeichnete 2022 mit Bußgeldern von mehr als 43 Millionen Euro einen neuen Einnahmerekord.

Bleibt abzuwarten, ob der Blitzermarathon am 21. April diesen Bestwert noch einmal überbietet. Anzunehmen ist zumindest schon einmal, dass Hamburgs Straßen am Freitag erhöhten Zulauf bekommen dürften – dann streikt neben dem Flughafenpersonal, wodurch sämtliche Abflüge ausfallen, auch die Lokführergewerkschaft EVG. Dadurch wird es zu Ausfällen im Fernverkehr und zwischen 3 und 11 Uhr auch bei der S-Bahn Hamburg kommen.