Curslack. An der Dove-Elbe entstehen 40 Wohneinheiten für altersgerechtes Wohnen. Wer Interesse hat, muss sich beeilen: Es gibt viele Anfragen.
Die Bauarbeiten im Herzen von Curslack gehen voran: Auf einem Grundstück zwischen Curslacker Deich, Dove-Elbe und Curslacker Heerweg entstehen 40 barrierefreie Wohnungen für Senioren in drei Häusern sowie ein Dreifamilienhaus. Die Pfahlgründung endete vor wenigen Tagen, nun soll die Sohle für das erste Seniorenwohnhaus gelegt werden, danach der Hochbau beginnen. Architekt Jess Dulk, der von der Curslacker Firma Gebr. Heitmann GbR mit der Ausführungsplanung beauftragt ist, geht davon aus, dass die Neubauten für altersgerechtes Wohnen „frühestens 2024“ bezogen werden können.
Der Fertigstellungstermin sei aufgrund der Materialknappheit und Lieferverzögerungen in Krisenzeiten nur sehr schwer einzuschätzen, betont Dulk. „Glücklicherweise hat der Bauherr schon viel Material da, etwa Verblendsteine und Dämmmaterial“, fügt der 54-Jährige hinzu. Das tragende Mauerwerk entstehe aus Kalksandstein, davor käme eine Dämmung aus Steinwolle und roter Verblendstein.
Altersgerechtes Wohnen wird vermutlich vom DRK betrieben
Noch im Frühjahr war von 39 Wohnungen die Rede, doch nun ist klar, dass sogar 40 Servicewohnungen inmitten von Curslack entstehen. „Wir haben aus zwei besonders großen Wohnungen drei kleinere und einen Gemeinschaftsraum mit Büro gemacht“, sagt Dulk. In dem Büro soll der Betreiber des Servicewohnens zu finden sein.
Voraussichtlich wird das Deutsche Rote Kreuz das Servicewohnen betreuen. Das DRK ist auch der Partner von 17 Seniorenwohnungen und einer 330 Quadratmeter großen Tagesstätte ganz in der Nähe, am Heinrich-Stubbe-Weg 1, die von dem Unternehmen Heitmann erstellt werden.
145 Betonpfähle wurden in den für Bauherrn stets schwierigen Marschboden gebohrt. Um den neuen Häusern auf dem an die Dove-Elbe grenzenden Gelände die notwendige Stabilität zu geben, haben die Arbeiter jeweils elf Meter lange Pfähle verwendet. „Wir haben insgesamt 580 Kubikmeter Beton in den Boden eingebracht“, sagt Architekt Dulk.
Geesthachter Maurerfirma baut alle vier Häuser
Der Rohbau sei nun vergeben an eine Maurerfirma aus Geesthacht, die schon häufiger von den Gebr. Heitmann mit Bauprojekten beauftragt worden sei, berichtet Dulk. Sie wird alle vier Häuser bauen. Voraussichtlich schon im Januar könne mit dem Hochbau begonnen werden. Zuvor wird eine bis zu 50 Zentimeter dicke Sohlplatte aus Beton auf den Boden gebracht. Diese Arbeiten sollen beginnen, sobald die Gründungspfähle komplett durchgehärtet sind. Außerdem müssen Abwasserleitungen und Leerrohre für Strom sowie Telefon und Internet verlegt werden, bevor der Beton für die Sohle gegossen wird.
In das Neubauprojekt investiert die Gebr. Heitmann GbR mehrere Millionen Euro. Die drei Häuser, die die Mietwohnungen für Senioren beherbergen sollen, werden u-förmig mit der offenen Seite des „U“, dem Innenhof, nach Süden ausgerichtet, es gibt auch Freiflächen am Wasser, wo auch ein Steg gebaut werden soll. Das größte Haus wird längsseitig zum Curslacker Heerweg gebaut. Die Wohnfläche beträgt insgesamt etwa 2800 Quadratmeter.
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Die Häuser werden über Fahrstühle verfügen. Die beiden größeren Häuser haben jeweils zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Das kleinere Haus wird eingeschossig plus Dachgeschoss. „Alle Häuser haben einen ausgebauten Spitzboden für Abstellräume, bekommen ein Satteldach“, sagt Dulk. Auch das Dreifamilienhaus wird mit einem Satteldach ausgestattet.
Das Dreifamilienhaus entsteht direkt am Curslacker Deich, zweistöckig mit Dachgeschoss. Es hat eine Gesamtwohnfläche von etwa 350 Quadratmetern. Zwischen dem Dreifamilienhaus und den drei Häusern mit den Seniorenwohnungen wäre Platz für ein weiteres Haus. Dies lasse auch der Bebauungsplan „Curslack 20“ zu. „Allerdings ist der Bau eines weiteren Hauses dort nicht geplant“, sagt Dulk. Das Areal, auf dem sämtliche Neubauten entstehen, umfasst rund 5700 Quadratmeter.
Ein Wendehammer und Pkw-Stellplätze auf dem Gelände
Vom Curslacker Deich aus sollen auch die Häuser mit den Seniorenwohnungen angefahren werden. Zwischen dem Dreifamilienhaus und den Seniorenhäusern soll ein Wendehammer gebaut werden. „Auf dem Gelände sind auch mehrere Parkplätze für Pkw vorgesehen“, sagt der Architekt.
Ein Teil der Wohnungen kann im ersten und im zweiten Förderweg bezogen werden. Die Mieter zahlen dann 6,90 beziehungsweise 9 Euro pro Quadratmeter. „So wird hier auch Menschen mit geringem Einkommen Wohnen in zentraler Lage ermöglicht, mit Ärzten, Banken und Einkaufsmöglichkeiten in direkter Nachbarschaft“, sagt Dulk.
Obwohl die Häuser voraussichtlich erst 2024 fertig werden, gebe es bereits viele Anfragen, weiß Architekt Dulk: „Beim Bauherrn haben sich bereits viele Senioren gemeldet.“ Alle 43 Wohnungen sollen vermietet werden. Die Vergabe hat noch nicht begonnen.