Hamburg. Das Beste aus der Genusswelt der beiden Länder in Lohbrügge. Warum der Zeitplan beim Kultwirt von Niko’s Treff nach hinten rückte.

Nikolaus Sisalouis hat Freude am Bescheren. Nicht nur, dass der Wirt an Heiligabend seine Kneipe „Niko‘s Treff“ am Reetwerder 9 ab 23 Uhr für erwartete 300 Gäste aufschließt – ein Sammelbecken für jüngere Leute, die genug vom besinnlichen Beisammensein haben. Am 2. Weihnachtstag wiederum lädt der 48-Jährige dann gemeinsam mit seiner gleichaltrigen Frau Claudia Soares zur Eröffnung der gemeinsamen Cafeteria Kalimera Bom Dia an den Ohlstücken 4 ein. Klein, fein, fast ein wenig versteckt, offenbar aber sehnlichst erwartet.

„Wir bekommen sogar schon Tischreservierungen“, freut sich Niko Sisalouis darüber, dass sich das Zwei-Länder-Konzept in der kleinen Lohbrügger Nebenstraße in der Nähe zur HAW und zur Lohbrügger Landstraße offenbar schon herumgesprochen hat.

Cafeteria Kalimera Bom Dia: Ein griechisch-portugiesischer Lebenstraum

Eigentlich war die Eröffnung des Cafés bereits für Juli, spätestens dann für Ende September geplant. Doch das Gastgeber-Ehepaar (sie Portugiesin, er Grieche) hatte einen Umstand nicht bedacht. Das Konzept mit allerlei Köstlichkeiten aus beiden südeuropäischen Ländern setzte auf Frühstücks-, Kaffee- und Kuchenspezialitäten. Sisalouis wollte die Sache abrunden, indem er sowohl griechisches Bier (Mythos) als auch portugiesischen Gerstensaft (Superbock) aus dem Zapfhahn anbietet.

Dafür braucht es aber zwingend eine Ausschankgenehmigung des Gaststättenverbandes – denn bei 66 Quadratmeter Bewirtungsraum (145 Quadratmeter Gesamtfläche plus Außenbereich) musste zwingend ein weiteres Herrenklo gebaut werden. „Bis 50 Quadratmeter hätten wir alles so lassen können“, erklärt Claudia Soares den zeitlichen Verzug.

Kalimera Bom Dia
So soll die neue Cafeteria an den Ohlstücken 4 von innen mal aussehen. Das Mobiliar wurde extra in Griechenland bestellt. © BGDZ | Privat

Doch nun ist räumlich alles paletti. Die Ausschankgenehmigung komme noch vor Weihnachten, wurde den beiden versprochen. Ein Notausgang muss noch gekennzeichnet, Bilder aufgehängt, Stühle platziert und die kleine Küche eingebaut werden. Kleinigkeiten insgesamt. Stolz sind die Gastgeber auf ihre erste, zum Laden passende Wandfliese, wo nicht nur Hellas- und Portugal-Flaggen ineinander verschlungen sind, sondern auch beispielsweise Akropolis, Fischerdörfchen oder Algarveküste Besucher begrüßen.

Von der Reinigungskraft zur Gastro-Liebhaberin

Die Gastgeber träumen, wenn sich die Cafeteria etabliert hat, noch von der Ausweitung ihres Angebots. Claudia Soares kann sich einen Lieferdienst, einen Mittagstisch oder etwa auch einen Brunch am Sonntag vorstellen. Fest eingeplant ist der Einbau eines Pizzaofens.

Als Zielgruppe auserkoren sind in erster Linie Studenten, die auch so viel Platz und technische Voraussetzungen in der Cafeteria vorfinden sollen, um etwa an Hausarbeiten zu arbeiten. Das sind nach dem geplanten Eröffnungstermin am 26. Dezember die Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonnabend 7 bis 18 Uhr, am Sonntag 9 bis 18 Uhr. Montag ist geschlossen.

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Soares und Sisalouis haben vollstes Vertrauen in ihre vier Mitarbeiter, passenderweise mit griechischen (drei) und portugiesischen Wurzeln (einer). „Ich suche noch jemandem aus Portugal“, verrät Nikolaus Sisalouis und freut sich über Bewerbungen. Seine Gattin hat er mit dem Gastronomie-Virus mittlerweile infiziert.

Normalerweise arbeitet Claudia Soares seit 20 Jahren als Reinigungskraft in der Hamburger Kunsthalle und wird sich dann künftig zur Mittagszeit gemeinsam mit ihrem Mann um Einkäufe für die Cafeteria kümmern. „Wobei wir am Anfang sicher häufiger in unserem neuen Laden sein wollen“, so Claudia Soares. Mit Kalimera Bom Dia erfüllen sich beide ihren griechisch-portugiesischen Lebenstraum.