Hamburg. Politik wollte die Radstrecke des Langdistanz-Triathlons nächstes Jahr über die A25 führen lassen. Die Autobahn GmbH hat reagiert.
Durch weite Teile der Vier- und Marschlande und bis nach Bergedorf hinein führte Anfang Juni die Radstrecke des Ironman Hamburg. Zahlreiche Straßen waren deshalb über Stunden für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Langdistanz-Triathlons gesperrt. Das sorgte vor allem bei Gastronomen und Betrieben entlang der Strecke für Unmut, die an dem Tag schlichtweg von Kunden nicht zu erreichen waren. Aber auch Tausende Ruderer einer Regatta in Allermöhe waren betroffen, weil die Radstrecke erstmals auch am Leistungszentrum vorbeiführte und die Anfahrt damit erheblich erschwert wurde.
Um diese Konflikte im kommenden Jahr zu vermeiden und vor allem das Landgebiet und auch die Bergedorfer City zu entlasten, wagte die Bergedorfer Lokalpolitik einen Vorstoß: Einstimmig setzte sie sich dafür ein, dass auch die Autobahn 25 zwischen Allermöhe und Geesthacht in die Radroute mit eingeplant wird. Doch nun müssen sie einen herben Dämpfer hinnehmen: „Die Autobahn GmbH lehnt den Vorschlag kategorisch ab“, teilte Lars Rosinski, Baudezernent im Bezirksamt, am Dienstagabend im Regionalausschuss mit.
Ironman über die A25? Autobahn GmbH erteilt eine klare Absage
Die Bergedorfer Verwaltung hatte in der vergangenen Woche das Gespräch mit der Autobahn GmbH geführt, um sich, wie von der Politik gefordert, für die Verlegung der Ironman-Strecke auf die A25 einzusetzen. Doch keine Chance: Die Nutzung der Autobahn ist für den Radverkehr in Deutschland nicht vorgesehen. Und von dieser Position würde die Autobahn GmbH auch keinesfalls abweichen, gab Lars Rosinski einen Einblick in den Gesprächsverlauf.
Auch die Verkehrsdirektion der Hamburger Polizei hatte den Vorschlag abgelehnt, weil der Ironman Hamburg im kommenden Jahr am 1. Juni und damit am Sonntag nach dem Feiertag Christi Himmelfahrt am 29. Mai geplant ist. Auf den Autobahnen sei also insgesamt und im Stau- oder Ereignisfall auch im nachgeordneten Netz mit deutlich erhöhtem Reiseverkehrsaufkommen zu rechnen. Allein aus diesem Grund lehne die Verkehrsdirektion eine Vollsperrung der A25 für den Ironman ab.
Kurzfristige Sitzung mit Polizei, Politik, Bezirksamt und Veranstalter einberufen
Damit wurden die Planungen und Abstimmungen zu einer möglichen Route wieder um Wochen zurück geworfen. Um aber eine vertretbare Lösung für das kommende Jahr zu finden, appellierte Lars Rosinski weiterhin an die Mitarbeit der Politik – selbst wenn ihr Vorschlag nun so abgeschmettert worden ist. Dem willigten die Fraktionen zu. Denn eine weitere große Herausforderung, die es bei der Streckenfindung im nächsten Jahr geben wird, ist die Baustelle auf dem Tatenberger Weg.
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Dort wird auf Höhe der Schleuse die Brücke erneuert, weshalb die Straße im Sommer dort nur einspurig befahren werden kann, prognostizierte Rosinski. An der Stelle waren die Triathletinnen und Triathleten in den vergangenen Jahren beim Ironman aber in die Vier- und Marschlande eingefahren. Um sich nun über alternative Routen abzustimmen, wird nun in der kommenden Woche eine Online-Sitzung mit Vertretern der Bergedorfer Verkehrspolizei, des Bezirksamts, den Fachsprechern der Fraktionen sowie des Ironman-Veranstalters einberufen.
Ironman hat eine weite Strahlkraft für die Vier- und Marschlande
Etwa 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen jedes Jahr an dem Langdistanz-Triathlon teil, bei dem 3,8 Kilometer in der Alster geschwommen, 180 Kilometer in der Hamburger City und dem Bezirk Bergedorf Rad gefahren und rund um die Alster zum Abschluss ein Marathon gelaufen wird. Der Wettkampf hat eine internationale Teilnehmerschaft und wird online übertragen. Daher habe er auch eine überregionale Strahlkraft für die Vier- und Marschlande, erklärte Lars Rosinski.