Hamburg. Die Hamburgerin Swantje Thiele will sich mit Gleichgesinnten den Frischekick geben. Wo und wie der Härtetest ablaufen soll.

Zum Eisbad im See Hinterm Horn am Allermöher Deich bittet Yoga-Lehrerin Swantje Thiele (40). Sie möchte am Sonntag, 1. Dezember, mit möglichst vielen weiteren Hartgesottenen für drei Minuten ein winterliches Bad nehmen. „Es geht mir um den Frischekick, darum, sich zu überwinden und einen Schritt raus aus der Komfortzone zu machen, eigene Grenzen zu testen“, sagt die in Nettelnburg lebende Akademikerin. So ein Über-sich-hinaus-wachsen produziere Endorphine, aus denen sich Gewinne für den Alltag ziehen ließen. Dieser Kick in Form eines Winterbads sei leicht umsetzbar und kostet nichts, betont die Initiatorin.

Ein Eisbad habe viele Vorteile, betont Swantje Thiele: Es stärke das Immun- und das Herz-Kreislauf-System und erhöhe die mentale Stärke. Im Januar 2023 erfolgte die Premiere, damals noch im Allermöher See. „Zu den Eisbädern in dem Winter erschienen bis zu sechs Teilnehmer und Teilnehmerinnen“, sagt die 40-Jährige. Sie plant auch für diesen Winter mehrere Bäder, möchte auch im Dezember und im Januar den See Hinterm Horn erobern. Die genauen Termine will die promovierte Biologin auf ihrer Internetseite oneofakindyoga.de/angebote verkünden.

Härtetest in Hamburg: Yoga-Lehrerin bittet zum Eisbad im See

Interessierte treffen sich am Sonntag um 11 Uhr am Hauptbadestrand. Zu Beginn der dreiviertelstündigen Aktion will die Yoga-Lehrerin die Teilnehmer mit Atemtechniken auf die Kälte vorbereiten. Sie geht davon aus, dass die Wassertemperatur zwischen fünf und zehn Grad Celsius beträgt. „Danach gehen wir in den See, bleiben in Ufernähe, wo man noch stehen kann und tauchen bis zum Hals ins Wasser.“ Anschließend, wenn alle sich aufgewärmt haben, gibt es einen kurzen Austausch. Swantje Thiele verlangt keine Teilnahmegebühr, freut sich aber über eine Spende. Sie bittet um Anmeldung: oneofakindyoga@gmail.com.

Yoga
Swantje Thiele unterrichtet verschiedene Yoga-Stile. © Dr. Swantje Thiele | Thomas Zurawski

Swantje Thiele arbeitet hauptberuflich als Yoga-Lehrerin. Sie unterrichtet Gruppen bei der TSG am Bult, im Bürgerhaus Allermöhe und im Heilzentrum Bergedorf an der Bergedorfer Schlossstraße. Neben Kursen gibt sie auch Privatunterricht bei den Schülern zu Hause, leitet Workshops, auch für Firmen. „Ich werde auch für Events wie Junggesellinnenabschiede gebucht.“ Bei sogenannten Retreats (Rückzugs-Seminaren über mehrere Tage) reist sie mit Yoga-Interessierten etwa nach Ostfriesland, um dort gemeinsam eine gute Zeit mit vielen verschiedenen Übungen der aus Indien stammenden ganzheitlichen philosophischen Lehre zu verbringen.

In fast 600 Ausbildungsstunden verschiedene Yoga-Stile und -Techniken gelernt

„Ich möchte den Leuten helfen, bei sich anzukommen, weniger auf Autopilot zu schalten und mehr ins Sein und Fühlen zu gelangen.“ Dafür hat sie in fast 600 Ausbildungsstunden verschiedene Yoga-Stile und -Techniken erlernt, die sie an Anfänger und Fortgeschrittene weitergeben möchte. Neben dem klassischen Hatha-Yoga bietet Swantje Thiele auch Yoga auf dem Stuhl und Yin-Yoga an, einen passiven Stil, bei dem die Praktizierenden längere Zeit in einer Haltung bleiben, um besonders stark entschleunigen.

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Vor zwei Jahren wagte die Nettelnburgerin den Schritt in die Selbstständigkeit. Seitdem verdient sie ihr Geld als Yoga-Lehrerin. Zuvor war die auf Virologie spezialisierte Biologin als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Virologie in Hamburg beschäftigt, arbeitete sie als Führungskraft bei einem Pharmaunternehmen. „Yoga fasziniert mich allerdings schon seit meinen ersten Übungen im Jahr 2014.“