Allermöhe. NDR dreht Zweiteiler mit dem beliebten Schauspieler. Was er mit der Rolle des Bundespolizisten Thorsten Falke gemeinsam hat.

  • Am Eichbaumsee werden Szenen für einen neuen „Tatort“ gedreht
  • Wotan Wilke Möhring steht als Thorsten Falke vor der Kamera
  • Streit am Set in Allermöhe

Erste Regel: Drehort ist nicht gleich Schauplatz. Die Crew-Mitglieder des NDR stapfen durch den Sand am Eichbaumsee. Im fertigen Film muss die hier eingerichtete Szenerie als eine im Aufbau befindliche Großbaustelle in Emden durchgehen. Aber das Ding ist noch längst nicht im Kasten. Dabei drängt die Zeit. Nach Dreharbeiten im Uelzener Gefängnis, in Seevetal und in Hamburg-Othmarschen treffen im Allermöher Sand ein routiniertes Kripo-Team und ein sichtlich nervöser Bauinspektor aufeinander. Kurz und kompakt erklärt Produzentin Katinka Seidt die inhaltlichen Zusammenhänge. Viel will sie nicht verraten, aber: „Eineinhalb Tonnen Kokain werden an diesem Schauplatz noch eine große Rolle spielen.“

„Ein guter Tag“ und „Schwarzer Schnee“ lauten die Arbeitstitel der neuen „Tatort“-Doppelfolge mit Wotan Wilke Möhring als Bundespolizist Thorsten Falke. Seit 2013 spielt Möhring die Rolle. Wie immer trägt er Jeans, Lederjacke und ein gerütteltes Maß an Wut im Bauch. Aufgewachsen in Hamburg-Billstedt und mit dem Kiez auf du und du, gehört die Figur des Thorsten Falke nicht zu den diplomatischsten Vertretern unter den „Tatort“-Ermittlern. Genau das lieben seine Fans an Falke.

„Tatort“ am Eichbaumsee: Wotan Wilke Möhring dreht Krimi in Allermöhe

Diesmal muss der Kommissar das Verschwinden eines Polizisten in der deutsch-niederländischen Grenzregion klären. Der graue Novembertag am Eichbaumsee ist der letzte Drehtag in Deutschland, danach reist die Crew weiter ins niederländische Groningen. Wotan Wilke Möhring ist nicht das einzige Schwergewicht am Set. Neben dem mehrfach preisgekrönten Drehbuchautor Alexander Adolph („Unter Verdacht“) lotste der NDR Hans Steinbichler für die Regie ins norddeutsche Flachland. Dessen Kinohit, das Bergdrama „Ein halbes Leben“, war in diesem Jahr für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Beste Voraussetzungen also für einen anspruchsvollen „Tatort“. Oder für komplizierte Arbeit am Detail. Nach dem Pressefoto und vor der ersten Probe zeigt sich, was Schauspieler Möhring mit der Figur des Falke verbindet. Wobei es im lautstarken Streitgespräch mit Regisseur Steinbichler geht, erfährt am Rande der Szenerie keiner. Dass der Crew die Zeit davonläuft und ein paar wartende Journalisten sich das Interview mit dem Hauptdarsteller abschminken können, ist schnell klar. Möhring ist wütend, und er hält nicht hinterm Berg.

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Dennis Moschitto kommentiert Streitgespräch zwischen Möhring und dem Regisseur

Entspannt bleiben Schauspieler Sebastian Hülk, der am heutigen Drehtag als Bauinspektor Sönke Kraaks dabei ist, und Denis Moschitto alias Falkes Kollege und Kripo-IT-Experte Mario Schmitt. Moschitto kennt und liebt Drehorte in und um Hamburg, und er weiß, dass Diskussionen am Set dazugehören. „Da geht es nicht um Eitelkeiten“, kommentiert er die Szene. Wahrscheinlich verteidige Möhring gerade seine Figur, die eben keiner besser kennt als er.

Dass es sich lohnt, für eine Rolle wie die des Thorsten Falke zu kämpfen, zeigt der „Tatort“ am kommenden Sonntag. In „Schweigen“ geht es um Missbrauchsfälle in der Kirche. Ein beeindruckender Fall mit einem sehr einfühlsamen und nachdenklichen Thorsten Falke. Auch das kann er. Die Doppelfolge mit Eichbaumsee wird wahrscheinlich erst im Frühjahr 2026 ausgestrahlt.