Hamburg. Jurist mit 96,5 Prozent der Stimmen erneut zum Bundestagskandidaten für den Hamburger Süden gewählt. Das sind seine Ziele.
Die Bundestagswahl 2021 war für ihn ein glatter Durchmarsch: Der Wilhelmsburger Metin Hakverdi (SPD) holte damals das beste Erststimmenresultat aller Direktkandidaten in Hamburg, entschied den Wahlkreis Bergedorf-Harburg mit 39,3 Prozent klar für sich. Nun darf sich der 55-Jährige bemühen, den Erfolg zu wiederholen: Mit 96,5 Prozent der Stimmen wurde er zum Kandidaten für den Wahlkreis Bergedorf-Harburg-Wilhelmsburg bestimmt. 111 von 114 Delegierten gaben ihm ihre Ja-Stimme.
Er tritt damit unter anderem gegen Clara-Sophie Groß (27) an, die ihn als neue frische Stimme der CDU im Wahlkreis herausfordert. Die Grünen haben Juristin Lenka Brodbeck aus Neuengamme nominiert. Er sei „sehr zuversichtlich, dass wir das Direktmandat verteidigen werden“, sagt Hakverdi. Er habe „in den vergangenen Jahren sehr viel Zuspruch in meinem Wahlkreis erhalten“. Inhaltlich möchte er in der kommenden Legislaturperiode an bekannte Themen anknüpfen. Das ist vor allem die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Wahlkreis. Aber auch der Wohnungsbau liegt ihm am Herzen.
Bundestagswahl 2025: Metin Hakverdi bleibt SPD-Kandidat für Bergedorf und Harburg
Einiges sei in den vergangenen Jahren bereits erreicht worden, sagt der studierte Jurist, der seit 2013 für die SPD im Wahlkreis antritt. Es ist der einstige Wahlkreis von Helmut Schmidt und Hans-Ulrich Klose. Hakverdi ist Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages, dem „Königsausschuss“. Zuletzt habe er in Berlin „die Finanzierung des Digitalen Stellwerks Hamburg, das die Kapazität und Verlässlichkeit der S-Bahn steigern wird, durchgesetzt“, stellt der Wilhelmsburger fest.
Doch es gebe noch viel zu tun. „Die S-Bahn muss noch verlässlicher werden, die Straßen und Brücken in Hamburg müssen in großen Teilen saniert werden. In den kommenden Jahren muss die Finanzierung des Neubaus der Köhlbrandbrücke gelingen. Weitere Großprojekte sind die Sanierung der Süderelbbrücken und der Norderelbrücken. Diese Verkehrswege sind lebenswichtig für uns.“
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Aber auch der Wohnungsbau ist für den 55-Jährigen, der selbst in einer Genossenschaftswohnung lebt, eine „der wichtigsten Fragen für den Zusammenhalt der Gesellschaft“. Er betont: „Wir müssen den Wohnungsbau in Schwung bringen“. In den vergangenen Jahren hätten hohe Zinsen, komplizierte Lieferketten und der Fachkräftemangel den Plänen für schnellen Wohnungsbau teilweise einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch es gebe auch Stellschrauben für Verbesserungen. Kommunen könnten Baugrundstücke zum Beispiel nicht nach Höchstgebot vergeben, sondern nach Konzept. Es müsse weniger reguliert werden, mehr seriell gebaut. „Und wir haben die Wohngemeinnützigkeit neben dem sozialen Wohnungsbau beschlossen“, sagt er. Denn das bringt ab nächstem Jahr steuerliche Vorteile für soziale Unternehmen, Vereine und Stiftungen, die gemeinnützig tätig sind und Wohnraum unter der marktüblichen Miete anbieten.
Hakverdi sieht auch eine klare Notwendigkeit für den Bau von Oberbillwerder, grenzt sich so von der CDU ab, die das Projekt ablehnt. „Angesichts des Wohnungsmarktes finde ich diese Haltung unverantwortlich“, stellt er klar.