Hamburg. Bezug der neuen Stadtteilschule Kirchwerder am Teufelsort lief laut des Schulleiters reibungslos. Bekommt der Schulweg nun mehr Licht?
Wie reibungslos der Umzug und die ersten Wochen in der neuen Stadtteilschule Kirchwerder gelaufen sind, hat selbst Dr. Niko Gärtner überrascht. „Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Unternehmen beim Umzug hat produktiv fröhlich funktioniert, sodass wir zu Beginn des Soft Openings die notwendigen 13 Klassenräume voll einsatzbereit hatten“, bilanziert der Schulleiter. Inzwischen seien auch vier Fachräume im Einsatz, sodass für die Jahrgänge 9 und 10 der Unterricht wie gewohnt durchgeführt werden könne, berichtet Niko Gärtner.
Die 300 Schülerinnen und Schüler der beiden Jahrgänge hatten nach den Herbstferien die spektakulären Schulgebäude am Teufelsort, die an reetgedeckte Bauernhäusern erinnern, bezogen und seien froh, nicht mehr nur Gäste auf dem Gelände der Grundschule Curslack-Neuengamme zu sein, weiß ihr Schulleiter. „Sie haben die neue Schule enthusiastisch in Besitz genommen“, berichtet Niko Gärtner. Wenn es nach ihm geht, fast schon zu enthusiastisch, „denn sie fühlen sich wohl genug, um schon ihren Müll zu verteilen und sich in Nischen zu verstecken, in denen wir sie noch gar nicht haben wollen“.
Kirchwerder: Umzug in das spektakuläre Schulgebäude lief reibungslos
Die einzige Klage der Lehrerinnen und Lehrer betreffe die Vielzahl gespiegelter Treppenhäuser. „Nicht immer kommt man dort an, wo man sich vorgestellt hat anzukommen und muss dann suchend durch die Korridore eilen“, berichtet Niko Gärtner, der jedoch darauf verweist, dass Umgewöhnungen immer anspruchsvoll seien. Besonders habe man sich über das große Interesse am Nachbarschaftstreff gefreut, zu dem die Schule Anfang November eingeladen hatte.
150 Nachbarn aus dem Karkenland, Ribenweg und Kirchenheerweg waren der Einladung gefolgt, tauschten sich über die Ärgernisse aus, die das Leben neben der riesigen Schulbaustelle in den vergangenen Jahren mit sich brachte, und ließen sich in Kleingruppen durch die neuen Gebäude führen. Eins sei dabei auch deutlich geworden: „Die neue Schule überzeugt auch Skeptiker“, sagt der Schulleiter.
Fehlalarm führte zu einem Großeinsatz der Feuerwehr auf dem neuen Schulgelände
Ein Fehlalarm am vergangenen Mittwoch, der automatisiert zu einem schnellen und umfangreichen Feuerwehreinsatz geführt hatte, sei für die Nachbarn sicherlich ein zusätzliches Signal gewesen, dass nun wirklich Leben in die Schule eingekehrt ist, glaubt Niko Gärtner. „Für uns war er eine wichtige Zurschaustellung, dass in einem echten Ernstfall die Sicherheitskräfte wirklich und schnell kommen“, stellt er fest.
Stadtteilschule Kirchwerder: Bilder aus der neuen Schule
Mehr Sicherheit soll es auch auf dem Schulweg geben: Mehr als 200 Kinder und Jugendliche von insgesamt 1000 sollen künftig aus Richtung Krauel über den Marschbahndamm zu der neuen Schule kommen. Doch der lange, schmale Weg zwischen Kirchwerder Mühlendamm und Kirchenheerweg ist bislang unbeleuchtet, weshalb Eltern und Lehrer sich um eine mangelnde Verkehrssicherheit sorgen. Bereits vor einem Jahr hatte die CDU daher einen Antrag im Regionalausschuss eingereicht, damit sich die Bergedorfer Bezirksamtsleitung bei den zuständigen Behörden dafür einsetzt, dass zur Eröffnung der Stadtteilschule Kirchwerder eine durchgehende LED-Straßenbeleuchtung geschaffen wird.
Finanzielle Unterstützung für Licht am Marschbahndamm zugesagt
Das Ziel konnte nicht eingehalten werden, denn bis September hatte das Bezirksamt von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) keinen Hinweis bekommen, den Marschbahndamm weiter beleuchten zu dürfen, wie Baudezernent Lars Rosinski im Regionalausschuss berichtete. Nun aber kommt Bewegung in die Sache: Das Bezirksamt habe eine Zusage der BVM für eine finanzielle Unterstützung erhalten, bestätigt Bezirksamtssprecher Lennart Hellmessen.
Auch interessant
- Kult-Kneipe Rastro in Lohbrügge lebt – auch mehr als 20 Jahre nach ihrem Ende
- S-Bahn Hamburg: Verkehrssenator Tjarks verspricht für S2 nach Bergedorf mehr und längere Züge
- Wohnen Hamburg: Mieter terrorisiert Nachbarn: „Ich habe Angst um meine Kinder“
Derzeit befinde sich die Bergedorfer Verwaltung in Abstimmung mit den Hamburg Verkehrsanlagen, um die genaue Umsetzung und den Zeitplan zu konkretisieren. Daher könne derzeit noch keine konkrete Angabe zur genauen Anzahl an Straßenlaternen oder zum Zeithorizont gemacht werden, erklärt Lennart Hellmessen. Fest steht allerdings, dass nach den Weihnachtsferien auch die weiteren Klassen der Stadtteilschule vom Kirchwerder Hausdeich an den Teufelsort umziehen. Am Montag, 6. Januar, ist eine bunte Parade über den Kirchenheerweg vom alten zum neuen Schulstandort geplant.