Hamburg. Knotenpunkt muss auch mit Blick auf die Grundschule neu gestaltet werden. Doch die Verkehrsbehörde verweist auf ein anderes Vorhaben.

Sechs Architektenbüros haben sich in den vergangenen Monaten die Köpfe darüber zerbrochen, wie eine neue Grundschule am Sander Damm in Bergedorf aussehen könnte. Wenn nun bald erste Ideen vorgestellt werden, wird es wohl auch um die mögliche Verkehrsanbindung der Schule gehen: Weil das Areal am westlichen Ende fast direkt an die Kreuzung Sander Damm/Weidenbaumsweg grenzt, liegt es nahe, dort Zufahrten zu schaffen.

Spätestens damit drängt aber der Umbau jener Kreuzung, eigentlich ein altes Thema, wieder auf die Tagesordnung. Der Sander Damm/Weidenbaumsweg ist ein zunehmend wichtiger Knotenpunkt, seit im Umfeld neue Wohnquartiere entstanden sind und weiterhin entstehen. Auch ein Radschnellweg soll hier verlaufen; nun kommt auch noch die Grundschule hinzu. Das Bezirksamt Bergedorf hat wie berichtet bereits „erste Vorplanungen“ zur Kreuzung in Auftrag gegeben. Doch ein anderes Vorhaben dämpft Erwartungen auf eine schnelle Lösung, bestätigt Hamburgs Verkehrsbehörde.

Umbau Sander Damm in Bergedorf wird noch Jahre dauern

Denn über die Kreuzung verlaufen auch die kaum noch genutzten AKN-Gleise. Die Schienenverbindung könnte eine deutliche Wiederbelebung erfahren, wenn tatsächlich der Bahnanschluss Geesthacht-Bergedorf reaktiviert wird. Eine neue Kreuzung kann also nicht geplant werden, ohne zu wissen, ob die Bahnanbindung kommt.

Das aber ist noch lange nicht entschieden. Eine Machbarkeitsuntersuchung zur Streckenreaktivierung ist fertig, jedoch war das nur der erste Schritt. Auf Basis der Machbarkeitsstudie würden Hamburg und Schleswig-Holstein nun vorbereitende Abstimmungen abschließen „und eine Ländervereinbarung zur Finanzierung der avisierten Vorplanung“ erarbeiten, so die Verkehrsbehörde. Diese Vorplanung, in der es um konkrete Details des Projektes geht, „wird dann voraussichtlich in Kürze starten können“. Mit den Ergebnissen werde rund zwei Jahre nach dem Start gerechnet.

Im Zuge der Vorplanung sollen laut Behörde auch die „unterschiedlichen Flächenbedarfe an den relevanten Knotenpunkten“ wie eben dem Sander Damm mitgedacht werden. Weil das Bahnprojekt nicht nur am Sander Damm, sondern beispielsweise auch an der vielbefahrenen Vierlandenstraße überaus kompliziert ist und weil die Reaktivierung der Gleise generell viele Gegner hat, dürfte es allerdings viele Jahre dauern, ehe wirklich Konkretes feststeht.

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Dass ein Kreuzungsumbau Sander Damm also „an der weiteren Planung der Reaktivierung der Bahnanbindung Bergedorf/Geesthacht“ hängt, wie die Verkehrsbehörde resümiert, passt indes nicht gut zu dem Zeitplan der neuen Grundschule. Denn der für Bergedorf dringend benötigte Standort soll möglichst schon 2027/28 bezugsfertig sein.