Hamburg. Nach der Entlassung von Coach Berkan Algan gibt Sportchef Sascha Huremovic an der Seitenlinie die Kommandos. Aber nicht lange.

Es ist schon eine seltsame Bilanz, die Ede Zimmermann, Stürmer des ETSV Hamburg, aufzuweisen hat. In bislang 15 Spielen in der Fußball-Oberliga durfte er nur ein einziges Mal von Beginn an ran und steuerte bei seinem Startelf-Debüt gleich einen Treffer zum 3:0-Erfolg gegen die SV Halstenbek-Rellingen bei. Ansonsten ist Zimmermann ein klassischer Joker, wurde schon 13 Mal in der zweiten Hälfte eingewechselt, und immer dann wurde es für die Gegner gefährlich. So erzielte Zimmermann beispielsweise den 2:1-Siegtreffer für die „Eisenbahner“ im Derby bei der TuS Dassendorf.

Nun muss sich Zimmermann bei einem neuen Trainer bewähren. Nach der Entlassung von Coach Berkan Algan am vergangenen Wochenende wird Sportchef Sascha „Jassi“ Huremovic selbst die Kommandos an der Seitenlinie geben. Aber nur bis zur Winterpause. „Länger mache ich das auf keinen Fall“, stellt er klar. Der Nachfolger soll bereits feststehen und jünger sein als seine Vorgänger Aki Cholevas (55), Berkan Algan (47) und eben Huremovic (55) selbst. „Wir müssen uns den modernen Zeiten anpassen“, hat der Sportchef erkannt. „Wir brauchen einen Trainer, der die jungen Spieler abholt.“

Warum der ETSV Hamburg an den Mittleren Landweg zurückkehrt

Doch erst einmal steht eine vermeintliche Pflichtaufgabe an. Am Sonntag geht es gegen den FC Türkiye (14 Uhr). „Höchste Eisenbahn, jetzt wird geliefert“, schreibt Stefan Knauß auf dem Online-Portal hafo.de und tippt forsch auf ein 7:1 für den ETSV Hamburg. Bei dem neuen Trainer Huremovic klingt das jedoch ganz anders. „In Dassendorf hatten wir nichts zu verlieren, das war unser leichtestes Spiel in der Saison. Das hier hingegen wird nun unser schwerstes Spiel der Saison“, mahnt der Sportchef, den Gegner nicht zu unterschätzen.

Zurück an der Seitenlinie: Sportchef Sascha „Jassi“ Huremovic möchte künftig auch als Trainer wieder mit dem ETSV Hamburg jubeln.
Zurück an der Seitenlinie: Sportchef Sascha „Jassi“ Huremovic möchte künftig auch als Trainer wieder mit dem ETSV Hamburg jubeln. © BGZ/Hanno Bode | Hanno Bode

Gespielt wird dabei wieder auf dem Kunstrasen am Mittleren Landweg und nicht länger auf dem Naturrasen an den Sander Tannen. Die Anhänger der „Eisenbahner“ müssen sich also umgewöhnen. Nach nur zwei Monaten hat der ETSV einen vorläufigen Schlussstrich unter das Kapitel Sander Tannen gezogen und kehrt von Bergedorf nach Billwerder zurück.

Auf Kunstrasen kommen die Stärken der ETSV-Elf besser zur Geltung

„Das hat aber nichts mit unserem Verhältnis zum ASV Bergedorf 85 zu tun“, macht Huremovic klar. „Das ist absolut in Ordnung. Wir fühlen uns an den Sander Tannen sehr wohl und sind dort gut aufgenommen worden. Aber es ist ganz einfach so, dass es dort kein Flutlicht gibt. Also können wir dort zwar unsere Spiele austragen, aber nicht trainieren. Dieser Nachteil ist einfach zu groß.“ Die Rückkehr auf den deutlich schnelleren Kunstrasen dürfte der technisch beschlagenen ETSV-Elf zudem entgegen kommen.

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Fünf Partien sind es noch bis zur Winterpause, darunter das Spitzenspiel beim Tabellenführer Altona 93 am Sonnabend, den 16. November (15.30 Uhr, Adolf-Jäger-Kampfbahn). Hoffnungen, die um zwölf Punkte enteilten Hamburger noch einzuholen, hat Huremovic aber nicht mehr: „Der Zug ist abgefahren. So blöd es klingt. Wir müssen uns jetzt stabilisieren und auf die nächste Saison hinarbeiten.“