Hamburg. 1:3 bei Victoria sorgt für Trainerwechsel auf der Bank des ambitionierten Oberligisten. Aufstieg bei zwölf Punkten Rückstand fast weg.
Am Sonnabend wurde Realität, was am Freitagabend nach dem 1:3 beim SC Victoria erahnt werden konnte: Oberligist ETSV Hamburg verkündete die Trennung von Trainer Berkan Algan.
Die Floskel „im gegenseitigen Einvernehmen“ fand sich auf der ETSV-Webseite ebenso wie warme Worte für den Ex-Coach („Du bist jederzeit bei uns willkommen“), der selbst auch zu Wort kam („Vielen Dank für die herzliche und aufopferungsvolle Zusammenarbeit“).
Eine nur vordergründig harmonische Trennung
Die Vorgeschichte dieser Trennung verlief weniger harmonisch. Anfang Oktober zählte ETSV-Sportchef Jassi Huremovic Algan öffentlich an. Nach dem 2:4 beim USC Paloma war der Titelkandidat, der vor allem durch das Engagement von Mäzen Thomas Kropmanns kurzfristig in die Regionalliga Nord und langfristig in die 3. Liga aufsteigen will, nur noch Vierter.
„Mir gefällt der Fußball nicht, den wir spielen“, sagte Huremovic in der „Bergedorfer Zeitung“. Algan stehe „unter Druck“. Die Nachfrage des Abendblatts nach dem 2:1 in Dassendorf, ob Algan durch den Sieg nun wieder fester im Sattel sitze, beantwortete Huremovic nicht.
Algan war angezählt - und der Aufstieg zu weit weg
So machte der angezählte Algan, den seine langjährige Freundschaft zu Huremovic nicht schützte, weiter – bis nun das Aus kam. Bei zwölf Zählern Rückstand auf Altona ist der Aufstieg fast weg. Was auch zeigt: Die Huremovic-Aussage, der Aufstieg sei in dieser starken Oberliga „keine Pflicht“, ist zu hinterfragen.
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Algans Nachfolger wird sich dem Druck auf dem ETSV-Kessel stellen müssen. Bis dahin steht Huremovic auf dem Trainingsplatz und an der Seitenlinie.