Hamburg. Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel sieht den Neubau als „architektonisches Einzelstück“. Hier werden bald 220 Polizisten arbeiten.
Noch sind viele Räume verwaist, wirbelt Staub durchs Treppenhaus und stehen Kartons unausgepackt herum. Doch das neue Polizeikommissariat 43 am Ludwig-Rosenberg-Ring in Lohbrügge füllt sich derzeit jeden Tag mehr mit Leben. Und ehe die Beamten hier bald konzentriert arbeiten müssen, hatten nun Medienvertreter die Möglichkeit, den Neubau von innen zu sehen: Polizeipräsident Falk Schnabel führte gemeinsam mit Bergedorfs Polizeichef Jörg Biese und anderen Beamten durch das Gebäude, das in 22 Monaten durch die Sprinkenhof erbaut wurde und 24 Millionen Euro gekostet hat..
„Das PK 43 ist jetzt Hamburgs modernste Polizeiwache“, stellte der Polizeipräsident fest. Das Gebäude steche nicht nur durch Besonderheiten wie etwa die Solarthermie auf dem Dach heraus. „Es ist auch architektonisch ein Einzelstück“, schwärmte Falk Schnabel über den halbrunden Neubau.
Neubau: So sieht das neue Polizeikommissariat 43 in Lohbrügge von innen aus
Gut 4600 Quadratmeter haben die 220 Bergedorfer Polizisten hier nun Platz, etwa 1500 Quadratmeter mehr als im Altbau. Jörg Biese, gerade zum Polizeidirektor beförderter Bergedorfer Polizeichef, erinnerte an die Platzprobleme in der alten Wache und daran, dass deshalb ganze Abteilungen ausgelagert werden mussten. „Nun sind wir zurück, ohne wirklich weg gewesen zu sein“, sagte er und dankte allen Kollegen für ihr Engagement rund um den Umzug. Dieser dauere noch an und werde wohl die ganze Woche in Anspruch nehmen. Die Polizei hatte übergangsweise in der alten Handelsschule Wentorfer Straße ihren Sitz.
Immer noch sei das PK43 das „größte innerstädtische Kommissariat Europas“, erinnerte Jörg Biese. Es sei für ein Fünftel der gesamten Landesfläche zuständig. Entsprechend wichtig ist die hochmoderne Ausstattung der neuen Wache, die unter anderem einen ausgeklügelten Grundriss bietet, etwa bei den Sichtachsen und Wegen. So können Bürger, die im Eingangsbereich warten, zwar zum Tresen des Wachhabenden schauen, aber durch die Kurve des Gebäudes nicht in den „sicheren Raum“. Dort sind beispielsweise Menschen untergebracht werden, die eine Gefahr für sich oder andere darstellen. Die Polizisten im Wachraum haben hingegen alles gleichzeitig im Blick.
Ausgeklügelt ist auch der Weg, über den Festgenommene in die Wache gebracht werden. Es gibt eine sichere Garage, in der der Streifenwagen hält, sodass Polizisten den oder die Verdächtigen direkt ins Gebäude führen können. Hier gibt es keine Treppen oder spitze Ecken, damit es bei einem möglichen Gerangel keine Verletzten gibt.
Hochmodern ist auch die neue Befehlsstelle in einem der oberen Stockwerke. Neun Arbeitsplätze gibt es hier für regionale Einsätze; auf Bildschirmen können dann auch Bilder aus Hubschraubern oder Drohnen einlaufen. Die Liste der modernen Errungenschaften im Neubau ließe sich fortsetzen. Neben der Solarthermieanlage auf dem Dach, die das Warmwasser für den Polizeibau liefert, gibt es auch eine Beleuchtung mit Tageslichtsimulation, automatische Fensterabdunkelung je nach Sonnenlicht, einen großen Sportraum, eine moderne Küche und vieles mehr. Die Wache ist zudem die erste mit „Open-Space“-Konzept, also Großraumbüros, allerdings nicht in allen Bereichen.
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Auch die Bürger sollen von den neuen Standards profitieren. Der neue Empfangsraum ist hell und freundlich und bietet neben mehreren Warteplätzen auch USB-Ladeanschlüsse sowie einen Extraraum für vertrauliche Gespräche. Vor dem neuen Kommissariat soll es auch bald wieder schön sein: Nachdem vor dem Umzug alles Grün gefällt worden war, werden aktuell vier neue Bäume vor der Wache gesetzt: Vier Ahornbäume sollen dort im nächsten Frühjahr blühen.