Hamburg. Am verkaufsoffenen Sonntag am 3. November öffnen die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr. Welcher Reiter möchte den Umzug begleiten?

Der verkaufsoffene Sonntag am 3. November in Bergedorf wird diesmal ganz im Zeichen von Sankt Martin stehen. Allein: Es fehlt noch ein Reiter, der den römischen Soldaten spielen möchte. Dafür muss er nicht unbedingt aussehen wie der Heilige Martin von Tours, aber „es wäre schön, wenn wir noch einen Menschen zu Pferd finden könnten, der unseren Laternenumzug anführt“, sagt Eventgestalter Nick Welz – und nickt Martin Bo Ahlers zu: Der Manager des Lohbrügger Marktkauf-Centers möchte mit vielen Kindern zwischen 14 und 17 Uhr Laternen basteln, anschließend gemeinsam mit dem TSG-Spielmannszug, Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr Lohbrügge durch die Straßen ziehen.

Der Umzug führt bis zum Lohbrügger Markt, dann über den Ludwig-Rosenberg-Ring durch die Alte Holstenstraße bis zur Kirche St. Petri und Pauli. Deren großer Martinsmarkt steht im Mittelpunkt des Wochenendes. Denn er wird zum 50. Mal gefeiert. So lange ist es her, dass Pastor Helmut Hoffmann aus Tansania zurückkam und die gesamte Kirchengemeinde zu einem Fest einladen wollte. So entstand die Tradition, bei der immer auch Geld für die afrikanische Partnergemeinde Mbigili in der Konde-Diözese gesammelt wird.

Verkaufsoffener Sonntag: Bergedorf feiert 50. Martinsmarkt und großes Laternenfest

Besucher können zwischen Kleidung, Taschen, Schmuck oder Bastelarbeiten stöbern und klönen. Der Markt ist an beiden Tagen zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet, so auch das Alte Pastorat, in dem Bücher und Kinderspielzeug verkauft werden. Dazu haben alle Ehrenamtlichen eifrig sortiert und poliert, um kleine Kostbarkeiten wie Antikes, Glas, Wollsachen und Marmelade im ersten Stock des Gemeindehauses anbieten. Nicht zuletzt ist auch der Petri und Pauli-Laden an der Bergedorfer Schloßstraße 9 geöffnet, bietet Kleidung, Elektronisches sowie Pütt un Pann feil.

Martinsmarkt 2024 St. Petri und Pauli
Seit einem Jahr koordiniert Yvonne Neumann die Ehrenamtlichen von St. Petri und Pauli, so etwa die Verkäufer des Adventskalenders. © bgz | Anne Strickstrock

Ein weiterer Teil des Erlöses vom Martinsmarkt soll diesmal an den Bergedorfer Verein Zornrot fließen, der Kinder und Jugendliche unterstützt, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Ein letztes Drittel soll der Kirchenöffnung dienen: Im vergangenen Jahr wurden mehr als 250.000 Besucher begrüßt, wochenends meist von Ehrenamtlichen. Aber werktags sind es geringfügig Beschäftigte, die von 12 bis 17 Uhr die Kirchentür offenhalten, damit jedermann hier beten, eine Kerze anzünden oder sich einfach etwas Ruhe in den Bankreihen gönnen kann.

Auch am verkaufsoffenen Sonntag soll es in der Kirche selbst etwas weniger Trubel geben: Hier zeigt Charlotte Klack-Eitzen eine Foto-Ausstellung über die 50-jährige Geschichte des Martinsmarktes. Unterdessen steht vor dem Gotteshaus ein Cafeteria- und Suppenzelt: „Wir haben 310 Liter Erbsensuppe bestellt“, sagt Ehrenamtskoordinatorin Yvonne Neumann, deren Team zudem ein Quiz vorbereitet (Auslobung an beiden Tagen um 15 Uhr) und für 6 Euro den Adventskalender verkauft, der wieder viele Gewinne von Bergedorfer Geschäftsleuten verspricht.

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Am Sonntag kostenlos parken im Marktkauf-Center

Die Geschäfte öffnen am Sonntag von 13 bis 18 Uhr. „Und es sind viele dabei, etwa Spielwaren Hartfelder, H&M, Ernstings, Depot“, berichtet Susanne Meier vom Bergedorfer Wirtschaftsverband WSB. Neben der neuesten Winterbekleidung – vom absoluten Trendteil bis zum edlen Klassiker – gibt es Taschen und Schuhe. Dazu will die Weinkellerei von Have alkoholische Heißgetränke ausschenken, möchte Kaffee Timm eine leckere Verkostung anbieten, baut das Geschäft „Schreibkultur“ einen kleinen Weihnachtsflohmarkt auf.

Wer also am 2. oder 3. November durch Bergedorf bummelt, kann einiges erleben. Das Auto kann am Sonntag kostenlos im Marktkauf-Center geparkt werden. Und Kinder dürfen auf Wolke 7 „geparkt“ werden: Die Kirchengemeinde bietet im Alten Pastorat eine Kinderbetreuung mit Schminken und Kinder-Kino an. Wer mag, hilft auch praktisch bei der Vorbereitung: Torten-, Kuchen- und Gebäckspenden können an beiden Tagen von 9 Uhr an im Cafeteria-Zelt hinter der Kirche abgegeben werden.

Auch für das kommende Jahr sind wieder vier Shoppingsonntage geplant, drei Daten stehen schon fest: Es werden der 6. April, der 6. Juli und der 2. November sein. Noch nicht entschieden ist über den Herbsttermin, denn am 28. September ist Tag der Bundestagswahl.