Hamburg. Das Gebäude, das für eine neue Grundschule in Bergedorf weicht, wird bald Geschichte sein. Wie es hier nun weitergeht.

Das „Willkommen“ über der gläsernen Eingangstür hat seine Funktion schon lange verloren: Seit Opel Dello im Herbst 2019 sein Autohaus am Sander Damm in Bergedorf geschlossen hat, steht das Gebäude in prominenter Hauptstraßenlage leer und verwahrlost zusehends. Nun wird die Ruine bald Geschichte sein: Die Stadt als Eigentümerin hat mit dem Abriss begonnen. Schulbau Hamburg habe „eine Fachfirma mit den Abbrucharbeiten am Standort Sander Damm, ehemals das Autohaus Dello, beauftragt“, bestätigt die zuständige Finanzbehörde auf Anfrage.

Bald soll es hier Schlag auf Schlag gehen. Erste Vorbereitungen sind bereits zu sehen, Bausäcke und Holzlatten liegen herum, eine Rückbau-Info hängt am Bauzaun. Nach „eingehender Prüfung der Gegebenheiten“ sei ein Bauzeitenplan für die Abrissarbeiten festgelegt worden, so Behördensprecher Claas Ricker: „In der Anfangsphase erfolgt nun die Entkernung der Gebäude.“

Autohaus Dello in Bergedorf: Abriss am Sander Damm ist gestartet

In mehreren Phasen wird das Gebäude zurückgebaut. Das geschehe in mehreren Abschnitten, um geltende Umwelt- und Sicherheitsvorschriften einhalten zu können. Zudem sollen so die Anwohner geschützt werden. Die Arbeiten werden wohl bis Ende Dezember 2024 abgeschlossen sein. Die Zeit drängt, denn schon 2027/28 soll hier die neue Grundschule Am Schilfpark bezugsfertig sein. Eine 2,5-zügige Grundschule soll entstehen, möglichst mit Platz für Erweiterung, falls nötig.

Aktuell läuft dazu ein Architektenwettbewerb. Die Aufgaben an die Planer sind vielfältig: Die Schule auf dem schwierigen, abschüssigen Gelände soll möglichst barrierearm und nachhaltig konstruiert sein. Die Gebäude sollen maximal viergeschossig sein, zudem sinnvoll und „markant“ ausgerichtet werden. Neben Klassenräumen, Mensa und Ein-Feld-Sporthalle soll auch noch Platz für großzügige Außenlagen sein – mit Pausenflächen, Außensportanlagen, Schulgarten und Flächen für Schulfeste. Dazu kommen die heikle Lage an der Hauptstraße und am Schleusengraben sowie der hier geplante Radschnellweg.

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Das Wettbewerbsverfahren wird sich schon bald einer entscheidenden Phase nähern: Am 8. November soll das Preisgericht tagen und die Ideen der Planer bewerten. Die Ergebnisse werden dann voraussichtlich im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Zudem muss auch noch das Planrecht des Grundstücks geändert werden, denn aktuell ist es noch rein rechtlich ein Gewerbegebiet. Das Ergebnis des Wettbewerbs werde auf das Planrecht Auswirkungen haben, so das Bezirksamt, etwa wenn es um konkret um Gebäudehöhen, Flächen für die Feuerwehr und Ähnliches geht. Prognosen über die zeitlichen Abläufe seien wegen der komplexen Planungen deshalb „nicht möglich“.