Hamburg. Grüne Bundestagsvizepräsidentin debattiert auf Einladung der Körber-Stiftung mit einem Historiker. Wer mag kann dabei sein.

Das Thema Migration nach Deutschland und Europa polarisiert wie kaum ein anderes. Regierung und Opposition streiten über den richtigen Umgang mit Zuwanderern, um Grenzen der Möglichkeiten, um das richtige Mittel – und werden oft noch übertönt von populistischen Forderungen der AfD. Doch wie findet das Land zurück in eine sachliche Debatte? Und zu einer solidarischen Migrations- und Flüchtlingspolitik? Das fragt die Körber-Stiftung – und hat dazu hochkarätige Gäste ins Körberhaus Bergedorf eingeladen.

Die Journalistin Victoria Reichelt wird dort am Montag, 7. Oktober, mit der Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) und dem Historiker Patrice Poutrus diskutieren. Gemeinsam wird ein Blick in die Historie der Migration geworfen. Das Thema des Abends lautet deshalb: „Streitfall Geschichte: Lässt sich Migration steuern?“ Der Abend ist ein Teil der Körber-Reihe „Streitfall Geschichte“, in der Themen der Gegenwartspolitik mit Blick auf die Vergangenheit neu eingeordnet werden soll.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt spricht in Bergedorf über Migration

Auch bei der Zuwanderung zeige ein Blick in die Geschichte, dass die Zu- und Abwanderung von Menschen „der Normalfall ist“, so die Körber-Stiftung in ihrer Ankündigung. Und doch werde die gegenwärtige Migration nach Europa und Deutschland aktuell „als Ausnahmezustand und Gefahr wahrgenommen“. Forderungen nach Kontrolle, Beschränkungen und einem „härteren Kurs“ würden lauter. In der erhitzten Diskussion zwischen dem Vorwurf der „Festung Europa“ bis zu perfiden Plänen zu „Remigration“ gehe die Suche nach einer solidarischen Migrations- und Flüchtlingspolitik unter. 

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt wird gemeinsam mit Historiker Patrice Poutrus einen Blick zurück werfen: Welche Debatten um die Regulierung von Migration gibt es in der Geschichte und wozu haben sie geführt? Welche Verbindungen bestehen zwischen der Rhetorik der politischen Diskussion und Gewalt? Und inwieweit lässt sich Migration überhaupt steuern? Die Diskussion wird von der Journalistin Victoria Reichelt (ZDFheute live) moderiert. Dabei sollen auch die Publikumsgäste gehört werden und den Abend mitgestalten.

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Politikerin Katrin Dagmar Göring-Eckardt ist seit der Wiedervereinigung in der Partei Bündnis 90/ Die Grünen aktiv. Seit 1998 gehört sie dem Deutschen Bundestag an. Nach einer Vielzahl von Parteiämtern, unter anderem als Parteivorsitzende, ist sie seit 2021 erneut Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Patrice G. Poutrus ist Historiker. Er wurde 1961 in Ostberlin geboren, studierte nach 1990 an der Humboldt-Universität. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind DDR-Geschichte, Flucht und Asyl im Nachkriegsdeutschland und die Erinnerung an die Transformation in Ostdeutschland. Derzeit arbeitet er am IMIS der Universität Osnabrück am Aufbau eines Einwanderungsarchivs in Hannover.

Der Diskussionsabend beginnt am Montag, 7. Oktober, um 19 Uhr in der Holzhude 1. Interessenten können sich dazu ab dem 23. September anmelden – unter koerber-stiftung.de/veranstaltungen/.