Hamburg. Im ersten Halbjahr 2024 erwischte die Polizei knapp 10.000 Temposünder, jeder vierte war so schnell, dass ein Bußgeld verhängt wurde.

Teilweise stehen bis zu sieben Radarfallen im Großraum Bergedorf und den dazugehörenden Pendlerstrecken aus und nach Hamburg. Und die haben der Stadt in der ersten Jahreshälfte (Stichtag: 26. Juni 2024) einige Einnahmen beschert: Von rund 2,9 Millionen Fahrzeugen, die bei 39 Messungen im Jahresverlauf erfasst wurden, registrierten die mobilen Blitzer-Anhänger fast 10.000 Raser. Neben der A25-Anschlussstelle Bergedorf stellten sich zwei Straßen im Landgebiet als Temposünder-Schwerpunkte heraus.

Die 39 Messungen wurden in der Mehrzahl über mehrere Tage und an 27 verschiedenen Standorten vorgenommen. Insgesamt erfasste die Hamburger Polizei bis zum 26. Juni im Bezirk Bergedorf 9943 Ordnungswidrigkeiten und verhängte dabei 2513 Bußgelder (ab 60 Euro). Die werden bei Temposündern verhängt, die sowohl innerorts als auch außerorts das vorgegebene Tempolimit um mehr als 16 km/h überschreiten.

Mobile Blitzeranhänger: Fast 10.000-mal wurde zu schnell gefahren

Wenig überraschend gehört die A25 zu den Straßen, auf denen offenbar besonders viel gerast wird. An der Abfahrt Bergedorf in Fahrtrichtung Geesthacht wurden zuletzt zahlreiche Temposünder erwischt. Dieser Standort scheint besonders lukrativ, da der Blitzanhänger versteckt hinter eine Brücke steht und so erst sehr spät von Autofahrern gesehen wird. Erlaubt sind hier 120 Kilometer pro Stunde.

Der Blitzer, der erstmals im September 2023 an dieser Stelle stand, sorgte bei nach Bergedorf abfahrenden Autofahrern auf dem Verzögerungsstreifen mitunter für Irritationen. Für sie tauchte der Anhänger so unvermittelt auf, dass es nach Zeugenbeobachtungen fast zu mehreren Auffahrunfällen gekommen wäre, da die Fahrer stark abbremsten.

A25-Ausfahrt und zwei Standorte im Landgebiet: Hier wurde besonders gerast

Etwas überraschender sind zwei weitere Standorte, wo die Polizei mit ihren mobilen Blitzer-Anhängern im Verhältnis zu den durchfahrenden Fahrzeugen die meisten Raser in der ersten Hälfte 2024 erwischte. Hierbei handelt es sich zum einen um den Altengammer Hauptdeich stadtauswärts in Höhe Altengammer Elbdeich 42 (Norddeutsches Haus) – dort ist maximal Tempo 50 gestattet, 522 Autofahrer fuhren deutlich schneller. Das gilt auch für die Gegenrichtung zum Neuengammer Hausdeich: Hier gab es 478 Verstöße.

Zum anderen erwies sich der zeitweilig aufgestellte Anhänger am Hower Hauptdeich 95 in Fahrtrichtung Zollenspieker Hauptdeich als effektiv. Maximal sind hier hier Tempo 50 erlaubt, 607-mal blitzte es dort.

Auch interessant

Polizei führt eigenen Aussagen zufolge Messungen an schützenswerten Einrichtungen durch

Die Verkehrsdirektion 1 der Hamburger Polizei erweitert ständig die Standorte für die aktuell 18 verfügbaren mobilen Blitzer-Anhänger. Sie achtet aber, wie ein Polizeisprecher betont, dabei auf folgendes: „Wir richten unsere mobile Geschwindigkeitsüberwachung besonders an schützenswerten Einrichtungen wie beispielsweise Schulen, Kindergärten oder Pflegeheimen und auch nach Unfalllagen aus.“

Beliebte Standorte im Bezirk sind unter anderem die Moorfleeter Rampe auf der Verbindung A25 zur A1, am Curslacker Neuer Deich auf Höhe des alten Redaktionshauses unserer Zeitung in Fahrtrichtung Bergedorf und in der Senke der B5, Höhe Krusestraße, hinauf zum BG Klinikum in Boberg.