Hamburg. In den Vier- und Marschlanden kann man hervorragend eine Auszeit nehmen – auch an ungewöhnlichen Orten. Wo Städter durchatmen können.

Die Vier- und Marschlande eignen sich nicht nur hervorragend für Rad- oder Bootstouren, sondern auch für einen Kurzurlaub. Singles, Paare und Familien, die der Stadt für einige Tage und Nächte entfliehen wollen, um sich im grünen Garten Hamburgs zu erholen, finden dort viele Angebote – darunter auch einige besondere. Wir stellen sie hier vor.

Tatiana und Stefan Timmann betreiben am Altengammer Hauptdeich 82 das Haus Anna Elbe. Neben vier Ferienwohnungen in ihrem mehr als 300 Jahre alten Bauernhaus bieten sie auch vier urige Hütten im Wald zum Übernachten an. In den Hütten in einem kleinen Wäldchen neben dem Haus finden bis zu vier Personen Platz. Bad und Duschen befinden sich im denkmalgeschützten Haupthaus. „Diese Hütten eignen sich super für Fahrradfahrer oder Abenteurer und Entdecker, die gerne in der Natur sind“, infomieren die Timmanns auf ihrer Website. Die nur „kuschelige 16 Quadratmeter“ großen Hütten würden sich gut zum Entschleunigen eignen.

Landgebiet Hamburg: Kurzurlaub in der Waldhütte, im Weinfass oder einem Boot

In der Hütte mit dem Namen Villa Sternenreich schlafen die Gäste unter hellbrauen Stoffbahnen und Lichterketten. Die Villa Knautschzone mit ihren dicken Sitzsäcken eignet sich gut für Yoga und zum Meditieren. In einer Scheune am anderen Ende des Grundstücks finden die Mieter einen Gemeinschaftsraum mit Küche, kleinem Laden und Spielecke, den sie mit nutzen können. Der gesamte Garten darf von den Hüttenbewohnern genutzt werden. In den Holzhäusern gibt es kostenfreies WLAN.

In der Hauptsaison (April bis Oktober und 24. Dezember bis 6. Januar) kostet eine Übernachtung für zwei Personen 50 Euro und 10 Euro für jeden weiteren Gast. Die Endreinigung ist im Preis enthalten. Frühstück (sonnabends und sonntags, 10 bis 13 Uhr) und der Aufenthalt in einer finnischen Fass-Sauna im Wald können hinzugebucht werden. Internet: haus-anna-elbe.de. Telefon: 040/41 92 88 73.

Das Zollenspieker Fährhaus bietet Übernachtungen in luxuriösen Suiten und im Hochzeitszimmer an

Wer es gediegener haben möchte, der mietet sich im Zollenspieker Fährhaus direkt an der Stromelbe ein. Neben zwei luxuriösen Suiten mit jeweils rund 90 Quadratmetern im Neubau gibt es die sogenannte Tenne im Altbau. In dem gemütlichen, holzverkleideten 45-Quadratmeter-Zimmer, das viel von frisch verheirateten Paaren bewohnt wird, gibt es ein großes Bett unter Dachschrägen und einen tollen Ausblick. Wer dann auch noch exklusiv essen möchte, der bucht ein privates Dinner im Pegelhäuschen zwischen Hotel und Elbe, dem „wohl kleinsten Restaurant der Welt“, wie das Zollenspieker Fährhaus auf seiner Internetseite mitteilt. Das ursprünglich 1880 erbaute Holzhäuschen wurde 1992 abgerissen. Spender ermöglichten einen originalgetreuen Nachbau. Es bietet während eines Vier-Gänge-Überraschungsmenüs einen traumhaften Blick auf die Elbe.

Die sogenannte Tenne (Hochzeitszimmer) im Altbau des Zollenspieker Fährhauses bietet Gemütlichkeit auf 45 Quadratmetern.
Die sogenannte Tenne (Hochzeitszimmer) im Altbau des Zollenspieker Fährhauses bietet Gemütlichkeit auf 45 Quadratmetern. © Karoline Pospiech/Zollenspieker Fährhaus | Zollenspieker Fährhaus

Je nach Nachfrage variieren die Preise für die Zimmer stark: So werden für eine Übernachtung in der Suite Lillian Boutté von Montag, 22., auf Dienstag, 23. Juli, 448,40 Euro verlangt, für die Hafensuite mit Elbblick sogar 637,45 Euro und für die Tenne 240,35 Euro. Das Hochzeitszimmer und die Suiten, die mit Glück auch mal für knapp 400 Euro gebucht werden können, und auch die anderen, günstigeren Zimmer seien derzeit allesamt gut ausgebucht, heißt es aus dem Zollenspieker Fährhaus. Die Gäste seien ein bunter Mix aus Touristen, Geschäftsleuten und Zugehörigen von Hochzeitsgesellschaften und anderen großen Feiern. Besonders an den Wochenenden in der warmen Jahreszeit, wenn dort viele Hochzeiten gefeiert werden, seien sehr viele Zimmer belegt.

Für ein reichhaltiges Frühstück vom Büfett werden pro Erwachsenem/Tag weitere 21,50 Euro fällig. Das Hotel-Restaurant am Zollenspieker Hauptdeich 141 verfügt über eine schöne Sauna-Landschaft im Souterrain, die auch Tagesgästen zur Verfügung steht. Der Saunabesuch kostet 22 Euro (sonntags bis donnerstags) beziehungsweise 24 Euro (freitags und sonnabends). Internet: zollenspieker-faehrhaus.de. Telefon: 040/7 93 13 30.

Chef der Bergedorfer Schifffahrtslinie vermietet drei komfortable Hausboote

Heiko Buhr, Chef der Bergedorfer Schifffahrtslinie, und seine Frau Mareijke haben ein Herz für Menschen, die am besten einschlafen können, wenn Wasser an den Rumpf eines Bootes plätschert und der Kahn leicht schaukelt: Dies ist auf der Dove-Elbe am Moorfleeter Deich 356 möglich. Dort liegen drei Hausboote des Paares fest verankert, die gemietet werden können. Die schwimmenden Hotelzimmer sind ganzjährig bewohnbar. Die Boote sind komfortabel ausgestattet, unter anderem mit Küche, Bad, Fernseher, WLAN und Klimaanlage.

Mareijke und Heiko Buhr sitzen auf der Veranda von „Bötje“.
Mareijke und Heiko Buhr sitzen auf der Veranda von „Bötje“. © BGZ/Diekmann | Lena Diekmann

Die Boote „Lütje“ und „Sutje“ kosten in der Hauptsaison (April bis Oktober) 145 Euro pro Nacht, in der Nebensaison (November bis März) 99 Euro. „Bötje“ ist mit ihrem etwa 30 Quadratmeter großen Innenraum etwas größer und neuer, kostet deshalb 175/119 Euro. „Bötje“ wurde in Litauen gebaut, die beiden anderen Boote sind englische Narrowboats. Die Hausboote bieten jeweils Platz für bis zu zwei Personen. Mindestaufenthalt: zwei Nächte. Für Endreinigung und Kurtaxe werden pauschal 70 Euro fällig.

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Die drei Boote sind fest am Kai verankert und können nicht gefahren werden. Wer trotzdem die Dove-Elbe erkunden möchte, kann aufblasbare Stand-up-Paddling-Boards zu seinem Hausboot-Urlaub dazu buchen. Zwei SUP-Boards stehen zur Verfügung. Preis: 25 Euro pro Board für den gesamten Aufenthalt. Internet: hamburgboats.de. Telefon: 0170/265 29 64.

In Arne Meyers Übernachtungsfässern sind auch Familien willkommen, die es kuschelig mögen

Man muss kein Weinliebhaber sein, um einmal in einem riesigen Weinfass zu übernachten. Arne Meyer, Betreiber der Wein- und Friesenstube in Ochsenwerder, verfügt über drei solcher Fässer, die er zu gemütlichen Mini-Hotelzimmern eingerichtet hat. In den Fässern, die im Garten des Restaurants am Ochsenwerder Kirchendeich 10 liegen, befindet sich jeweils ein 1,40 mal zwei Meter großes Bett mit beheizbarer Matratze. In einem separaten Fass im Hochformat befinden sich Dusche und WC. Die Übernachtungsfässer eignen sich für zwei Erwachsene. Sie dürfen aber auch Kinder mitbringen. „Der Platz ist aber eben begrenzt“, sagt Meyer. Er verlangt pro Nacht 75 Euro – egal, wieviele Menschen in dem Fass schlafen. Frühstück kostet 17,50 Euro pro Person. Internet: friesenstube.hamburg. Telefon: 040/737 41 98.

Drei solcher großen Ünbernachtungsfässer hat Arne Meyer im Garten seiner Wein- und Friesenstube stehen.
Drei solcher großen Ünbernachtungsfässer hat Arne Meyer im Garten seiner Wein- und Friesenstube stehen. © Lena Diekamnn/BGZ | Lena Diekmann

Als Geschenkmöglichkeit bietet Meyer ein Candle Light Dinner für zwei Personen mit Fassübernachtung und Frühstück am nächsten Morgen an. Im Restaurant bekommen die Gäste ein exklusives Vier-Gang-Menü inklusive einer Flasche Wein und einer Flasche Mineralwasser serviert. Preis: 230 Euro.