Bergedorf. Foodtrucks, Sternwarten-Rallye für Kinder und Virtual-Reality-Reisen: Universität Hamburg lädt auf die Sternwarte Bergedorf ein.

Wenn die drei Hamburger Sounddesigner von Moonbird auftreten, die Skyliner Bigband, eine Cello-Rockband und das kosmische Trio, sind sphärische Klänge auf der Bergedorfer Sternwarte zu hören: „Klassik, Beats und Kosmos“ sind beim Sternstunden-Festival zu erleben. Ein fantastisches Programm mit Musik und wissenschaftlichen Vorträgen bieten am Wochenende 19. und 20. Juli die Unimusik und die Astrophysiker der Hamburger Universität, die auf dem Gojenberg forschen.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres war das Festival ein voller Erfolg. Die Neuauflage soll nun noch mehr Besucher anlocken, die sich auf Führungen, Vorträge und Experimente zu Phänomenen im Weltall freuen. Und auf Fakten aus der Wissenschaft rund ums Universum. Im Park, in den historischen Teleskopkuppeln und in der alten Bibliothek erklingen sowohl das „Ensemble Heißer Scheiß“ wie klassische Chormusik als auch elektronische Klangbilder und Folk-Tanzmusik.

Sternstunden-Festival Bergedorf: Wo Klassik auf Kosmos trifft

Los geht es am Freitag um 15 Uhr mit einer Besichtigung des Oskar-Lühning-Teleskops, gefolgt von einem Vortrag in der Direktorenvilla über die „Farben des Universums“ – Kinder dürfen unterdessen Spektroskope basteln, mit denen man Lichtwellen untersuchen kann. Im Sonnenbau führen zwischen 16 und 19 Uhr Virtual-Reality-Reisen „bis auf wenige Lichtjahre an das supermassive Schwarze Loch, das im Zentrum unserer Galaxie lauert“, heißt es verheißungsvoll.

Bei klarem Himmel öffnet sich die Kuppel, dürfen Besucher den Sternenhimmel durch Teleskope beobachten.
Bei klarem Himmel öffnet sich die Kuppel, dürfen Besucher den Sternenhimmel durch Teleskope beobachten. © bgz | Privat

Wer mag, besucht die Ausstellung „Weltbild im Wandel“ zur Astronomiegeschichte und hört von 16.30 Uhr an Professor Peter Hauschild zu, wenn der Direktor der Sternwarte von den „Gefahren aus dem Weltall“ berichtet. Eine Stunde später heißt es „Ask an Astronomer“, während zwischen 19 und 22 Uhr „Music of the spheres“ erklingen, wobei Beobachtungen mit dem Radioteleskop vertont werden.

Sternwarte Bergedorf: ab 22 Uhr ein Blick durch die Teleskope möglich

Die Pächter des Café Stellar wollen die Besucher beim Festival beköstigen.
Die Pächter des Café Stellar wollen die Besucher beim Festival beköstigen. © Birte Keller | Birte Keller

Von wegen Ton: Von 21.30 bis 22 Uhr gibt es ein „Orchester im Treppenhaus“ mit Disco, wobei die Studenten „maximal tanzbaren Klangrausch aus Minimalgrooves und Live-Beats“ versprechen. Getanzt wird auf der „Rubin-Bühne“, benannt nach der amerikanischen Astronomin Vera Rubin (1928-2016), die Rotationskurven von Galaxien beobachtete und entscheidend zur Entdeckung der Existenz von Dunkler Materie beitrug.

Bei klarem Himmel ist auf der 1912 eröffneten Bergedorfer Sternwarte jeweils ab 22 Uhr ein Blick durch die Teleskope möglich. An beiden Tagen sorgen Foodtrucks und das Café Stellar für das leibliche Wohl. Zudem gibt es ein buntes Kinderprogramm mit einer Sternwarten-Rallye, Kinderschminken und dem „Bananenfuchs“ auf der Pluto-Bühne.

Sternstunden-Festival: Kombiticket für beide Tage kostet 25 Euro

Auch am Sonnabend wird es zwischen 12 Uhr und Mitternacht spannend: Besucher der Sternwarte können bei der Challenge „Cosmic Timeline“ mitmachen und dabei astrophysikalische Ereignisse und Objekte auf einem Zeitstrahl oder ihrer Größe nach anordnen. Dazu gibt es in der Bibliothek zwei Vorträge in deutscher Sprache: Forscher Volker Heesen erklärt „Das unsichtbare Universum im Radiolicht“ (13.30 Uhr), der Astrophysiker Jan-Torge Schindler stellt in seinem Vortrag „Neue Bilder vom Blick zurück ins frühe Universum“ das James-Webb-Weltraumteleskop für die Infrarot-Astronomie vor (18.30 Uhr). Wer etwas über die Simulation des Universums mit Supercomputern erfahren möchte, lauscht Martin Fournier von 21.30 Uhr an – auf Englisch.

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Auch musikalisch wird es am Sonnabend bunt, sind zahlreiche Ensembles zu hören, so etwa „Gregor in der Kuppel“: Um 13 und 19 Uhr schallen gregorianische Klänge durch den Großen Refraktor, denn „himmlische Gesänge vertreiben jeden bösen Geist und lassen Herzen höher schlagen“, heißt es im Programm. Den letzten Part des Festivals übernimmt Felix Jedeck bis 23.30 Uhr und präsentiert eine Reise durch die Vielfalt des Cellos – von Klassik über Jazz bis Fusion.

Wer dabei sein will: Das komplette Programm und Festivaltickets gibt es unter www.sternstundenfestival.de. Tickets kosten am Freitag 15 Euro, am Sonnabend 20 Euro und das Kombiticket für beide Tage 25 Euro. Die Abendkasse findet sich am einzigen Eingang an der Straße An der Sternwarte, die August-Bebel-Straße dient lediglich als Notausgang.