Hamburg. Die American Footballer der TSG Bergedorf haben gerade bei Heimspielen Probleme mit dem Umziehen. Warum der Zutritt verboten ist.
Die American-Football-Spieler der TSG Bergedorf, also der Hamburg Swans, haben ein modernes Umkleidehaus samt Solaranlage auf dem Dach weitestgehend bezugsbereit direkt neben dem Spielfeld stehen – doch nutzen können es die Sportler möglicherweise in der noch bis 31. August laufenden Regionalliga-Spielzeit und somit während ihres Jubiläumsjahrs nicht. Grund dafür: Vom notwendigen Drumherum, vom Ballfangzaun bis hin zu den Versorgungsleitungen, ist noch nichts zu sehen. Warum, ist für die Sportler schwer nachvollziehbar.
„Das Gebäude ist äußerlich fertig“, sagt Kai Abel, Spartenleiter der Footballer in der TSG, „doch es fehlen Wasser-, Gas- und Stromversorgung. So können unsere Sportler und Gäste das Haus nicht nutzen.“ Was für Abel und Co. doppelt ärgerlich ist, weil so auch eine potenzielle Lagerfläche der Footballer wegfällt.
TSG Bergedorf: Neues Umkleidehaus der Swans steht – doch noch ist betreten verboten
Wasser-, Gas- und Stromleitungen gehören mit zu den Außenanlagen neben dem Kunstgeläuf – und mit diesen ist am Ladenbeker Weg noch nicht einmal begonnen worden, obwohl die Bauarbeiten im Sommer 2023 starteten. Wie das sein kann, beantwortete das Fachamt Bezirklicher Sportstättenbau auf Anfrage des Bergedorfer CDU-Mitglieds und sportpolitischen Experten seiner Fraktion, Lars Dietrich: Offenbar überstiegen zuletzt die veranschlagten Kosten das Budget, so etwa ein nachgelegtes Angebot der Hochbaufirma. „Das Angebot sprengte den zur Verfügung stehenden Kostenrahmen“, heißt es seitens der Behörde. Das Projekt neues Umkleidehaus der Swans kostet allein schon rund eine Million Euro.
Nun wurde der Auftrag für die Außenanlagen neu ausgeschrieben – was bedeutet, dass bis Anfang Juli, dem Ende der Ausschreibung, nichts vorangehen wird. Die Arbeiten sollen bestenfalls Anfang August beginnen. Erst wenn all dies erledigt und angeschlossen sei, „kann das Gebäude final abgenommen werden“, schreibt der Bezirkliche Sportstättenbau. Der angestrebte Übergabetermin sei realistischerweise somit nicht vor Oktober oder November 2024 zu erwarten.
Im Jubiläumsjahr bleiben Bergedorfs Footballer ohne Heimkabine
Zurzeit ist der Vorlauf für Punktspiele der Swans am Ladenbeker Weg so: Für die TSG-Footballer heißt es schnell umziehen im alten, viel zu kleinen Holzhaus, Sachen mit nach draußen nehmen und dann entweder in einen Container einschließen oder in der eigenen Teamzone ablegen. Danach gehört den gegnerischen Teams plus den Schiedsrichtern (üblicherweise sieben Referees) die alte Umkleide. Der Gastgeber habe somit derzeit bei Heimspielen „keine Kabine“, sagt Kai Abel, „das ist alles ein wahnsinniges Provisorium“. Dass nach den durchaus schweißtreibenden Spielen auf die Dusche verzichtet werden muss, ist ebenfalls nicht ideal
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Lars Dietrich machte sich zuletzt selbst ein Bild auf der Swans-Anlage beim Heimspiel gegen die Braunschweig Lions II (39:9). Die hat sich nach der Gründung des Teams im Jahr 1999 durchaus zum Guten verändert. Immerhin waren es die TSG-Footballer, die in ihrer Spielklasse eine Art Vorreiterschaft in Sachen Kunstrasen hatten. Bei den Umkleidekabinen hinken sie nun hinterher.
Warum kommuniziert Sportstättenbeirat nicht mit Vereinen?
Was Sportler und Politiker im Zusammenhang mit dem neuen Umkleidehaus massiv ärgert, ist das „Nicht-Kommunizieren der Verwaltungsstellen“ zum Beispiel über faktische Verzögerungen. Lars Dietrich präzisiert es so: „Nur auf Nachfrage erhält der organisierte Sport Auskunft, und das nicht immer vollumfänglich.“ Proaktiv laufe da aus Dietrichs Erfahrung nichts. Bestätigt auch Funktionär Abel: Seine Fragen wurden bisher grundsätzlich nicht beantwortet, das mache eine Informationsvermittlung unmöglich, „was vor Mitgliedern und potenziellen Sponsoren ärgerlich ist“.
Was allerdings den Swans entgegenkommt: Von den vier verbleibenden Saisonspielen in der Regionalliga ist nur noch eines am Abschlussspieltag am 31. August daheim gegen die Elmshorn Fighting Pirates angesetzt.