Hamwarde. Beim 0:6-Debakel beim SC Schwarzenbek lief für die Hamwarder nicht nur sportlich alles schief. Auch der Rettungswagen musste kommen.
Vier verletzte Spieler innerhalb von 30 Minuten und dazu ein Rettungswagen-Einsatz. Was die Bezirksliga-Fußballer des SV Hamwarde im Punktspiel beim SC Schwarzenbek erlebten, war wahrhaftig nicht alltäglich. Hinzu kam eine 0:6-Pleite an der Schützenallee. Höher hatten die Hamwarder in diesem Kalenderjahr nur beim SC Eilbek (1:15) verloren.
Negativer Höhepunkt des schwarzen Nachmittags war die unglückliche Verletzung von Innenverteidiger Maurice Osterhof, der mit dem Rettungswagen abtransportiert wurde. „Er wollte im Strafraum klären, ist dabei mit seinem Gegenspieler zusammengerasselt und hat sich das Knie verdreht“, schilderte Hamwardes Coach Maik Scharnberg. Schöne Geste: Die Schwarzenbeker posteten einen Gruß auf Instagram: „Gute Besserung, Maurice.“
Dreifach-Wechsel und Rettungswagen: Das verrückte Verletzungspech des SV Hamwarde
Im Krankenhaus gab es eine erste, vorsichtige Entwarnung. „Zumindest die Knochen sind heil geblieben“, gab Scharnberg zu Protokoll. „Doch was mit seinen Bändern ist, muss jetzt eine MRT-Untersuchung klären.“ Ein Kreuzbandriss gilt als unwahrscheinlich, ist aber nicht gänzlich ausgeschlossen.
Im kommenden Auswärtsspiel beim TuS Aumühle-Wohltorf (Freitag, 19.45 Uhr, Sachsenwaldstraße) wird Maurice Osterhof auf jeden Fall ausfallen. Und damit ist er nicht allein. „Von meiner Vierer-Abwehrkette ist nur noch Innenverteidiger Torben Dethof übrig“, klagt Scharnberg. Es ist eine verrückte, fast schon unheimliche Verletzungsserie.
Schon beim Warmmachen fing die Pechsträhne an, dann nahm das Unheil seinen Lauf
Alles begann mit Linksverteidiger Enrico Scholz, der sich seit einigen Wochen mit Wadenproblemen herumplagt. Ob das bis Freitag was wird? Mal schauen. Im Schwarzenbek-Spiel kamen sage und schreibe vier Verletzungen binnen 30 Minuten hinzu. Schon beim Warmmachen musste Alexander Tippl passen. Muskuläre Probleme. „Er konnte plötzlich nicht mehr sprinten“, schilderte Scharnberg.
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Tippl verfolgte das anschließende Trauerspiel dann also von der Bank aus. Das nahm nach nur zwei Minuten mit dem 0:1-Rückstand durch Darijo Kramer seinen Anfang. „Da war im Grund schon alles hinfällig, was wir uns vorher in der Kabine vorgenommen hatten“, schüttelte Coach Scharnberg frustriert den Kopf. Erneut Kramer per Strafstoß (13.) sowie Sebastian Johns (19.) machten mit den Toren zum 3:0 frühzeitig alles klar.
Nach dem Dreifach-Wechsel geht die Partie gänzlich den Bach runter
Für die Gäste kam es jetzt knüppeldick: Rechtsverteidiger Niklas Hintz musste ebenso nach 26 Minuten verletzt ausgetauscht werden wie Max Iwanow und der unglückliche Maurice Osterhof. Ein Dreifach-Verletzungswechsel nach nicht einmal einer halben Stunde, wann hat es das schon mal gegeben? Maximilian Menger (43., 61.) sowie Niclas Kuß (83.) schossen schließlich den Schwarzenbeker 6:0-Erfolg heraus. Wirklich wichtig war das nach dem Rettungswagen-Einsatz nicht mehr. Für die Hamwarder war es ohnehin längst ein Tag geworden, an dem sie besser im Bett geblieben wären.