Hamwarde. Mit einem Derby gegen den SV Börnsen startet die Mannschaft in die Saison. Doch wie will sie elf Spieler auf den Platz bekommen?
Beim Blick über den Trainingsplatz am Donnerstagabend herrschte beim SV Hamwarde beinahe gähnende Leere. Waren beim Mannschaftsshooting noch 17 Spieler dabei, so beschäftigte Co-Trainer Hansi Ohle nun nur noch neun Akteure während der Trainingseinheit. Eine Woche vor dem Start im Pokal gegen den FTSV Lorbeer-Rothenburgsort ist der Kader, der insgesamt nur 24 Mann umfasst, stark ausgedünnt.
„Wir haben zu wenig Spieler. Das haben wir schon beim Testspiel in Büchen gemerkt. Da waren wir nur 13 Spieler mit zwei Torhütern, sodass wir uns einen Spieler von der zweiten Herren dazu geholt haben“, erklärte Trainer Maik Scharnberg am Spielfeldrand. Das Testspiel wurde zum Fiasko: Hamwarde ging mit 3:8 unter. Es war die höchste Testspiel-Niederlage in diesem Sommer.
Personalnot bringt SV Hamwarde vor dem Derby gegen Börnsen in Nöte
Die abwesenden Spieler genießen nicht das Wetter oder weilen im Urlaub. Ein Viertel des Kaders ist schlichtweg verletzt oder noch angeschlagen. „Aktuell haben wir sechs Verletzte. Max Iwanow muss zum MRT wegen seines Knies, Arjan de Boer ist noch im Aufbautraining nach dem Kreuzbandriss, Pascal de Boer fängt erst im August wieder an und Alexander Witt hat sich im Testkick einen doppelten Bänderriss zugezogen“, zählt Scharnberg einen Teil seiner Problemfälle auf.
Mit der anstrengenden Vorbereitung habe das jedoch nichts zu tun, stellt Scharnberg klar. Da wurde vor allem Wert auf die Fitness gelegt. „Die Jungs haben vier Wochen lang richtig auf den Kopf bekommen, mussten richtig ackern“, beschreibt der Trainer bildreich die Vorbereitung an der Mühlenstraße. „Das musste sein“, ist Scharnberg überzeugt. „In der Bezirksliga kannst du gegen 75 Prozent der Mannschaften etwas ausrichten, allein weil du die bessere Kondition hast.“
Konditionstraining bildete in Hamwarde den Schwerpunkt der Vorbereitung
Dass diese Methode fruchten kann, zeigte die Rückrunde der vergangenen Spielzeit. „Da waren wir auch nicht mehr Spieler als im Moment, aber haben in der Winterpause viel Ausdauer trainiert und so am Ende die nötigen Punkte geholt und so den Abstieg vermieden“, führte Scharnberg aus. Acht Siege feierten die Hamwarder in der Saison 2022/23 – alle gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte.
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Während sich das Training langsam dem Ende zuneigt, verabschieden sich die Verletzten und tun ihre nächsten Arzttermine kund. Angesichts der zugespitzten Personalsituation kommt das Derby zum Saisonstart gegen den SV Börnsen (29. Juli, 15 Uhr, Hamfelderedder) zur Unzeit. Doch der Trainer glaubt trotzdem an einen Erfolg seines Teams. „Wir haben ein Heimspiel, das ist unser Plus“, blickt Maik Scharnberg voraus. „Wir werden elf konkurrenzfähige Spieler auf den Platz bekommen, da bin ich mir sicher. Und dann möchten wir unbedingt mit einem Heimsieg in der Liga starten.“