Fünfhausen. Der Aufsteiger in die Fußball-Landesliga zeigt gegen Rahlstedt eine seiner schwächeren Saisonleistungen. Das sind die Gründe.
Im Spiel der Fußball-Landesliga zwischen dem SC Vier- und Marschlande und dem Rahlstedter SC kamen die Hausherren am Sonnabend nicht so richtig in die Gänge. Sie agierten behäbig, mit wenig Elan. Dazu war es ungewohnt leise auf der Anlage am Durchdeich in Fünfhausen. Das Match hatte Freundschaftsspiel-Charakter – oder anderes gesagt: Der Auftritt gegen den Tabellennachbarn RSC war einer der schwächeren in dieser Saison. Die Konsequenz: Nach drei Spielen ohne Niederlage musste sich der SCVM mit 2:4 geschlagen geben. Eine vermeidbare Niederlage.
Da Leon Kahl krankheitsbedingt passen musste und Ole Dabelow für sechs Spiele rotgesperrt ist, musste Trainer Denis Schlufter personell umstellen, ließ Finn Ole Busch und Lenny Mydlach im Zentrum beginnen. „Völlig überzogen“ findet der Sportliche Leiter des SCVM, Thorsten Beyer, die Sperre Dabelows. Der Schiedsrichter im Spiel bei Hamm United hatte auf Tätlichkeit erkannt. Nun hofft Beyer, die Sperre bei der Verhandlung am Mittwoch vor dem Sportgericht verkürzen zu können.
Vermeidbare Niederlage für den SC Vier- und Marschlande
In den Anfangsminuten lief wenig zusammen. Die Rahlstedter gingen durch Kilian Oelrich in Führung (7.). „Das Gegentor zum 0:1 war dann so ein kleiner Weckruf“, erklärte Schlufter. Der SCVM schlug zurück: Erst egalisierte Sandro Schraub aus dem Nichts (17.), dann konnte Flemming Polster mit einem schönen Kopfball zum 2:1 die Partie sogar vollends drehen (29.).
Doch die Freude darüber währte nicht lange. Unerklärlicherweise verteilten die Hausherren nun Geschenke. Zunächst glich Oelrich nach einer Ecke unbedrängt aus (31.), dann sah Schiedsrichter Lennart Lehmann ein Foulspiel von Lars Vollrath im Strafraum und zeigte zum Entsetzen der Hausherren auf den Punkt. Keeper Patrick Möller hielt den Strafstoß zwar, doch im Nachsetzen schaltete Rahlstedts Lion Jodeit schneller als alle SCVM-Akteure und schob zum 3:2 für die Gäste ein (34.).
Der SCVM dreht die Partie, nur um sie dann gleich wieder wegzuschenken
„Der erneute Rückstand hat uns dann schon ein bisschen aus dem Spiel gebracht“, gestand Schlufter ein und sah dann noch vor der Pause das 2:4, weil es Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Möller und Innenverteidiger Joshua Czech gab. Torschütze Liam Trierweiler war der Nutznießer des Missverständnisses (43.).
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Aber noch war ja eine ganze Halbzeit lang Zeit, den Schaden zu reparieren. Doch nach der Pause blieb der SCVM weitgehend ungefährlich. Polster vergab die beste Chance (48.), David Toth zielte mit dem Kopf zu ungenau (62.). Je länger das Spiel dauerte, desto hektischer wurden die Gastgeber. Häufig agierten sie nun mit langen Bällen, die auf dem nassen Geläuf für die Empfänger nur schwer zu verarbeiten waren. Es war an diesem Tag das falsche Mittel.
Schläfrig, behäbig, einfallslos: Aus der Aufholjagd in der zweiten Hälfte wurde nichts
„Wir hatten einige Momente, in denen wir einfach schläfrig waren und auch im eigenen Ballbesitz war es dann zu behäbig“, analysierte Schlufter. „Wir haben die gegnerische Viererkette nicht oft genug durch Eins-gegen-eins-Situationen ins Laufen bekommen. Insgesamt war das einfach zu wenig. Wir haben manchmal das Abspielmomentum verpasst oder waren untereinander nicht stimmig. Da hat mir die Kommunikation gefehlt, dass wir gute Lösungen finden.“
Möller – Wagner, Vollrath (76. Cicek), Czech (46. Malinowski), Grimling – Busch (76. Kohlepp), Mydlach – Johannsen (63. Sander), Polster – Toth, Schraub