Hamburg. Bei der Mobilitätswende geht es nicht nur um Pkw und Radfahrer. Auch die Fußgänger stehen jetzt im Fokus des Bezirksamtes.
Jetzt kommt reichlich Bewegung in die Sache: Während sich im Bergedorfer Rathaus derzeit Bewerber vorstellen, die als Mobilitätsmanager arbeiten wollen (es haben sich mehr als zehn Menschen beworben), ist jetzt zugleich eine unbefristete Stelle für einen oder eine Fußgängerbeauftragte ausgeschrieben.
Interessenten sollten flott sein, denn „schnellstmöglich“ wird jemand gesucht mit Hochschulabschluss als Bau- oder Verkehrsingenieur, Stadtplaner oder „gleichwertigen Fähigkeiten und Erfahrungen“. Bereits im November 2021 hatte sich Bergedorfs CDU eine solche Person gewünscht – als in Hamburg just das „Bündnis für Rad- und Fußverkehr“ erweitert wurde: „Immerhin bei 13,7 Prozent aller Verkehrsunfälle sind Fußgänger beteiligt“, hatte Verkehrsexperte Jörg Froh angemahnt.
Mobilitätswende: Fußverkehrsbeauftragter kümmert sich um Qualität der Fußwege
Manchmal sind es auch einfach bloß schiefe Gehwegplatten oder eine störende Baumwurzel, die zu Stolperfallen werden. Auch zeigen Bürger beim „Melde-Michel“ an, wenn sie mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen einen zu schmalen Weg nicht passieren können.
„Es geht um attraktive, barrierefreie Fußwege und Kreuzungen, die sich sicher queren lassen“, sagt Ulf von Krenski. Bergedorfs Verwaltungsdezernent ist froh, dass die Finanzbehörde nun das Geld für die Stelle freigegeben hat: „Sicherlich werden wir auch an mancher Stelle die Beleuchtung verbessern müssen, damit es keine Angsträume in der Stadt gibt.“
Zudem zusätzliche Stelle für den Radverkehr
Neben der Erarbeitung von Fußverkehrskonzepten zählt zu den Aufgaben eines Fußverkehrsbeauftragten auch die Prüfung von Verkehrs- und Freiraumplanungen aus Sicht der Fußgänger. Und tatsächlich gibt es so etwas schon für alle Radler: Seit Mai 2021 ist Birgitt Redemann Bergedorfs Fahrradbeauftragte.
Der Diplom-Geografin soll nun zusätzlich noch ein „technischer Sachbearbeiter im Bereich Radverkehr“ zur Seite gestellt werden. Bis Ende Juni kann sich bewerben, wer einen „starken Fokus auf die Umsetzung von Projekten“ legen will, so Ulf von Krenski, der dabei auch an die Überwachung von Baustellen denkt.
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Auch die gut 700 Mitarbeiter des Bergedorfer Bezirksamtes sollen möglichst zu Fuß oder mit dem Rad zur Arbeit kommen. Ihnen wird nun gemeinsam mit dem ADFC angeboten, ihr Fahrrad codieren zu lassen: Gegen Diebstahl soll eine eingefräste Nummer im Rahmen helfen. Auch alle anderen Bergedorfer können diesen Service am Donnerstag, 29. Juni, nutzen: Sie sollten sowohl die Kaufquittung für das Rad als auch ihren Personalausweis mitbringen, wenn sie zwischen 14 und 16 Uhr an die Wentorfer Straße 3 kommen.